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28.03.2024, 11:01



Abgas-/Dieselskandal.
#1
22.04.2021
Basinator Offline
Wonderbolt
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Beiträge: 1.294
Registriert seit: 24. Mai 2013

Abgas-/Dieselskandal.
Ja, älter, aber ich konnte trotz SuFu nichts finden, überraschenderweise.




Volkswagen ist ein verdammter Konzern, der vollbesetzt ist mit Lügnern und Schwindlern.

VW; weiterhin keine Einsicht oder Gewissen. Sie tragen einen Großteil der Schuld, dass Made in Germany heute mehr eine Beleidigung als ein Qualitätssiegel ist.
Kunden verarschen geht weiter

Bitte Strafverfolgung auch für Unternehmen. Wer ein Gericht so dreist anlügt, gehört dafür halt einfach bestraft. Es ist ja schon fast ein Skandal, dass dies nicht passiert.
VW geht es nicht um Ehrlichkeit und Aufarbeitung.

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#2
22.04.2021
RipVanWinkle Offline
Wonderbolt
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Beiträge: 2.368
Registriert seit: 03. Apr 2015

RE: Abgas-/Dieselskandal.
Deutschland hat nur kein Interesse daran VW zu verknacken, weil Niedersachsen Miteigentümer von VW ist. Deswegen wird nur das gemacht, was nötig ist.

[Bild: dvodJNg.jpg]

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#3
22.04.2021
Crash Override Abwesend
Faust
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Registriert seit: 10. Feb 2013

RE: Abgas-/Dieselskandal.
VW in Grund un boden Stampfen? Bin ich direkt mit dabei!

das die VW-Manager da ausreden finden das man sich fragen muss wie schief deren wände sind (von wegen "Lügen bis sich die Balken biegen) ist auch nicht wirklich viel neues, das sie weiterhin die Leute übern' Tisch ziehen ebenfalls nicht... Tja, und ich hab wegen denen jetzt nen ziemlich hohen Wertverlust auf meinem auto (weil diesel)... von mir aus kann man da gern direkt alles mit sofortiger wirkung Schließen - und jeden Manager direkt Verknacken, ohne Möglichkeit auf eine Gerichtsverhandlung oder gar Bewährung.

Der Herrgott schütze mich vor Sturm und Wind - und Autos, die aus Wolfsburg sind.

ja, leider würde so eine (wie von mir gewünschte!) Aktion auch nur ein Traum bleiben, denn wie RvW sagte: das Land niedersachden hält einige anteile an VW, daher wäre das Schließen der Werke etc. nicht nur für die Marke ein Verlust, sondern auch für das Land Niedersachsen... auch wenn man da eigentlich auch gleich noch in Ingolstadt aufräumen müsste, denn Audi gehört da ja auch zum Konzern (und das schon länger als Seat oder Skoda - es heisst ja nicht umsonst "VAG" - Volkswagen-Audi-Gruppe), sonst würden jene da "einfach alles übernehmen" und der Käse wäre gegessen bevor er überhaupt auf dem Teller (der Staatsanwaltschaft) liegt.

Nebenbei: den dieselskandal meine ich hatten wir auch mal im auto-Fanclub durchgekaut... aber war da eben nichts großartiges als das man es hätte zu nem eigenen thema machen können - letztlich betraf es nur einige wenige.

