(19.06.2015)Moonseeker schrieb: [ -> ]@Whitey:
Brücke
Heulend, treibt die Nacht ein Spiel,
Wiegenspiele schiebt der Wind,
unter Wolken seh nicht viel,
wie Mond- und Sternenhimmel sind.
Fällt der erste Regen nieder,
Mana das der Himmel spendet,
plätschert leise seine Lieder,
Blick, der sich nach oben wendet
Prasselt auf die Blätterdächer,
ohne Mond ein Schattenreigen,
streck die Hände wie ein Fächer,
fangend in die Wolken zeigen
Fängt die Arme, das Gesicht,
spült den Staub aus meinen Augen,
prasselnd vom Verlangen spircht,
Mondlicht mit dem Herz zu rauben.
Doch höre nur ein späten Schauer,
schlage Brücken in Gedanken,
fällt der Regen voller Trauer,
Blätter die im WInde wanken.
Wäre ich nur wie der Regen,
schlage Brücken, neu erfinden,
Himmel, Erde, wie ein Segen,
könnt Herzen aneinender Binden.....
Cimael Lunaros Skyfeather
Analyse, wenns genehm ist.
Du fängst sehr oft einen neuen, kleinen Gedanken an aber verbindest diese, obwohl sie nicht im direkten Zusammenhang mit der Vorzeile stehen, mit einem Komma- als wären sie ein auch inhaltlich vollständig zusammenhängendes Satzgebilde. Das passt an vielen Stellen nicht. Versuch es mal mit Gedankenstrichen, scheu dich nicht, auch mal mehrere Satzpunkte in einem Block zu verwenden, denn weil es ständig zu neuen Gedanken kommt, stockt man sowiso. Warum nicht gleich klarer abgrenzen?
An einigen Stellen hätte es übrigens nicht geschadet, den Gedanken weiterzuführen.
Zitat:Wiegenspiele schiebt der Wind,
"schiebt"? versteh ich nicht und du gehst auch nicht näher darauf ein.
Zitat:Mana das der Himmel spendet
"Mana"? Ob das im Bezug auf DIESES Gedicht so gut passt?
Zitat:ohne Mond ein Schattenreigen,
Versteh ich nicht ganz. Schatten entsteht doch erst durch die Anwesenheit von Licht, in der Nacht also den Mond, die Sterne reichen, glaub ich nicht...
[quote/]streck die Hände wie ein Fächer,
fangend in die Wolken zeigen[/quote] Gefällt mir sehr gut. Schöne Formulierungen, die zusammengehören und mir so einen noch bildlicheren Eindruck verschaffen.
Zitat:Fängt die Arme, das Gesicht,
Arme und Gesicht fangen den Regen, richtig? Singular/Plural stimmt nicht. Aber der Platz scheint für den korrekten Ausdruck zu wenig zu sein...
Zitat:prasselnd vom Verlangen spircht,
Mondlicht mit dem Herz zu rauben.
Sehr schön formuliert, besonders die 2. Zeile. Nur: steht der Mond jetzt doch am Himmel? Wie jetzt?
Zitat:Doch höre nur ein späten Schauer,
schlage Brücken in Gedanken,
fällt der Regen voller Trauer,
Blätter die im WInde wanken.
Hab ich nichts zu sagen, der Block ist gelungen. Jede Zeile schließt ihren Gedanken/ ihre Aussage ab.
Zitat:Wäre ich nur wie der Regen,
schlage Brücken, neu erfinden,
Himmel, Erde, wie ein Segen,
könnt Herzen aneinender Binden.....
Klingt schön, ein gelungener Abschluss. Besonders die letzte Zeile gefällt mir als Endgedanke wirklich sehr, wunderschöne Wortwahl! Nur: "neu erfinden" passt nicht so recht, such da mal nach einer Alternative.
Für mich ist es eine neue Erfahrung gewesen, solch ein Gedicht zu lesen, bei dem fast jede Zeile praktisch einen eigenen Teilinhalt hat, was das Lesen sehr unruhig und aufwühlend macht.
Ich finde, das ist eine interessante und komplexe Herangehensweise, nur meiner Meinung nach ungeeignet für das ruhige, sehnsüchtige Wesen dieses Gedichtes.
Da der gesamte Gedanke so oft in eine reichlich kurze Zeile passen muss, darf man sich keine Fehler mehr erlauben. Viele Teile müssen umso präziser ineinandergreifen, da muss alles stimmen,
wenn es ein Meisterwerk werden soll.
Auch wenn es jetzt vielleicht nicht mehr danach aussieht: Das Gedicht hat mir gefallen. Eine sehr schöne Idee und einige besonders schöne Wortwahlen haben mich das Lesen genießen lassen.