(29.10.2020)Meganium schrieb: [ -> ]Solange der Bedarf an Essen besteht, werden "die kleinen" nicht so leicht einbrechen.
Leider doch. Der Bedarf an Essen ist da, darf aber dank Corona-Notstandsgesetzen (ja, ich verwende diesen Ausdruck sehr bewußt) aktuell mal wieder nicht erfüllt werden --> "die kleinen" haben mal wieder keine Einnahmen.
Sicher, es wird "unbürokratische Hilfe" vom Staat versprochen. In der Vergangenheit hat sich aber gezeigt: wenn schon etwas als "unbürokratisch" bezeichnet wird, dann ist es meist genau das Gegenteil, nach dem Motto "dann füllense mal diese 7.245.234 Fragebögen aus und bringense Nachweise über Ihren Umsatz im November 2019, ach nee, diese Nachweise erkennen wir nicht an, bringense andere Nachweise, ooooh, das könnense nicht, tja, schade auch, dann gibts kein Geld". Deshalb: erst die Überweisungen sehen, dann glauben - nicht umgekehrt.
Das hält freilich die Banken nicht davon ab, fällige Raten zu verlangen; Vermieter nicht davon, ihre Mieten einzutreiben, Energieversorger, ihre Abschlagszahlungen oder Rechnungen; Finanzämter, ihre Steuern zu fordern und nötigenfalls auch gleich direkt zu pfänden (auf Stundung würde ich mich nicht verlassen)... und alsbald steht das nicht zu irgendeiner Oligopolkette gehörende Restaurant / Club / Café / Bar vor der Zahlungsunfähigkeit, das Amtsgericht erläßt, natürlich "Im Namen des Volkes" ein entsprechendes Urteil, zack, steht der Gerichtsvollzieher in der Bude... dankeschön, Existenz im Arsch. - Irgendwann nach Corona: wer macht denn nach
solchen Erfahrungen freiwillig wieder ein franchiseunabhängiges Unternehmen auf? Doch keiner, der noch halbwegs bei Sinnen ist, kann sich doch niemand sicher sein, daß nicht seine Existenz direkt durch die nächste Notstandsverordnung auch gleich mit vernichtet wird.
Von "Spätfolgen" wie dranhängenden Privatinsolvenzen (wenn der Inhaber Einzelunternehmer war); lebenslang anhaftenden Zahlungs"titeln" usw. mal gar nicht anzufangen.
Zitat:Es wird Opfer geben, ja das stimmt. Aber das wird noch kein Genickbruch, wie ich in anderen Plattformen zu lesen bekommen habe.
Kommt drauf an, wie man "Genickbruch" definiert. Wie ausgeführt: franchiseunabhängige kleine Betriebe sind die am heftigsten Betroffenen. Die Rücklagen sind dank Frühjahr und Sommer verbrannt, jetzt wird denen wieder die Bude zugemacht, aber sie werden nicht gleichzeitig von den laufenden Kosten befreit - entweder fließen die staatlichen Hilfen (die hoffentlich
nicht rückzahlbar sind; weitere "Kredite" nützen solchen Betrieben original gar nichts, sondern verschieben die Geldprobleme bestenfalls in die Zukunft) SEHR schnell, oder es hat sich. Klar, dann gibt es Opfer - aber die heißen nicht McDonalds, Burger King, Subway, Pizza Hut oder KFC. Wie gesagt: den Privaten wird schon durch das Finanzsystem der Garaus gemacht, nur die Oligopolketten überleben, die Privaten können sich dann bestenfalls noch in die Privatinsolvenz retten und sich anschließend vom Hartz-IV-Amt in irgendwelche Billiglohn-Sklavenjobs "vermitteln" lassen "als Zeichen des Wohlverhaltens". Und da soll auch nur irgendwer Motivation haben, nach Corona franchiseunabhängige Gastronomie von Null ab neu aufzubauen?? Wer das macht, müßte wohl schon ziemlich wahnsinnig sein. Wer weiß denn dann schon, ob es nicht nur kurz darauf "Covid-23" gibt und wieder per Verordnung alles zugerammelt und die neu gegründete Existenz direkt wieder vernichtet wird? Niemand... und genug abschreckende lebende (hoffentlich noch lebende; Stichwort Suizidrate - ich frage mal lieber nicht, wie die sich seit Jahresanfang entwickelt hat) Beispiele sind ja direkt vorhanden.
Einziger Ausweg wäre meiner Ansicht nach, wie schon früher ausgeführt, ein Anhalten, ein "Lockdown", des Finanzsystems - keine Einnahmen, keine Verbindlichkeiten, also im selben Maße, in dem die Einnahmen zwangsweise pausiert werden, werden auch die Verbindlichkeiten pausiert, und die Kosten laufen eben NICHT weiter. Dann wären die Überlebenschancen für kleine Betriebe aller Art sicher deutlich besser, aber ich glaube nicht, daß im Bundestag jemand aus der Regierungskoalition auch nur wagt, so einen Gedanken auch nur zu denken.