(04.03.2016)Herrmannsegerman schrieb: [ -> ]Ihr habt Recht. Gerade in Hinsicht vieler Homosexueller hilft Kontankt einfach sehr viel diese Vorurteile abzubauen.
Ist leider auch zum Teil ein hausgemachtes Problem. Den allermeisten Homo- und Bisexuellen sieht man das nicht an, weil sie sich einfach nur in der Wahl ihres Partners, bzw. ihrer Partnerin unterscheiden und nichts anderem. Dann gibt es aber auch einige, die ein übertrieben tuntiges Verhalten an den Tag legen und so sehr das natürlich ihr Recht ist, so prägt es eben den Eindruck, den viele haben, weil dies eben die Menschen sind, bei denen man es bemerkt. Man sehe sich Veranstaltungen wie den Christopher Street Day an, wo halbnackte, regenbogenfarbene Menschenmassen durch die Straßen tanzen. Ich stelle mir das durchaus ganz unterhaltsam vor, aber dieses Verhalten gepaart mit der Fokussierung auf Homosexuelle sorgt eben dafür, dass die Leute das als Norm für Homosexuelle sehen, auch wenn das eben nicht zutrifft.
(04.03.2016)Herrmannsegerman schrieb: [ -> ]Natürlich gibt es auch manche Vorurteile die sich als wahr herausstellen. Nehmen wir zum Beispiel das Vorurteil vom ruhigen, höflichen und diplomatischen Schweizer der immer Schokolade dabei hat und putzig redet.
Ahahahaha!!!
Ich kann dir einen Schweizer zeigen, der verkörpert das genaue Gegenteil. Der ist nichts davon und putzig würde ich seine Sprache auch nur selten nennen. Aber bei unserem bisher einzigen Treffen hatte ich in der Tat Schoki dabei.
Ich habe mich heute übrigens beinahe wieder bei
einem Artikel aus dem Fenster stürzen wollen. Die Emanzipationsministerin (was es nicht alles gibt heutzutage) fordert im Zuge der "Siegerinnenehrung" des "#netzheldin"-Wettbewerbs mehr Schutz gegen "Cybergewalt" (die hören auch nicht auf sich immer lächerlichere Wörter auszudenken, oder?) für Frauen. Dazu fallen mir gleich mehrere Sachen ein.
Zunächst mal sieht man daran schön, dass das generische Maskulinum für solche "Gleichberechtigungs"beauftragte sogar Vorteile hat. So kann man prima eine Veranstaltung nur für Mädchen machen und das auch schön an jeder Stelle kenntlich machen. Siegerinnenehrung da mal als Vorzeigebeispiel für ein absolut unnötig feminisiertes Wort, das nur dazu dient klar zu machen, dass Männer dort nichts verloren haben.
Bevorzugung von Frauen wird allgemein offenbar als Form von Gleichberechtigung anerkannt. Man stelle sich mal vor, dass ein Mann einen Wettbewerb organisiert, der daraus besteht, dass Jungs und junge Männer niederschreiben, wie gemein Frauen im Netz zu ihnen waren. Eine wahrscheinlich undenkbare Aktion, aber in die andere Richtung vollkommen akzeptiert.
Den Höhepunkt stellt dann Frau Steffens selbst mit ihrer Forderung nach mehr Schutz für Frauen im Netz auf. Ich selbst weiß, dass Frauen im Internet eine größere Belästigung und Sexualisierung erfahren, aber "hate speech" wie es Neudeutsch so schön heißt, Mobbing und Beleidigungen treffen universell alle. Insgesamt gesehen sind wahrscheinlich sogar viel mehr Jungen betroffen. Trotzdem wird explizit darauf hingewiesen, dass über Lösungen für "Cybergewalt"
gegen Frauen nachgedacht werden muss. Erneut stelle ich mir vor, wie das andersherum aussehen würde. Jungs sind in der Schule öfter Opfer körperlicher Gewalt, deshalb müssen wir nun über Lösungen nachdenken, wie man Jungen vor Übergriffen schützen kann. Aber nicht Mädchen, weil die sind ja seltener betroffen, die sind egal. Insbesondere bei Kindern, die alle noch etwas unsicherer und leichtgläubiger sind, finde ich es unverantwortlich universelle Probleme auf ein Geschlecht zu beschränken und so den Jungen noch mehr einzutrichtern, dass es ihre eigene Schuld ist, wenn sie gemobbt werden, weil sie ja kein Mädchen sind, die dafür nichts können.
Oh und natürlich gibt es auch keinerlei Lösungsansätze oder so, wie das meistens so ist. Erstmal nur "zur Diskussion auffordern", am Ende vielleicht irgendeine Strafe verschärfen oder wieder Facebook/Google zu irgendwas zwingen, was nichts bringt. Es müsste viel tiefgreifender angesetzt werden und zwar bei den Kindern. Einerseits muss man Kinder beibringen, dass Anonymität kein Grund für Arschigkeit ist, andererseits sollte man ihnen aber auch beibringen, dass das Internet ein unfreundlicherer Raum ist und sie dort getätigte Aussagen niemals so ernst nehmen sollten wie im RL gesagtes.
In eine ähnliche Richtung geht das nette Plakat, das man bei uns in der Gegend aktuell öfters findet. Das "gegen Mädchen" könnte man auch getrost weglassen finde ich. Oder fehlt nur das "Gewalt gegen Jungen
"-Plakat daneben?