(30.12.2012)Odrakis schrieb: [ -> ][...] Es ist mir sowas von Wurst und Kackegal, was Generationen zu tun haben, wenn ich schon seit hundert Jahren Staub bin. Es ist mir völlig Wurst, wo mein Benzin herkommt, solange ich es zum halbwegs leistbaren Peis bekomme. [...]
Wenn ich mal aus dem was du gesagt hast deine Verachtung gegenüber Öko-Leuten etc. herausfiltere, sprichst du letztlich die beiden größten Probleme an.
- Viele nachhaltige Produkte wie Bio-Lebensmittel, öko-Baumwolle, etc. haben häufig noch das Image von Jute-Statt-Plastik - extra-kratziger-Wollpulli - nur echt mit Druck- und Faulstellen - so grau wie ein Regentag-Altpapier - usw.
- Viele wollen oder können es sich nicht leisten, mehr Geld dafür auszugeben.
Das mit dem Image ist so eine Sache. Früher gabs Bioprodukte nur in kleinen Läden, wo lauter merkwürdige Gestalten einkaufen gehen, und man sich selbst zum Teil sehr fremd und irgendwie ständig beobachtet vorkommt. (So hab ich das zumindest empfunden.) Mittlerweile findet man in diversen Supermärkten und Discountern nachhaltig produzierte und/oder Bioprodukte, die qualitativ entweder gleichwerig oder manchmal soagar hochweriger sind.
Das wichtigste Gegenargument ist immer noch der Preis. Alles was öko ist, ist meistens teurer, egal ob Schokolade, Gurken oder Strom. Leider lässt sich dies nicht so einfach beheben, da es nun mal häufig (nicht immer) aufwändiger und teurer ist, Produkte ohne Pestizide, Genmanipulation, Kinderarbeit, Unterbezahlung, Atomenergie, Braunkohle, etc. herzustellen. Die Politik fördert zwar ein wenig, aber andererseits gibt es so viele sinnfreie und kontraproduktive Subventionen. (wie z.B. EU-Argarsubventionen für Großbetriebe, keine EEG-Umlage für energieintensive Betriebe, etc.)
Eigentlich würde ich nun an dieser Stelle gerne eine wunderbare Schlussfolgerung schreiben, aber ehrlich gesagt weiß ich auch nicht weiter.
Es geht nicht, oder zumindest kaum, dass man, ohne mehr Geld auszugeben, auf etwas zu verzichten oder seine Gewohnheiten umstellen zu müssen, trotzdem nachhaltiger konsumieren kann. Man kann natürlich bei einigen ausgewählten Produkten auf Nachhaltig/Bio umsteigen, aber die große Weltverbesserung, nur weil man von nun an nur noch Faitrade-Schokolade und Bio-Tomaten kauft, braucht man nicht erwarten. Vor allem nicht, wenn man der einzige ist, der das macht.
Den besten Ansatzpunkt sehe ich derzeit in der Politik, da sie die Möglichkeiten hat, durch eine
sinnvolle Verteilung von Födermitteln die Situation ein wenig zu verbessern, oder wenigstens bessere Voraussetzungen zu schaffen.