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(03.04.2020)Mephysta schrieb: [ -> ]Und diese Auswirkungen werden wir erst zu spüren bekommen, wenn die Maßnahmen aufgehoben sind und wir regulär zu unserem Friseur von nebenan oder unserem Lieblingsitaliener wollen.

Und die nicht mehr bezahlen können, weil unsere Gelder nichts mehr wert sind - falls wir Besagte überhaupt noch antreffen sollten RD deals with it
Wobei das natürlich der Extremfall wäre RD wink

Übrigens, die Vereinigten Staaten von Armerika mit Donut Tromb an ihrer Spitze zeigen just in diesem Moment, was es mit "America First" wirklich auf sich hat. Sie gehen auf Flugplätze in Asien und wedeln mit den Geldscheinen, um für Europa bestimmte Schutzausrüstung zu "erbeuten", indem sie schlichtweg mehr zahlen und damit den Warenfluss in der letzten Meile noch umleiten. Asozialer geht Kapitalismus echt nicht! Lyra eww

(03.04.2020)Mephysta schrieb: [ -> ]Aber wenn mich jemand fragt, wer es wohl besser hat: Der Mensch, der seine vierköpfige Familie mit einem trockenen Laib Brot über die Woche bringen muss oder der Mensch, der in den Supermarkt gehen und nicht nur die Brotsorte, sondern auch noch den Belag wählen kann - dann wüsste ich wohl, wofür ich micht entscheide.

Du hast denjenigen vergessen, der im Supermarkt vorm leeren Regal steht, weil asoziale Leute, die zu viel Geld haben, schon um Fünf nach Sieben alles leergekauft haben und es zuhause vergammeln lassen (auf Dauer zwangsläufig), die momentan vermutlich realistischste Variante... Ich gehe jede Wette, mit der Zahl der Infizierten und Toten steigt auch die Zahl der unnötig weggeschmissenen Lebensmittel bald explosionsartig an.

(03.04.2020)Gregory schrieb: [ -> ]So weit würde ich gar nicht gehen. Es geht mir nicht darum die Weltbevölkerung zu reduzieren, sondern darum, dass mehr Leute es lernen unseren Wohlstand zu schätzen.
Man kann nicht wissen, wie gut es einem geht, wenn man es nie anders gekannt hat.
Es werden vielleicht ein paar Leute das Leben mehr zu schätzen wissen, wenn das alles überstanden ist.

Leider ist die Schrift immer noch zu klein! RD deals with it
Bitte nicht ganz so groß. :3 ~Leon
Zitat:Leider ist die Schrift immer noch zu klein!

Unabhängig von der Schriftgröße ist der Satz aber noch immer faktisch falsch.
(03.04.2020)Mc Timsy schrieb: [ -> ]
Zitat:Leider ist die Schrift immer noch zu klein!

Unabhängig von der Schriftgröße ist der Satz aber noch immer faktisch falsch.

Wenn du meinst, dass Gedanken und Fantasien ausreichen und die Wirkung von Erlebnissen haben, dann ist das deine Sache.
Es ist allerdings keine Fantasie, dass es Leute gibt, denen es schlechter geht als mir, mit denen ich mitfühlen aber auch mich vergleichen kann. Ich muss bisher z.B. nicht in einem Krieg gewesen sein, um zu wissen, dass er mir deutlich besser geht, als all den armen Leuten, die solche Grausamkeiten erleben mussten. Dafür müsste es nichtmal echte Kriege geben, ein harter Kriegsfilm kann diesen Effekt bei mir auch schon haben Shrug

