02.08.2020
(02.08.2020)Mc Timsy schrieb: [ -> ]Die Polizei hat sich allerdings jetzt schon mehrfach davon distanziert und spricht von Zahlen von 17-20 tausend. Die 1.3 Millionen haben sich wohl als Twitter-Gerücht rumgesprochen, sind aber nicht offizielle Schätzung gewesen.Ein Unterschied von 2 Größenordnungen (!), also das über 100-fache wäre definitiv feststellbar. Ich bin nicht gut im Schätzen von Menschenmengen, aber es wird vermutlich auf ein Zwischending im 100.000-Bereich hinauslaufen.
(02.08.2020)Mc Timsy schrieb: [ -> ]dass ich mir persönlich schlicht nicht zutraue da zum jetzigen Zeitpunkt eine adäquate Meinung zu bilden. Es sieht aber auf jeden Fall danach aus, als sei das bei dir nicht der Fall. Mich interessiert warum.Die wissenschaftlichen Erkenntnisse ändern sich gerade bei so etwas wie einem neu entdeckten Virus rapide und im März hätte ich dem teilweise zugestimmt, aber mittlerweile sind weitere 5 Monate vergangen. Das ist 2/3 der Zeit, in dem das Virus überhaupt bekannt ist. Es gibt seitdem so viele neue Studien und Zahlen. Wenn man die Wahl zwischen aktuellen Zahlen mit großer Datenbasis und deutlich fehlerhafteren, 5 Monate alten Schätzzahlen hat, warum sollte man nicht die "guten" Zahlen nehmen, es sei denn, man will bewusst irgendwelche Schreckensszenarien zeichnen?
Es muss sich nicht jeder damit beschäftigen, aber nur dann halte ich auch eine Kritik an neuen Zahlen für angebracht. (Ich habe aus Bequemlichkeit auf Quellenlinks verzichtet, da man sich dort durch lange, englische Texte scrollen muss.)
(02.08.2020)Mc Timsy schrieb: [ -> ]Da draußen schlagen Fachinstitute und Ärzte Alarm, tausende Sterben, aber du scheinst dir sehr sicher zu sein, dass sich die ganzen Mahner alle fundamental irren und völlig falsche Zahlen an die Politik weiter leiten.Man darf sich nicht von einzelnen alarmistischen Berichten täuschen lassen. Der Fokus fällt immer auf schlechte oder dramatische Berichte, weil diese mehr Aufmerksamkeit erzeugen. So etwas wie "Mehr Corona-Tests, Positivrate konstant" interessiert viel weniger als "Mehr Coronafälle!!11". Wenn in Deutschland nichts passiert, werden andere Länder hergenommen. Mal China, mal Italien, mal die USA, mal Basilien, hauptsache schlechte Nachrichten. Über die gut performenden Länder hört man nichts.
Es wird auch manipulativ mit Zahlen hantiert. Siehe z.B. die Corona-Sterbezahlen. Diese sinken seit Monaten. Wollten wir nicht genau das erreichen? Oder dass die Krankenhäuser so leer sind wie noch nie. Warum hört man nur noch von Positiv-Testzahlen, die ab und zu mal ein bisschen steigen? Ist das nicht eigentlich egal, wenn gleichzeitig fast niemand mehr krank wird oder stirbt?
(02.08.2020)Mc Timsy schrieb: [ -> ]Nur um das gerade heraus zu sagen, die Politik wäre heilfroh, wenn sie von einer Ungefährlichkeit der Krankheit ausgehen könnte.Du hast Mahner und die Politik erwähnt. Genau das ist das Problem.
In der Wissenschaft ist es normal, dass neuere Erkenntnisse alte widerlegen und auch mal Fehler gemacht werden. Das gehört zur Tagesordnung.
In der Politik ist es genau das Gegenteil. Dort wird die Änderung von Meinungen als Schwäche eingeordnet. Fehler einzugestehen, selbst offensichtliche, ist quasi das größte No-Go und man wird schneller abgesägt als man schauen kann. Auf Kritiker einzugehen ist schon er erste Schritt in die Versenkung.
Zudem wünschen sich viele Leute gerade in einer Krise eine gewisse Stabilität, wozu eben eine konstante Meinung gehört. Die Politik ist jetzt in der Zwickmühle, dass sie leider den Weg der Panik gewählt hat und nun für jede Art des Abweichens von diesem Kurs durch den enormen Druck der Medien und Teilen der Bevölkerung abgestraft wird. Ein klarer Kurs bringt mehr Zustimmung, auch wenn man dabei mit dem Kopf gegen eine Wand läuft.
Wir hatten so etwas schon mal bei der Schweinegrippe. Daraus gelernt hat man aber scheinbar nicht. Man hat anfänglich auch nur auf Experten gehört, die eine bestimmte Meinung hatten, lustigerweise teils die gleichen wie jetzt bei Corona. Damals gab es aber keine Massentests oder tagesaktuelle Zahlen und Diagramme. Genau die Testzahlen halte ich für das Irrlicht in dieser Krise. Bei der Schweinegrippe musste man wirklich darauf schauen, wie viele Leute krank wurden oder gar starben. Die Schweinegrippe-Pandemie verlief sich einfach irgendwann im Sand, weil kaum noch jemand Krank wurde. Nun gibt es aber einen Test, bei dem man dachte, man könnte herausfinden, ob jemand krank wird, bevor er krank ist. Die Illusion, schneller als die Infektion zu sein. Die Zahlen fallen, aber man testet immer mehr und mehr, in der Hoffnung, man könne eine global verbreitete Infektion in Echtzeit kontrollieren. Gleiches führte zu sinnlosen Regeln wie das mit den Masken, obwohl es keinen Nachweis gibt, dass sie in der Praxis wirklich etwas bringen, aber es fühlt sich sinnvoll an. Man will mit irrationalen Handlungen reale Ergebnisse erzielen und hält daran fest, weil das Ergebnis nicht wie erwünscht eintritt und ggf. auch nie eintreten wird.