Der funfact dabei: bis auf die Stickoxide ist der diesel quasi "sauberer" als der Benziner - besonders seit dem diesel-skandal wurde da so viel dran optimiert, das die abgase, die hinten rauskommen, fast schon "sauberer" sind als die Luft die vorn am Motor zum Verbrennen eingesaugt wird (grob schematisch gesehen). ebenso hatte man früh seinerzeit (ca. 2006) bereits mit rußpartikelfiltern beim diesel zu tun gehabt (einige erinnern sich vielleicht, damals kam auch die "umweltplakette" - und mit filter konnte man vielleicht eine Grüne bekommen, damit man in die innenstädte durfte, was einem mit Gelb oder rot seinerzeit verwehrt wurde); beim Benziner kam lange nichts... euro 5 Benziner haben daher immernoch (genauso wie euro 6-Benziner bis zur abgasnorm euro 6C; erst bei Benzinern mit Euro 6D-temp waren Partikelfilter serienmäßig) ein erhöhtes potential Krebserregenden "ultra-Feinstaub" (wegen der kleinen Partikelgröße) zu produzieren als ein Vergleichbarer euro 5-diesel - der hat da bereits schon längst einen Partikelfilter drin. Nachrüstlösungen gibts keine; da gibt's auch nur die ausrede "es würde die Motoren Schädigen", weil der abgasgegendruck zu hoch werden würde. aber auch hier: man wusste das es ein Problem gegeben hat, und das bei den benzinern - und die autolobby (allen voran auch VW) hatte in Brüssel dafür gesorgt, das "beabsichtigt weggeschaut wurde" bezüglich einer einführung eines partikelfilters für Benziner.


nochmal zu dem "positiven" aspekten zurückzukommen, die das "dieselgate" (so wurde die "Diesel-abgasaffäre" auch genannt) mitbrachte: endlich ein Realer Verbrauchstest, bei dem auch die Fahrzeuge nicht mehr auf einem Prüfstand getestet werden (und auch dadurch nicht mehr solche "probleme" kommen konnten, denn angeblich gab's ne sub-routine, die erkannte wann man auf einem Prüfstand war) und somit nicht nur die Verbräuche, sondern auch die Emissionen "real" erfahren werden müssen (WLTP-Zyklus), dazu kam so viel optimierung auf die diesel zu das sie nun wirklich "sauberer" sind als sie angesehen werden (die meisten denken wohl immer noch an Schwarze Rauchschwaden beim Kräftigen anfahren oder Kaltstart von nem diesel)...

ja, is' sehr viel Scheiße bei rumgekommen (übrigens auch bei Mercedes und BMW, auch Renault hatte da probleme, opel auch... ironischer weise habe ich da nur nichts dergleichen von Fiat gehört, das wunderte mich damals, aber auch heute noch), aber es hat auch zu viel Verbesserung beigetragen. Ein VW kommt mir aber weiterhin nicht auf den Hof - war früher nicht der Fall, und seit dem Dieselgate erst recht nicht mehr. Bevor ich nen VW Kauf, gehe ich lieber zu Fuß... ja, das is' mein ernst.

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#4
22.04.2021
RipVanWinkle Offline
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RE: Abgas-/Dieselskandal.
Diese Manipulationen machen eh die meisten Hersteller, ich glaub da ist das fast egal auf welchen man schaut. Deswegen würde ich VW, was das angeht jetzt gar nicht negativ hervorheben. In der Hinsicht hatte VW einfach "Pech", dass es da am stärksten aufgeflogen ist. Aber das Verhalten von denen auch nach Herauskommen des Skandals ist natürlich kein gutes Ding.
Ich muss aber sagen, dass mir persönlich das Ganze eigentlich relativ egal ist. Hab mal nen Polo gefahren (der war aber auch erstens Benziner und zweitens so alt, dass der mit den betroffenen Fahrzeugen sowieso nichts zu tun hatte), aber war damit sehr zufrieden. Und jetzt wo die "realen" Werte auf dem Tisch liegen wäre das auch kein Grund mehr für mich keinen VW zu kaufen, wenn ich ein neues Auto bräuchte. Aber ich kauf wenn dann eh nur gebraucht, also hätte VW von meinem Kauf eh nichts.

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#5
24.04.2021
Crash Override Abwesend
Faust
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RE: Abgas-/Dieselskandal.
Ich hab was VW angeht da ein anderes Problem, daher ist mir das egal... Ausserdem kam ich bisher eigentlich recht gut mit Italienern klar, daher werde ich auch wieder zu den Südländern zurückgehen - schließlich hab ich mich da in gewisser weise auch spezialisiert.