Es ist völlig ok, dass du für dich selbst die Erkenntnis aus den Ereignissen ziehst, dass du es ganz gut hast und auch, dass du manche Dinge mehr zu schätzen lernst. Aber dir sollte klar sein, dass das eine unglaublich privilegierte Position ist, die eigentlich daraus entsteht, dass es dir nun nicht wirklich viel schlechter geht. Für dich ist ein geschlossener Italiener "nur mal etwas weiter fahren". Für den geschlossenen Italiener ist es die Arbeitslosigkeit. Das ist entsprechend eine ziemlich unempathische Aussage. Und aus deiner persönlichen Langeweile ob mangelnder Herausforderungen im Leben ein "Allen geht es einfach zu gut" zu machen, obwohl es das gerade nachweislich nicht tut, stößt hier zurecht vielen negativ auf.
(01.04.2020)Ayu schrieb: [ -> ]Eine Quelle hat man eigentlich recht schnell, wenn man auf englisch sucht, ich will aber schon garnichts mehr verlinken weil laut dir sowieso alles falsch ist.  Shrug Wobei es interessant ist, dass die Personen, bei denen Corona ein weiteres Mal ausbrach, nicht ansteckend sind, im Gegensatz zum ersten Mal.
Ist nicht böse gemeint. Ich bin es nur gewohnt, Dinge auch mal kritisch zu hinterfragen und erwarte bei Zitaten bzw. Quellangaben, dass das auch nachvollziehbar ist, woher die Aussagen kommen und nicht nur eine eigene Interpretation. Ich denke speziell jetzt, in Zeiten von Fake-News, ist das auch sehr wichtig. Grade bei Corona wird man momentan ja regelrecht überschwemmt mit Nachrichten. Leider auch mit vielen Falschmeldungen. Da muss man echt vorsichtig sein und besser 3x prüfen, ob Quellen wirklich vertrauenswürdig sind. Alles andere führt über kurz oder lang wirklich zu Hysterie und das bringt niemanden was.

Danke jedenfalls für den Link.
Dein Argument mit den Antikörpern, die nicht ausreichen, wird dort nochmal besser erklärt. Scheint mir so, als würde das grundlegend tatsächlich stimmen.

Problematisch ist dabei nur, wie Crash Override bereits angemerkt hat, dass nicht gesichert ist, ob jene 14 % tatsächlich gesund waren und neu infiziert wurden oder ob sie nur fälschlicherweise als gesund eingestuft wurden, obwohl sie tatsächlich noch gar nicht geheilt waren, also noch aktive Viren im Körper hatten, die dann ursächlich für den erneuten Ausbruch sind.
(03.04.2020)Eldur schrieb: [ -> ]Übrigens, die Vereinigten Staaten von Armerika mit Donut Tromb an ihrer Spitze zeigen just in diesem Moment, was es mit "America First" wirklich auf sich hat. Sie gehen auf Flugplätze in Asien und wedeln mit den Geldscheinen, um für Europa bestimmte Schutzausrüstung zu "erbeuten", indem sie schlichtweg mehr zahlen und damit den Warenfluss in der letzten Meile noch umleiten. Asozialer geht Kapitalismus echt nicht! Lyra eww

Tromb hat ja auch versucht, dem Tübinger Unternehmen Cure-Vac ein Angebot über den Impfstoff zu unterbreiten, das jene nur Exclusiv für die Amerikaner Produzieren - eben weil "America First". Könnte mal jemand seine Arme irgendwie mit Superkleber hinten auf dem Rücken Festkleben, damit er nicht mehr mit seiner eher rücksichtslosen "Ellenbogen-Taktik" weitermachen kann? Twilight: No, Really?

Oh, und ihm nebenbei noch so manipulieren, das er (trotz der angelegenheit, das die USA es nun so hinbekommen wollen, das Jeder einen Kostenlosen Test und auch eine Kostenfreie behandlung - auch für die, die Keine Krankenversicherung haben - bekommen können) sowas wie "obamacare" erneut aufsetzt - und damit auch das Gesundheitssystem Reformiert? Drüben haben sie's ja dringend nötig - und bei den aktuellen zahlen (ca. das 3-Fache von Deutschland) wird's nicht unbedingt lange dauern, bis die wirtschaft dort völlig zusammenbricht - weil die Arbeiter fehlen, da sie wegen "dummheiten durch Abschaffen von einem Gesundheitssystem durch den Präsidenten" wohl einfach sterben wie die Mücken.

