23.05.2017
HMND schrieb:Ja, da haben die Leute lieber einen Nicht-Politiker gewählt.
Und sind damit in die totale Scheiße rein geraten.
Es ist eben nicht der Fall, dass die Wahl eine Aussage darüber trifft, welche Entscheidung die richtige ist. Wer sich bei der Auswahl zwischen Clinton und Trump für Trump entschieden hat, wenn ihm die breite Masse der Bevölkerung wichtig war hat objektiv falsch gehandelt. Diese Tatsache zu äußern ist Teil des demokratischen Prozesses. Alleine die Idee, dass man diese Verantwortung von den Wählern entfernen könnte ist lächerlich.
Die Demokratie baut auf der Idee auf, dass Menschen halbwegs vernünftig entscheiden. Die ganze Grundannahme ist ja, dass sie im Zweifel die Entscheidung haben sollten. Und auch wenn ich die Wahl insofern akzeptieren kann, dass es nunmal das Ergebnis war. Eine Stimme für Trump oder eine verweigerte Stimmabgabe hat allen Interessen, die du vorher genannt hast einen Bärendienst erwiesen. Es ist vollkommen irrelevant ob du mit dem demokratischen System, oder den Politikern so zufrieden bist. Jeder konnte vorher wissen, dass Trump einen schlechten Präsidenten abgeben würde. Das er Rückschritte für die Armen, Umwelt und Chancengleichheit bringen und die Fortschritte der vorangegangenen Administration angreifen würde. Die einzig logische Entscheidung ist es da, strategisch zu denken und im Zweifel seine Verluste zu begrenzen. Wie gesagt. Bernie Sanders wusste das. Er wurde dafür ausgebuht, aber er hat Recht behalten. Denn diejenigen, die ihm auf diesem Weg nicht gefolgt sind sind direkt dafür verantwortlich, dass nicht nur Bernie Sanders nicht gewählt wurde, sondern jetzt eben ein Totalverlust der bisherigen Errungenschaften auf dem Spiel steht. Das wird nicht dadurch besser, dass man auf die bösen Politiker verweist und sich auf die Emotionen enttäuschter Wähler verlässt, so als hätten emotionale Entscheidungen jemals irgendetwas gutes bewirkt. Im Gegenteil, es war in jedem Fall der sichere Weg in die Katastrophe.
Ich bin Demokrat, aber ich denke nicht, dass eine demokratische Entscheidung alleine ausreicht um über die Richtigkeit einer Position zu entscheiden. Wie gesagt: Wer als armer Mensch für Trump entschieden hat, der hat zu 100% falsch entschieden, trotz der Tatsache, dass dies bereits vorher abzusehen war und intensiv kommuniziert wurde.
Wenn du dir die Hand abhackst, dann ist das schlecht, egal ob du die Entscheidung gefällt hast oder nicht. Egal ob du dem Arzt nicht vertrauen willst.
Und was ist das überhaupt für ein paternalistisches Politikverständnis? Der Wähler völlig ohne eigene Verantwortung, nur davon abhängig, dass die Politiker eben gute Arbeit leisten, sonst wird er eben irrational und wählt sich einen Schlächter? In der Demokratie ist das Volk der Souverän. Für die Politiker ist der Wähler direkt verantwortlich und kann sich bei einer schlechten Entscheidung nicht darauf herausreden, dass die Politiker doch alle so schlecht waren. Da musste er ja den schlimmsten möglichen Knadidaten wählen, der alles kaputt schlägt und sich einen Dreck um den Wähler kümmert. "Denen zeig ich wie unzufrieden ich bin, gib' mir die Knarre, ich schieße mir vor ihren Augen in den Kopf um ihnen eine Lektion zu erteilen. Ha, damit werden sie nicht rechnen!"