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#6
24.04.2021
Basinator Offline
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RE: Abgas-/Dieselskandal.
Zitat: Diese Manipulationen machen eh die meisten Hersteller, ich glaub da ist das fast egal auf welchen man schaut. Deswegen würde ich VW, was das angeht jetzt gar nicht negativ hervorheben. In der Hinsicht hatte VW einfach "Pech", dass es da am stärksten aufgeflogen ist. Aber das Verhalten von denen auch nach Herauskommen des Skandals ist natürlich kein gutes Ding.
Ja, wir waren schon naiv, dass wir glaubten, die anderen wären besser. Es gab aber durchaus einige wenige, die sich nicht daran beteiligt hatten.

Mitgefangen, mitgehangen. VW hätte dafür einen Milliardenverlust verdient, aber leider verdienen die real leider stattdessen wieder heftige Gewinne. Und die Konzerne, die damit nichts zu tun haben, erleiden auch den kollektiven Rufschaden.

Ich finde es einfach unglaublich, was diese schuldigen Konzerne im Alleingang an Vertrauen verbockt haben.

Zitat:Der funfact dabei: bis auf die Stickoxide ist der diesel quasi "sauberer" als der Benziner - besonders seit dem diesel-skandal wurde da so viel dran optimiert
Siehe dir das Video von WBS Solmecke an. Es geht nicht nur um das Modell von damals, sondern auch um dessen Nachfolger, bei dem man doch hoch und heilig versprochen hatte, dass dort keine vergleichbare Abschalteinrichtung existiere.

Zu deinem eigenem Fall würde ich einfach mal gucken, ob sich ein Anwaltbüro eine kostenfrei Erstberatung dazu anbietet.

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#7
24.04.2021
Crash Override Abwesend
Faust
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RE: Abgas-/Dieselskandal.
Ne, garantiert nicht, denn mein Diesel ist ein Euro 4 - Sprich: der fällt da nicht drunter, weil das damals nur bei Fahrzeugen mit Euro 5 & 6 aufgetreten war.

Die "Abschalteinrichtungen" sind dabei vielfältig - Beim VAG - Konzern wars ein "Prüfstandsmodus", bei Mercedes war es ein "Temperaturfenster" etc. Ich kann da gern mal danach graben, aber ich finde es dennoch ironisch, das ausgerechnet über die Firma, die seinerzeit die "Common Rail" einspritzung erfunden hat (Magneti Marelli, eine Tochterfirma von Fiat) - also grob gesagt Fiat - nichts zu hören war. Von ALLEN deutschen Herstellern hab ich damals das problem mitbekommen (also auch GM / Opel), Mercedes, BMW, Audi, VW, aber damit auch zusammenhängend Seat, Skoda - ebenfalls habe ich von Renault gehört, die da probleme hatten und quasi sich "selbst angezeigt" hatten (wegen entsprechender abschalteinrichtungen)....