Was die Corona-Krise angeht, da kann man nur sagen: da sieht man wirklich, was Trump veranstaltet. Da tun mir meine Freunde in den Staaten echt leid... (und einige von ihnen würden nur wegen Trump sofort auswandern).
(03.04.2020)LittleMissDevil schrieb: [ -> ]Für dich ist ein geschlossener Italiener "nur mal etwas weiter fahren". Für den geschlossenen Italiener ist es die Arbeitslosigkeit. Das ist entsprechend eine ziemlich unempathische Aussage. Und aus deiner persönlichen Langeweile ob mangelnder Herausforderungen im Leben ein "Allen geht es einfach zu gut" zu machen, obwohl es das gerade nachweislich nicht tut, stößt hier zurecht vielen negativ auf.

Da hast du wohl Recht. So sehe ich diese Dinge nicht.
Nun, dann habe ich wieder etwas gelernt. Irgendwie auch schön.
Gregory schrieb:Wenn du meinst, dass Gedanken und Fantasien ausreichen und die Wirkung von Erlebnissen haben, dann ist das deine Sache.

Das kommt ausschließlich darauf an wie weit du auf Gleichheit in der Erfahrung bestehst. Wenn es aber nur darum geht zu realisieren, dass man es selbst besser hat, dann ja, dafür reichen Gedanken und Fantasien absolut aus. Ich muss nicht erst alle thraumatischen Erlebnisse erfahren haben um ein grundsätzliches empathisches Verständnis zu entwickeln. Ich finde es sogar sehr irrtierend diesen Umstand so prinzipiell zu leugnen, Der Grund warum wir Menschen überhaupt Geschichten erfinden und erzählen ist es Erfahrungen auszutauschen. Kinder sind beispielsweise nachweislich besser in der Lage mit Angst und Trauer umzugehen, wenn du sie mit Märchen konfrontierst, die solche Emotionen beinhalten. Du musst dein Kind nicht erst mit rotem Mantel alleine durch den Wald schicken und vom Wolf fressen lassen, damit es lernt vorsichtig mit Fremden zu sein.

Um es auf unseren Fall zu beziehen. Ich muss nicht selber meine Existenzgrundlage verlieren, weil ich unter anderem solche Schicksale in der letzten Finanzkrise um mich herum gesehen habe. Die Erkenntnis, dass es mir selbst besser erging brauchte also keine eigene Erfahrung. Ebenso brauche ich nicht selbst die Erfahrung zu machen wie es sich anfühlt, sein zweijähriges Kind frisch aus der Chemo-Therapie zurück ins Krankenhaus zu fahren, weil es sich wahrscheinlich mit Corona angesteckt hat um mir Sorgen zu machen, Tränen in den Augen zu haben und ganz nebenbei nochmal zu erkennen, dass meine eigenen Probleme dagegen unbedeutend sind. So ist die universelle Natur der menschlichen Erfahrung. Auch wenn es nur oberflächlich ist, ich kann an deinen Erfahrungen wachsen wenn du mir davon erzählst, Ok. Die Fähigkeit dazu muss auch etwas antrainiert werden und Menschen sind unterschiedlich gut darin, aber trotzdem sehe ich, dass die Mehrheit prinzipielle Empathie anwenden kann.


(03.04.2020)Mc Timsy schrieb: [ -> ]Unabhängig von der Schriftgröße ist der Satz aber noch immer faktisch falsch.

