(27.02.2021)Basinator schrieb: [ -> ]Damit meine ich: Was ist dein Vorteil daran, wenn keiner bevorteilt wird gegenüber wenn es ein paar wären? du verlierst dadurch ja nichts.
Nach der Logik könntest du auch ein Geschäft neu eröffnen und sagen: "Hier dürfen nur Weiße rein. Menschen mit dunkler Hautfarbe müssen draußen bleiben." Dein Argument könntest du darauf 1:1 genauso anwende: "Was ist der Vorteil eines Schwarzen Menschen daran, wenn man die Öffnung diese Geschäftes verbietet und deswegen keiner bevorteilt wird gegenüber dem, dass man es erlaubt und ein paar Weiße durch das neu geschaffene Angebot bevorteilt wären? Der Schwarze verliert dadurch ja nichts."
Merkst du hoffentlich selbst, dass das nicht OK ist?!
Es ist völlig egal, ob man jetzt nach Hautfarbe, Geschlecht oder eben Impfstatus sortiert: In dem Moment, wo du selektiv für eine gesellschaftliche Gruppe Vorteile gewährst und dem Rest der Bevölkerung diese Vorteile verwehrst, ist es das ein ganz klarer Fall von Diskriminierung!
(27.02.2021)Crash Override schrieb: [ -> ]Nun, man kann zwar auch auf dem chip dort die Daten speichern, aber auch mittels z.b. eines QR-codes in einer speziellen App (oder meinetwegen der Corona-Warn-App) sich dann anzeigen lassen ob derjenige geimpft ist oder nciht. diesen QR-code kann man da auch direkt auf die Karte drucken
Als Ergänzung für Leute, die selbst kein Smartphone haben, könnte man über sowas nachdenken. Als allgemeine Lösung für alle, macht es die Sache nur komplizierter und bringt kaum Vorteile. Vor allem ist der Datenschutz bei sowas wirklich ein sehr großes Problem. Die Annahme, dass es bei einer volldigitalen Lösung die gleichen Problem gäbe, stimmt nur bedingt. QR-Codes scannen bedeutet, dass man im Hintergrund eine Datenbank haben muss, womit man die gescannten Codes abgleichen kann. Sicherheitstechnisch hast du da ein offenes Scheunentor, wenn du eine offene Datenbank rumliegen hast, wo Hinz und Kunz beliebig drauf zugreifen kann. Jeder dahergelaufene Türsteher bei irgendeiner Privatparty, müsste Zugriff auf diese Datenbank haben, wenn er die Gäste kontrollieren möchte. Das ist heikel. Eine rein visuelle Kontrolle, wo jeder auf dem eigenen Smartphone auf die eigenen Daten zugreift und der Türsteher da nur einen Blick drauf wirft (und vielleicht stichprobenartig mal genauer kontrolliert), ist da deutlich unkomplizierter und geht auch schneller.
(27.02.2021)Ayu schrieb: [ -> ]Und wir haben das e-card System schon seit 2005, und das obwohl unsere Ärzte zum großteil noch nicht mal Webseiten oder E.Mail Adressen haben, ich hatte eigentlich erwartet dass Deutschland da weiter ist als wir.
Dass es die e-card seit 2005 gibt, mag sein. Auch dass es 2005 schon erste Pläne für einen elektronische Impfpass gab, kann sein. Tatsächlich eingeführt wurde dieser Impfpass aber erst Ende letzten Jahres:
Zitat:Nach erfolgter Aufnahme des Pilotbetriebs in Wien im Rahmen der Influenzaimpfungen im Oktober 2020 sollen die übrigen Bundesländer sukzessive folgen.
(https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/eHealth/Elektronischer-Impfpass.html)
Zitat:Nach dem erfolgreichen Probelauf des e-Impfpasses im Jahr 2020 erfolgt jetzt die Dokumentation der Corona-Schutzimpfungen im e-Impfpass.
(https://www.elga.gv.at/e-impfpass/e-impfpass/)
Im Übrigen kann ich persönlich bei dem Thema auch aus eigener Erfahrung berichten: Ich habe ja einige Jahre in Österreich gewohnt und war dort auch krankenversichert. Dementsprechend hatte ich natürlich auch eine eigene e-card und bin mit dem dazugehörigen System durchaus vertraut. Als ich 2017 in Österreich beim Hausarzt war, habe ich dort auch eine Impfung bekommen. Dazu habe ich meinen alten Papier-Impfpass mitgebracht. Dort wurde das dann eingetragen, völlig selbstverständlich, ohne mit der Wimper zu zucken. Die Frage, ob ich das auch elektronisch eingetragen haben möchte, war damals in keinster Weise irgendwie ein Thema.
Was deine Erwartung bezüglich Deutschland betrifft: Wir sind da mehr oder weniger gleichauf mit Österreich. Selbstverständlich gibt es auch in Deutschland schon seit Ewigkeiten die sogenannte "elektronische Gesundheitskarte". Ebenso lange laufen auch schon die Diskussionen zur Einführung einer elektronische Patientenakte auf Basis dieser Karte. Ich glaube jetzt, im Januar 2021 wars nach 25 Jahren Diskussion (die elektronische Gesundheitskarte wurde 1995 eingeführt!) auch tatsächlich mal so weit und die elektronische Patientenakte wurde tatsächlich eingeführt. Habe das aber nur am Rande mitbekommen. War die letzten paar Monate nicht beim Arzt und habe mich jetzt nicht genauer damit beschäftigt.