Ironischer weise hörte ich damals nichts von PSA (Peugeot & Citroen), ebensowenig von der Fiat Group (Fiat, Alfa Romeo, Lancia, Maserati, Jeep, Dodge, Chrysler) - letztere wäre allerdings sichtbar geworden, da jene einen großen anteol der Fahrzeuge in der USA stellen, da in Kalifornien der Ganze Skandal damals aufgeflogen ist. Wäre die USA (mit schärferen Grenzwerten wie Europa) damals nicht drauf aufmerksam geworden, dann wären die Diesel heuer weiterhin "verpfuscht". Mir zeigt das nur deutlich das die Deutschen eben ein Problem damit haben, einen brauchbaren (Diesel) Motor zu entwickeln.... Oder auch Benziner, denn grade die 1.4 TSI - motoren von VW neigen oft zu nem Steuerketten - Schaden bei knapp 100.000km, ebenso gibt es da oft probleme mit den Kolben, weil VW zuerst "Billig" konstruiert (in dem fall waren es Kolbenringe, die eigentljch das Öl abstreifen sollen, aber da hatte man wohl gedacht das ein paar kleine Bohrungen reichen... Naja, die Motoreninstandsetzer haben sich ebenso wie die Werkstätten gefreut, denn die Reperatur davon - man muss den kompletten Motor zerlegen und dabei sehr viel tauschen - kostet in der regel etwa 5000€; ein Steuerkettenschaden kommt da auf etwa 3000€)... Und dann im nachinein feststellen muss, das es probleme gibt - die allerdings dann die Kunden zahlen dürfen anstelle das man da nen rückruf einsetzt. Sowas gibt's bei vielen herstellern; Mercedes hat da oft ein Problem mit den Vanos - Nockenwellenverstellern, bei denen dann das Öl über die Kapillarwirkung bis ins Steuergerät gelangen kann, bei BMW kann wegen defekter Türgriffe bei aktuellen 3er Modellen dann ein Kurzschluss für ne Kaputte sicherung sorgen, durch die einige BMW - werkstätten dann wahllos erstmal Steuergeräte tauschen (bringt ja geld rein)... Soll ich aufhören?

Ich bin was probleme angeht somit einigermaßen informiert - auch was den dieselskandal anging, letztlich habe ich ja den Beruf des KFZ - Mechanikers gelernt und interessiere mich immernoch brennend dafür was wo geht.

Edith: ich hab inzwischen mal etwas "an der Oberfläche gekratzt" und festgestellt, das auch Fiat da wohl was laufen hatte... Das Verkehrsministerium hatte Fiat gegenüber vorgeworfen eine "Zeitgesteuerte" Abschalteinrichtung zu verwenden, was durch die Uni Ruhr wohl aufgedeckt worden war. Welche Motoren hierbei betroffen sind hab ich noch nicht mitbekommen, dafür muss ich Tiefer graben... Fakt ist aber das das meiste von der VAG aus ging, und daher soetwas wohl untergegangen ist.

Nebenbei, nichmals für dich @Basinator: ich Fahre einen Ford mit einem 1.6l Diesel von Peugeot, keinen "Völlig Wertlosen" Wolfsburger oder Ingolstädter.

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.04.2021 von Crash Override.)
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#8
25.04.2021
404compliant Offline
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RE: Abgas-/Dieselskandal.
Letztlich haben die Autokonzerne nur die Lücken im System genutzt, die die Gesetzgeber gelassen haben. Mal mehr, mal weniger.

Ursächlich schuld sind die Politiker, die die Abgas-Gesetze geschrieben haben, ohne sie wasserdicht zu machen. Und wenn ich raten müsste, dann waren da einige Lobbyisten-Flüsterer zufällig in der Nähe, als diese Gesetze geschrieben wurden.

Prinzipiell ist das Schummeln unter Mess-Bedingungen nichts neues: Mitte der 80er war das Benchmark-Programm Coretest der Standard zur Bestimmung von Festplattengeschwindigkeit. So sehr, dass später alle intelligenten Festplatten das Zugriffsmuster des Coretest auf die Festplatte erkennen konnten, und in einen speziellen Modus geschaltet haben, in dem die 100% vorhersehbaren Lese-Operationen mit maximaler Geschwindigkeit aus dem Cache erfolgen konnten. Auch bei Grafikkarten ist es bis heute Üblich, dass der Treiber bestimmte Benchmark-Programme erkennt, und die Grafikkarte gezielt übertaktet und ausreizt.

So gesehen kann es eigentlich keinen überraschen, dass auf Abgas-Messständen mit allen Tricks gearbeitet wird.



Viel interessanter finde ich folgende Fragestellung: Warum hat es VW so hart getroffen, und warum in den USA?