Sagt jemand, auf den die Aussage vermutlich zutrifft, wie das bei den meisten der Fall ist RD deals with it

Letzten Endes trifft das sogar auf mich zu, der sich im Laden 3x überlegen und erstmal das "Büdschet" für die nächsten 6 Monate überdenken muss, ob er sich ne runtergesetzte Tafel Schokolade leisten kann oder nicht, wenn er gerade einfach mal Bock drauf hat. Die meisten nehmen sie einfach mit, ohne da überhaupt einen Gedanken dran verschwenden zu müssen. Aber bei mir war neulich die Heizung defekt, mehrfach (erst war der Kreislauf leer, weil alles aus dem Ausgleichsventil rauskam, das eigentlich zubleiben sollte, ein paar Tage später war das Verteilerventil im Eimer). Danach ist mir klar geworden, wie verdammt geil das ist, wenn man im Winter bei -4°C nachts in ner beheizten Bude hocken darf - über sowas denk ich sonst auch nicht nach. Wäre das ne Woche vorher passiert, wär mir das latte gewesen, da waren 15-17°. Andere Leute haben nichtmal fließendes Wasser (Afrika), oder genießbares Leitungswasser (in vielen Teilen Deutschlands noch der Fall, wobei das Geschmackssache ist...). Und ja, steng genommen kann man es schon wissen (um nochmal die Faktenlage des Satzes anzuleiern), aber wissen wie es ist dadurch, dass man es sich nur vorstellt, ist was ganz anderes, als zu wissen, wie es ist, wenn man es selbst direkt erlebt hat.
Vielleicht an dieser Stelle auch mal noch ein Zitat, das ich in meinen Kindheitstagen bei meinen Großeltern oft genug hören durfte: "Kink, du kaanst do ruich miih Butter druppdon, wir sinn nit im Kriech!"
(04.04.2020)Holo schrieb: [ -> ]
maiLab: Corona geht gerade erst los (Öffnen)

Exzellentes Video, entspricht weitgehend dem, wie ich die Situation auch einschätze.

(Eine kleine Kritik habe ich: Im Video kommt eine Modellrechnung vor, wie sie 'die aktuellen 70.000' Fälle auf '1000 Fälle' senken. Das ist Quark, weil das die Zahl der jemals erfassten Fälle ist. Die kann nicht sinken. Prinzipiell ist die Überlegung sonst aber richtig. Als Referenz: Aktuell haben wir 6200 neue Fälle pro Tag, und als wir bei besagten 1000 waren, hatten wir 250 neue pro Tag.)

Wer die Nachrichten verfolgt, das RKI hat heute verkündet, wir hätten die Reproduktion von 1 erreicht. Nach meinen Zahlenspielen etwas voreilig, aber wir sind nah dran, momentan bei den Neuerkrankungen bei 0...+5%/Tag. Die Zahlen schwanken aber zu extrem, um es jetzt schon genauer sagen zu können, da braucht es Zahlen über 2 Wochen, um Klarheit zu haben. Vor einer Woche waren wir jedenfalls bei rund +5..+6%, vor 4 Wochen bei +30%.

Zur Herdenimmunität: Da halte ich niedrigere Werte für möglich. Vor rund einem Monat, vor dem Shutdown, stiegen die Neuinfektionen noch um +30%/Tag. Das heißt, unter gleichen Bedingungen würde 23% Immunität diesen Wert auf 0 drücken: Neu1 = Neu0 * 1,3 * (1-0,23). Ist trotzdem viel, und auf absehbare Zeit nicht ohne Katastrophe erreichbar. Aber: Jedes Prozent Immunität spielt uns spürbar in die Hände.

Jedenfalls, ausgehend von den aktuell rund 6200 Neuinfizierten pro Tag, und wenn wir das auf <200 drücken wollen (Stand 7.3.), bei angenommenen -5%/Tag, müssten wir den Lockdown noch den ganzen April und Mai durchhalten. Bei -10%/Tag immer noch den ganzen April. Danach können wir wieder mit Einzelfall-Eindämmung arbeiten.
Die alte sollte sich mal eine "Schwingungsgedämpfte" Mikrofon-halterung besorgen. Das ständige "geklopfe" wenn sie mit der Hand auf dem Tisch aufkam oder ähnliches ging mir da schon (is leider sehr penedrant) auf den Sack.