Diesel-PKW findet man hauptsächlich in Europa. Die meisten amerikanischen Autos fahren Benzin. Allerdings drang VW in den Jahren vor Dieselgate aggressiv in den US-Markt vor und warb mit niedrigen Verbrauchswerten der Dieselmotoren. Da die US-Autofirmen keine konkurrenzfähigen Dieselmotoren hatten, und mit den Verbrauchswerten mit Benzinern auch nicht mithalten konnten, war VW mit seinen Dieseln eine ernste Bedrohung. Welche durch Dieselgate praktischerweise hinweggefegt wurde... Ein Schelm, wer böses dabei denkt...

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.04.2021 von 404compliant.)
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#9
25.04.2021
Basinator Offline
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RE: Abgas-/Dieselskandal.
Zitat: Nebenbei, nichmals für dich @Basinator: ich Fahre einen Ford mit einem 1.6l Diesel von Peugeot, keinen "Völlig Wertlosen" Wolfsburger oder Ingolstädter.
Ich bin mir nicht sicher, warum du mich anzeichnest: Ich habe so ziemlich keine Ahnung von Autos. Shrug

Zitat:Letztlich haben die Autokonzerne nur die Lücken im System genutzt, die die Gesetzgeber gelassen haben. Mal mehr, mal weniger.

Ursächlich schuld sind die Politiker, die die Abgas-Gesetze geschrieben haben, ohne sie wasserdicht zu machen. Und wenn ich raten müsste, dann waren da einige Lobbyisten-Flüsterer zufällig in der Nähe, als diese Gesetze geschrieben wurden.
Finde ich persönlich etwas zu entschuldigend den Konzernen gegenüber. Ist übrigens ein gutes Beispiel, wohin es führt, wenn man Betriebe ihrer "Betrieblichen Verantwortung" überlässt, wie es die FDP fordert, dass kommt dabei raus.
Es gibt ja auch durchaus Betriebe, die sich nicht daran gehalten haben.
Und auch: Das System hat es übersehen, zumindest eine Weile. Aber: Meines Wissens nach waren die Vorrichtungen ja trotzdem illegal, auch damals. Da wirkt es einfach unpassend zu sagen, die Betriebe haben ja nichts falsch gemacht, weil das System es erlaubt hat. Man hat sich hier schon bewusst dafür entschieden, sowohl die Kunden hinter das Licht zu führen als auch gegen geltende Gesetze zu verstoßen.

Es ist auch nicht so, dass ich dir im zweiten Absatz nicht zustimme: Mehr Lobbyisten als MdB im Bundestag, Gesetzesentwürfe, die oft direkte Vorschläge der Lobbyisten unkritisch aufgreifen, mangelnde Transparenzgesetze, und ich habe das Gefühl, als würde man als Berater nur Lobbyisten der Wirtschaft einbeziehen, aber keine NGOs, was vermutlich sehr sinnig wäre.

Zitat:Viel interessanter finde ich folgende Fragestellung: Warum hat es VW so hart getroffen, und warum in den USA?

Diesel-PKW findet man hauptsächlich in Europa. Die meisten amerikanischen Autos fahren Benzin. Allerdings drang VW in den Jahren vor Dieselgate aggressiv in den US-Markt vor und warb mit niedrigen Verbrauchswerten der Dieselmotoren. Da die US-Autofirmen keine konkurrenzfähigen Dieselmotoren hatten, und mit den Verbrauchswerten mit Benzinern auch nicht mithalten konnten, war VW mit seinen Dieseln eine ernste Bedrohung. Welche durch Dieselgate praktischerweise hinweggefegt wurde... Ein Schelm, wer böses dabei denkt...
Hinzu kommt, dass in den USA Schadensersatz meist deutlich höher ausfällt und Sammelklagen einfacher möglich sind. Also quasi auch die Gesetzesgrundlage dort perspektivischer für Opfer ist.

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#10
25.04.2021
404compliant Offline
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RE: Abgas-/Dieselskandal.
(25.04.2021)Basinator schrieb:  Finde ich persönlich etwas zu entschuldigend den Konzernen gegenüber.