Im grunde hat sie ja recht, aber eines übersieht sie - oder sogar mehrere Fakten:

- Es gab einen Fall, da war eine Person mehrfach vom virus betroffen. Kann zwar ein Einzelfall sein, aber es kann auch häufiger auftauchen - und dann bringt es mit der Rückkehr in "Phase 1" nicht viel.
- Sie hat auch nicht über die "Mutationsfaulheit" des Virus gesprochen, was es vereinfacht, einen Impfstoff herzustellen und diesen ggf. auch zeitig "an den Mann zu bringen". Problem hierbei wäre aber dann wiederum die Große anzahl an Impfstoff welcher Produziert werden müsste - und auch das man quasi jeden Impfen muss.
- Ebenso erwähnte sie nicht die "Schläfer"; klar, sie hat wenigstens die mit milden Symptomen erwähnt, aber jene, die keine Symptome zeigen, blieben da ebenfalls unerwähnt - und die sind da mitunter am gefährlichsten, da jene unbemerkt mehr als nur 10 weitere (Zahlen angeben bringt hier sicherlich nichts, denn je nachdem wie die Person lebt könnens entweder hunderte, aber auch nur 2-3 weitere sein) anstecken.
- ebenso eine Zeit angeben - klar, es ist zumindest ein "grobes ziel" (ich höre das auch von sehr vielen, das man ja gewusst habe, das das länger geht usw.), aber ich bleibe da lieber beim "muss man sehen", da man ohne die Ergebnisse auch kein richtiges Ziel angeben kann. Wenn man bis zu 2 Monate einen Lockdown wie Wuhan hierzulande probt, dann ist die Gesellschaft "am arsch" - und wenn man sie zu lange in der aktuellen Situation lässt sieht's auch nciht viel besser aus (ausser das man das ganze irgendwann hinter sich gebracht hat). daher finde ich das ziel "frühjahr 2021" schon als eher realistisch.
- Jahreszeiten. Da ist sie drauf eingegangen, aber nicht weit genug. Wir wissen, das das Virus bei einer Durchschnittslufttemperatur von 36°C weniger ansteckend ist, also im Sommer die Ansteckungsgefahr etwas runtergehen "kann". Das kann da schoin mit den aktuellen Maßnahmen für spürbare Besserung sorgen - aber: dafür braucht's mindestens nen so heißen Sommer wie letztes Jahr (und das ist da nicht selbstverständlich - wir hatten auch schon mehrere Jahre nur recht milde Sommer), sonst aber interessiert es das Virus nicht.

Theoretisch sollte man da schon eher eine Taktik fahren, die #flattenthecurve und auch die Rückverfolgung wieder aufnehmen können (was man ja jetzt schon bereits mittels Handy-Ortung versucht, dort aber nur bei "bekannt" infizierten Personen) damit man bessere Erfolge einfahren kann, bis ein Impfstoff auch für die Breite Masse zu haben ist. Tja, und bis dahin werden es sicherlich noch ein paar (tausend? hunderte? ) Tote mehr...

Bis jetzt haben wir- Stand 3.4.2020 0:00h, also über 24h her - 79.696 infizierte ( +6.174 zum Vortag) und 1017 Tote.

Dabei mit an der Spitze:

( Bundesland / Anzahl infizierter / Änderung zum Vortag / Todesfälle )
Bayern 20.237 +1.741 307
Nordrhein-West­falen 16.606 +1.179 178
Baden-Württem­berg 16.059 +1.397 285

Quelle der Zahlen: RKI

Ich sehe jedenfalls ähnlich wie sie schwarz für dieses Jahr.
(04.04.2020)404compliant schrieb: [ -> ]Zur Herdenimmunität: Da halte ich niedrigere Werte für möglich. Vor rund einem Monat, vor dem Shutdown, stiegen die Neuinfektionen noch um +30%/Tag. Das heißt, unter gleichen Bedingungen würde 23% Immunität diesen Wert auf 0 drücken: Neu1 = Neu0 * 1,3 * (1-0,23).

Das ist so natürlich Unfug. Du wirfst da Reproduktionsrate und Neuinfektionsrate und Steigerung der Neuinfektionsrate durcheinander mit dem Anteil der noch infizierbaren. Der Zusammenhang ist nicht ganz so einfach wie Du denkst. Aber selbst bei der Interpretation die ich als von Dir intendiert vermute würde das immer noch nur heißen, daß die Neuinfektionsanzahl konstant bleibt - was aber nichts darüber aussagt, wie hoch diese dann wäre. Das kann durchaus die Kapazität des Gesundheitssystems um ein Mehrfaches überschreiten.

Nebenbei bemerkt, auch ein Wachstum der Gesamt- (nicht Neu-)Infektionsrate von 5% ist immer noch exponentielles Wachstum.
Es ist schön wie viele Leute aus dem Internet und auf YouTube plötzlich alle Experten sind.

Nichtsdestotrotz zeigen solche Hochrechnungen eigentlich das der Shutdown alleine als Dauerlösung eher ungeeinget ist. Vor allem Dingen weil man es theoretisch ja alles wieder einführen müsste wenn es nur einen eingeschleppten Krankheitsherd gibt oder das doch mal außer Kontrolle gerät was ja absolut absehbar ist und mann kann ja jetzt nicht alle 2 Monate für 4 Monate Shutdown fahren bis irgendwann in einem Jahr es mal einen Impfstoff gibt. Das funktioniert doch nicht.
(04.04.2020)Crash Override schrieb: [ -> ]- Es gab einen Fall, da war eine Person mehrfach vom virus betroffen. Kann zwar ein Einzelfall sein, aber es kann auch häufiger auftauchen - und dann bringt es mit der Rückkehr in "Phase 1" nicht viel.

Gegenteil: Wenn solche nicht-immunen Fälle in relevanter Zahl existieren, dann funktioniert flatten-the-curve nicht, und Rückkehr zu "Phase 1" ist die einzige Möglichkeit. Schließlich stecken sich die Leute nicht 1x pro Monat an sich selbst an, es muss irgendwo her kommen.

(04.04.2020)Crash Override schrieb: [ -> ]- Ebenso erwähnte sie nicht die "Schläfer"; klar, sie hat wenigstens die mit milden Symptomen erwähnt, aber jene, die keine Symptome zeigen, blieben da ebenfalls unerwähnt

Doch. Dunkelziffer, kommt vor, nimmt sie zwischendurch mal mit Faktor 10 an.

(04.04.2020)Crash Override schrieb: [ -> ]- und die sind da mitunter am gefährlichsten, da jene unbemerkt mehr als nur 10 weitere (Zahlen angeben bringt hier sicherlich nichts, denn je nachdem wie die Person lebt könnens entweder hunderte, aber auch nur 2-3 weitere sein) anstecken.

Unbemerkte infizierte stecken genau wie andere an, also im Mittel 2-3. Aufgrund der milden Symptome (kein Anhusten, kurzer Verlauf) tippe ich eher auf weniger.

(04.04.2020)Crash Override schrieb: [ -> ]Wenn man bis zu 2 Monate einen Lockdown wie Wuhan hierzulande probt, dann ist die Gesellschaft "am arsch"

Alternativlos. 1 Monat ohne Einschränkungen, dann haben wir am Ende 250.000 neuer Fälle pro Tag(!), und einen Intensivbettenbedarf von 120.000.

(04.04.2020)Crash Override schrieb: [ -> ]- Jahreszeiten. Da ist sie drauf eingegangen, aber nicht weit genug. Wir wissen, das das Virus bei einer Durchschnittslufttemperatur von 36°C weniger ansteckend ist

Wissen wir nicht. Wird öfters auch von Wissenschaftlern bezweifelt. Im Körper fühlt es sich bei 36° jedenfalls recht wohl. Wahrscheinlich (!) ist das Virus bei trockener Luft nicht so langlebig, aber auch das weiß noch keiner.