Ich will durchaus niemanden in Schutz nehmen, ich sag nur eher dass Politik und Industrie hier gemeinsam Schuld sind. Es war vermutlich so, dass Politik und Industrie sich gezielt zusammen gesetzt haben, und Gummiparagrafen gemacht haben, damit man sich einerseits wie bisher so durchmauscheln konnte, und andererseits selbst auf die Schulter klopfen konnte, wie toll doch die gesetzlichen Auflagen sind, und wie viel umweltfreundlicher die Autos doch geworden sind. Letztlich war die Abschalteinrichtung in Deutschland ja nicht mal richtig verboten, weils dazu keine Regelung gab, die das verboten hätte.

Und hinterher haben dann alle ganz entsetzt getan, und mit dem Finger auf andere gezeigt. Ein paar Bauernopfer wurden vorgeschoben, und der Rest hat betreten in eine andere Richtung geschaut.

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#11
25.04.2021
Quantum Flux Offline
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RE: Abgas-/Dieselskandal.
(25.04.2021)404compliant schrieb:  

Viel interessanter finde ich folgende Fragestellung: Warum hat es VW so hart getroffen, und warum in den USA?

Diesel-PKW findet man hauptsächlich in Europa. Die meisten amerikanischen Autos fahren Benzin. Allerdings drang VW in den Jahren vor Dieselgate aggressiv in den US-Markt vor und warb mit niedrigen Verbrauchswerten der Dieselmotoren. Da die US-Autofirmen keine konkurrenzfähigen Dieselmotoren hatten, und mit den Verbrauchswerten mit Benzinern auch nicht mithalten konnten, war VW mit seinen Dieseln eine ernste Bedrohung. Welche durch Dieselgate praktischerweise hinweggefegt wurde... Ein Schelm, wer böses dabei denkt...

Das liegt auch an den unterschiedlichen Produkthaftungsgesetzen. In den USA ist es sehr viel einfacher ein neues Produkt auf den Mart zu bringen als in Europa. In Europa müssen die gesetzlichen Mindeststandarts vor in Verkehr bringen erfüllt sein und durch entsprechende Konformitätserklärungen, wie CE garantiert werden.
In den USA ist es quasi andersrum. Die Qualitätsanforderungen müssen durch den Hersteller im Rahmen seiner ausgestellten Versprechungen gewährleistet sein. Er muß also seinen Versprechungen gegenüber haften.
In der EU muß nur der gesetzlichen Mindestanforderungen genüge getan werden, diese sind aber erheblich strenger als in den USA. Daher sind auch Klagen und Schadensersatzforderungen so schwierig hier anzustrengen. Diese fallen unter das Bürgerliche Gesetzbuch Privat gegen juristische Person(Firma)
Als Kläger (Privat) liegt die Beweislast bei ihm, was es so schwer und kostspielig macht. Du mußt der Firma ein Fehlverhalten nachweisen.
In den USA liegt die Beweislast beim Unternehmen, das es seine Versprechungen und die Sicherheit eingehalten hat. Siehe Monsanto. Daher sind Schadenseratzforderungen so exorbitant hoch in den USA.
Dort muß das Unternehmen nachweisen, das alles mit seinen Produkten in Ordnung ist. Sollte dem nicht so sein, dienen die Schadensersatzsummen als abschreckendes Beispiel für andere.
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#12
25.04.2021
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RE: Abgas-/Dieselskandal.
(25.04.2021)404compliant schrieb:  So gesehen kann es eigentlich keinen überraschen, dass auf Abgas-Messständen mit allen Tricks gearbeitet wird.

funfact: selbst auf Prüfständen waren überschreitungen "normal", aber es wurde denen nichts beigemessen - sprich, man hat einfach "weggekuckt", da man sich ja einredete, das das "nicht dir realität wiederspiegelt" - und da wird das schon funktionieren...