(04.04.2020)mowny schrieb: [ -> ]
(04.04.2020)404compliant schrieb: [ -> ]Zur Herdenimmunität: Da halte ich niedrigere Werte für möglich. Vor rund einem Monat, vor dem Shutdown, stiegen die Neuinfektionen noch um +30%/Tag. Das heißt, unter gleichen Bedingungen würde 23% Immunität diesen Wert auf 0 drücken: Neu1 = Neu0 * 1,3 * (1-0,23).

Das ist so natürlich Unfug. Du wirfst da Reproduktionsrate und Neuinfektionsrate und Steigerung der Neuinfektionsrate durcheinander mit dem Anteil der noch infizierbaren. Der Zusammenhang ist nicht ganz so einfach wie Du denkst.

Sicher?

Reproduktionsrate vermeide ich bewusst, da niemand dazu sagt, in welchem Zeitraum jeder Erkrankte 2-3 weitere ansteckt. Ist aber egal, denn es ist näherungsweise ein exponentielles Wachstum, und das zeichnet sich dadurch aus, dass im Mittel die Neuinfektionen pro Tag z.B. 30% mehr werden. Statistisch kann man das auch gut sehen.

Wenn ich also 1000 Infizierte auf eine 0% immune Bevölkerung los lasse, sind es am 2. Tag 1300 neue, am 3. Tag 1690, und so weiter. Exponentiell.

Wenn ich statt dessen eine 23% immune Bevölkerung verwende, laufen 23% der potenziellen Infektionen ins leere, 77% sind erfolgreich. Entsprechend hat man am 2. Tag 77% von 1300, macht 1001. Und am dritten Tag 1002. Es bleibt also konstant.

Und das ist genau die Schwelle zwischen exponentiell explodierend und langsam auslaufend. Tatsächlich steigt ja selbst auf der Schwelle die Immunisierung weiter an, es wird also auch dieser Fall irgenwann abebben.

(04.04.2020)Herrmannsegerman schrieb: [ -> ]Es ist schön wie viele Leute aus dem Internet und auf YouTube plötzlich alle Experten sind.

Mai ist führende Wissenschafts-Moderatorin beim WDR, moderiert u.a  die Sendung Quarks&Co. Die Youtube-Folge wurde für funk produziert, die Youtube-Sparte der ARD.
Zitat:Die alte sollte sich mal eine "Schwingungsgedämpfte" Mikrofon-halterung besorgen. Das ständige "geklopfe" wenn sie mit der Hand auf dem Tisch aufkam oder ähnliches ging mir da schon (is leider sehr penedrant) auf den Sack.
Ich finde man kann Menschen sehr gut daran einordnen, wie sie Frauen referenzieren. Wo 'Die Alte' kategorisch liegt kannst du dir wohl ausmalen.

Zitat:Es ist schön wie viele Leute aus dem Internet und auf YouTube plötzlich alle Experten sind.
Ich glaube die informieren sich.

Zitat:Das funktioniert doch nicht.
Nein, natürlich nicht. Eine Ausgangssperre von sechs Monaten ist praktisch nicht umsetzbar, das wird ein Fiasko auf allen Ebenen und es würde mich nicht wundern wenn es da letztendlich zu riots kommts. Das Problem ist nur, es gibt keine Alternative. Das ist das kleinste Übel, während man versucht unter 1 % zu kommen. Wenn man vorher die Maßnahmen lockert dann kollabiert ALLES. Wenn man die Ausgangssperre über Monate aufrecht erhält kollabiert nur fast alles.
(04.04.2020)Holo schrieb: [ -> ]Das Problem ist nur, es gibt keine Alternative. Das ist das kleinste Übel, während man versucht unter 1 % zu kommen. Wenn man vorher die Maßnahmen lockert dann kollabiert ALLES. Wenn man die Ausgangssperre über Monate aufrecht erhält kollabiert nur fast alles.
Wenn man sie über Monate aufrecht erhalten würde, kollabiert auch alles. Anders, aber genauso, manche vermuten sogar schlimmer.
Der größte Denkfehler ist die angebliche Alternativlosigkeit. Die Krise geht jetzt ca. 3 Wochen und man weiß über den Virus nicht so viel, wie man eigentlich wissen müsste, um Voraussagen für die nächsten Monate treffen zo können. Die Zahlen, mit denen Prognosen und Modellierungen erstellt wurden, könnten teils um den Faktor 10 fehlerhaft sein. Zudem ist der Punkt, an dem man in "Phase 1" zurückzukommt nicht fest, sondern von der Nachverfolgbarkeit und den Testkapaitäten abhängig.
Wichtig ist daher, möglichst schnell möglichst reichhaltige Daten zu bekommen. Das wird immerhin jetzt getan, u.a. können jetzt Tests wie z.B. in Südkorea stärker automatisiert durchgeführt werden, wodurch sich die Testkapazitäten innerhalb kurzer Zeit verdoppeln ließen, zudem werden jetzt teils auch negative Tests gezählt und in der Bevölkerung Stichproben genommen, um die Dunkelziffer und systematische Fehler zu verringern.
Ich denke, sie werden irgendwann mehr smarte Lockerungen zulassen, mit begrenztem Risiko aber Entlastungen für die Menschen. Geschäfte könnte man öffnen, wenn sie wie Supermärkte strikte Auflagen befolgen. Restaurants mit Tischen für 3-4 Personen, großzügigen Abständen und guter Belüftung. In Schulen könnte man abwechselnd jeweils die Hälfte der Schüler unterrichten, um Platz zu gewinnen, und die andere Hälfte lernt an dem Tag zu Hause.

Jetzt, wo wir auf Abstand und Vermeidung trainiert sind, werden die meisten selbst bei Lockerungen eh nicht so schnell in ihr altes Verhalten zurückfallen.
War heute mal wieder einkaufen, den Plexiglassschutz für die Verkäufer gibt es auch in Österreich überall, nur ist alles drausen mit den Wegwerfmasken und Handschuhen zugemüllt.
(04.04.2020)404compliant schrieb: [ -> ]Reproduktionsrate vermeide ich bewusst, da niemand dazu sagt, in welchem Zeitraum jeder Erkrankte 2-3 weitere ansteckt.

Das ist aber nicht das was Du tust, denn ...

Zitat:Ist aber egal, denn es ist näherungsweise ein exponentielles Wachstum, und das zeichnet sich dadurch aus, dass im Mittel die Neuinfektionen pro Tag z.B. 30% mehr werden. Statistisch kann man das auch gut sehen.

Wenn ich also 1000 Infizierte auf eine 0% immune Bevölkerung los lasse, sind es am 2. Tag 1300 neue, am 3. Tag 1690, und so weiter. Exponentiell.

Wenn ich statt dessen eine 23% immune Bevölkerung verwende, laufen 23% der potenziellen Infektionen ins leere, 77% sind erfolgreich. Entsprechend hat man am 2. Tag 77% von 1300, macht 1001. Und am dritten Tag 1002. Es bleibt also konstant.

... das ist ganz exakt die Rechnung für eine Reproduktionsrate von 1,3 und eine infektiöse Zeit von genau einem Tag.
Ich hab nicht ohne Grund geschrieben, daß das nicht so einfach ist.

Zitat:Und das ist genau die Schwelle zwischen exponentiell explodierend und langsam auslaufend. Tatsächlich steigt ja selbst auf der Schwelle die Immunisierung weiter an, es wird also auch dieser Fall irgenwann abebben.

Schon, aber das ist so eine von den Sachen die man erst im Nachhinein einigermaßen exakt berechnen kann.
Es nützt uns ja auch nicht viel, wenn die effektive Reproduktionsrate auf 1 gedrückt wird, wenn das immer noch zu einer Situation führt, in der die Behandlungskapazitäten überschritten sind. Gemeinerweise hängt diese Auslastungsgrenze auch noch davon ab, wie sich die Infiziertenzahlen im Zeitraum vor dem Erreichen der 1 entwickelt haben, weil die vorher infizierten noch nicht, so oder so, wieder aus dem Krankenhaus raus sind. Dann war die Kurve eben noch nicht flat genug.