(25.04.2021)Basinator schrieb:  
Zitat: Nebenbei, nichmals für dich @Basinator: ich Fahre einen Ford mit einem 1.6l Diesel von Peugeot, keinen "Völlig Wertlosen" Wolfsburger oder Ingolstädter.
Ich bin mir nicht sicher, warum du mich anzeichnest: Ich habe so ziemlich keine Ahnung von Autos. Shrug

Ich hab dich angezeichnet, da ich bereits im dritten Post die problematik dieses Fahrzeugs dazu nannte - und du wohl das ignoriert hattest (von wegen das es sich um einen "euro 4-diesel" handelt), und du da erneut schriebest das ich mir da dennoch etwas "zurückholen könnte". Das ist afaik NICHT der fall bei einem knapp 12 jahre alten Diesel - und die meisten klagen betreffen VW / Audi (daher "wolfsburger oder Ingolstädter"), einige weniger noch Mercedes wie auch BMW.

(25.04.2021)404compliant schrieb:  
(25.04.2021)Basinator schrieb:  Finde ich persönlich etwas zu entschuldigend den Konzernen gegenüber.

Ich will durchaus niemanden in Schutz nehmen, ich sag nur eher dass Politik und Industrie hier gemeinsam Schuld sind. Es war vermutlich so, dass Politik und Industrie sich gezielt zusammen gesetzt haben, und Gummiparagrafen gemacht haben, damit man sich einerseits wie bisher so durchmauscheln konnte, und andererseits selbst auf die Schulter klopfen konnte, wie toll doch die gesetzlichen Auflagen sind, und wie viel umweltfreundlicher die Autos doch geworden sind. Letztlich war die Abschalteinrichtung in Deutschland ja nicht mal richtig verboten, weils dazu keine Regelung gab, die das verboten hätte.

Und hinterher haben dann alle ganz entsetzt getan, und mit dem Finger auf andere gezeigt. Ein paar Bauernopfer wurden vorgeschoben, und der Rest hat betreten in eine andere Richtung geschaut.

Wie im ersten zitat erwähnt: auf den Prüfständen sind denen schon "Überschreitungen" aufgefallen, diese waren aber keinesfalls illegal und daher wurde da "keinen Fuck drauf gegeben". Sicherlich war es bewusst, das es da probleme geben könnte - weswegen es auch sicher in auftrag gegeben wurde, das die Abschalteinrichtungen "in speziellen Modi" funktionierten, darüber hinaus allerdings nciht, weil es eben nciht interessierte. dumm dabei: es flog auf und zog ne ziemlich fette Welle hinter sich her - zum Glück, denn wer weiß, wie schädlich das ganze sonst geworden wäre... und nicht nur beim diesel, sondern auch bei den Benzinern.

und nicht nur bei den herstellern, sondern sicher auch beim Kraftfahr-bundesamt, wo man da einfach "weggeschaut" hat - denn letztlich müssen jene ja dafür sorge Tragen, das es ohne die richtigen angaben keine zulassung für diese Modellreihe mit diesem Motor gibt.

Edith:

da ja inzwischen auch die Transporter / Wohnmobile "betroffen" sind, und dort zunehmend auf das Fiat-Modell "Ducato" (welches in zusammenarbeit mit dem PSA-Konzern gefertigt wird; ich bin mir nur nicht sicher, ob die Motoren durchgängig alle von FPT (Fiat PowerTrain) hergestellt werden) gesetzt wird, gibt'd da ja auch Probleme bei den Neueren Modellen... auch Iveco gehört zu Fiat, und da hat das KBA für Wohnbobile, die auf dem "iveco Daily" Basieren einen Rückruf gestartet. Beim Iveco bin ich mir allerdings nciht sicher ob dessen Aggregate (und auch die Motorsteuerung, es ist in viele fällen ja ein "softwareproblem" mit der Abschalteinrichtung) von FPT hergestellt wird - auszudenken wäre es allerdings.







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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.04.2021 von Crash Override.)
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