(04.12.2016)Mc Timsy schrieb: [ -> ]Apropos "größeres Ganzes". Dein Beispiel ist dafür sehr faszinierend Heavy. Parkgebühren. Wieso sollte man dich denn bitte fragen? Natürlich hast du was dagegen. Keiner bezahlt gerne Geld. Auf der anderen Seite stehen dann aber Theater, Schulen und Straßensanierungen die bezahlt werden müssen und Verkehrszonen die irgendwie geregelt ablaufen sollen.
Hauptsache im Villenviertel, Döbling, hat man die Anwohner befragt. Wie wird das jetzt legitimiert, dass ich als Otterkringer kein Mitspracherecht habe, während die Döblinger darüber abstimmen durften? Wenn schon Steuern, dann sollten das doch auch alle bezahlen, oder wie sehe ich das?
Zitat:Sind alle Entscheidungen angenehm oder "richtig"? Nein, selbstverständlich nicht. Aber in einem Gemeinwesen können Entscheidungen nicht so getroffen werden, dass immer alle gleichermaßen zufrieden wären.
Das Argument würde ich gelten lassen, wenn es nicht Leute gäbe die gar nicht mehr wissen wohin mit dem ganzen Geld, während auf der anderen Seite ein wesentlich größerer Teil der Bevölkerung um die Existenz bangt, wenn nicht gar schon am Hungertuch nagt. Wo bleibt zB. eine Besitz- und Vermögens-Obergrenze?
Oder meint
"können Entscheidungen nicht so getroffen werden, dass immer alle gleichermaßen zufrieden wären.", dass man die Entscheidungen so trifft, das eben nur der Vermögende Teil zufrieden ist, weil der Großteil der Bevölkerung auch keine ökonomische Macht hat, sich zhu währen?
Zitat:Autarkie ist für die meisten Staaten vollkommen unmöglich zu erreichen, es sei denn, du würdest damit einen Genozid erzwingen gegen den die Massenvernichtungen des 20 Jahrhunderts aussehen wie ein Kindergartensommerfest. Und falls dir unter "Kultur und Werte" vorschweben sollte, dass wir uns in primitiven Aberglauben von Reinkarnationen, Obrigkeitsgläubigkeit und Pseudomedizin retten, dann danke, aber ich verzichte.
Autarkie war vor der Globalisierung der Standard weltweit. Ich sehe nicht, warum man das nicht wieder so hinbringen könnte. Selbst mit höherer Population. Und selbst wenn man es nicht hinbrächte, könnte man zumindest in diese Richtung streben, anstatt sich wirtschaftlich noch mehr vom Ausland abhängig zu machen.
Hieße natürlich, dass jeder kürzer treten muss. Btw. werden die Konsequenzen des Klimawandels die Massenvernichtungen des 20. Jahrhunderts aussehen lassen, wie einen Kindergeburtstag.
Bzgl. Spiritualität: Mir geht es dabei nicht um einen Gott oder Pseudomedizin. Aber gerade östliche Religionen waren extrem auf die eigene Persönlichkeitsentwicklung forciert, was mMn. für eine Gesellschaft sehr viel wertvoller ist, als einfach nur kaufende Konsumsklaven die sich ums letzte Hemd schlagen.
Zitat:Freihandel ermöglicht den billigeren Austausch von Waren und Dienstleistungen, was ökonomische Barrieren senkt und auch niedrigeren sozialen Schichten eine Teilhabe an einem modernen Lebensstandard ermöglicht. Dazu gehört nicht nur der Spaßfaktor mit all seinen Müllbergen, sondern auch Lebensmittel und Medikamente. Ebenfalls kann sich Technologie einfacher verbreiten.
Heavy es gibt beim besten Willen genug Probleme mit dem modernen Lebensstil, aber gib' dich nicht der Illusion hin, dass man mit einem radikalen Schlag irgendetwas verbessern könnte. Im Vergleich zu früheren Jahrhunderten ist der Reichtum heutzutage wesentlich gleichmäßiger Verteilt und viel mehr Menschen können sich eines Lebens erfreuen, in dem sie sich nicht nur um das nächste Essen Gedanken machen müssen.
Die Ausgangslage war, dass die meisten Kinder sterben, bevor sie selber Kinder haben konnten und nach einem Leben ohne jegliche Art von Freiheit starben. Abgesehen von den unter 5 Prozent der Bevölkerung, die tatsächlich relativ gut und global lebten. Im Vergleich dazu sind heute so viel mehr Menschen in der Lage besser, oder sogar überhaupt zu leben.
Schau mal nach Afrika, wo die Kinder auch tatsächlich heute noch sterben und wo die Politik des Westens, sei es durch Landgrabbing, Klimawandel oder okönomische Einmischung, fatale Folgen für die dortige Bevölkerung hat. Wenn man nur bis zum nächsten Hauseck schaut und nicht darüber hinaus, dann sieht es tatsächlich so aus, als würden wir in einer Heilen Welt leben. Wir sehen auch nicht die Kinderarbeiter Coltan abbauen, oder die Näherinnen unter Menschen-unwürdigen Bedingungen T-Shirts nähen.
Wir sagen nur:
"Hurra! Billiges Smartphone!... Hurra! Billiges T-Shirt!" und freuen uns, dass das Zeug bei uns so demaßen billig ist, dass man es nach einem Jahr problemlos wegschmeißen kann. Wir müssen auch den Müll nicht sehen, weil der geht dort hin, wo unsere Rohstoffe herkommen: In die dritte Welt, wo dann wieder nur
"die anderen", die wir im Leben noch nie zu Gesicht bekommen haben, darunter zu leiden haben.
Zitat:Nicht alle Heavy, aber wo siehst du die Verschlechterung zu früheren Zeiten? Also dem Dreischichtbetrieb ohne jegliche Arbeitnehmerrechte und der davor über Jahrhunderte andauernden Agrarwirtschaft auf viel zu kleiner Scholle, weshalb man jeden Tag hart arbeiten und trotzdem verhungern konnte? Alles mit weniger entwickelter Medizin, geringerer Bildung und ungleicher verteiltem Reichtum.
Ich finde anbetracht der Tatsache, dass einer Maschine egal ist, wann sie an oder aus ist, die Tatsache, dass es überhaupt einen Dreischichtbetrieb gibt, schlecht. In der Nacht braucht man Kunstlicht, folglich strom. Würde man Nachts schlafen, so wie es natürlicher Weiße angedacht ist, wäre das einerseits gesünder für den Menschen und andererseits würde es Energie sparen. Natürlich würden die Waren auch wieder teurer, weil ja nicht so viel produziert wird, wenn nur tagsüber gearbeitet wird, was wiederum zu weniger Verschwendung und Umweltbelastung führen würde. Ich finde einfach die ganze Kultur beschissen, die wir haben.
Das wir jetzt zufälliger Weise ein bequemes Leben führen, ist der Tatsache geschuldet dass wir zufällig in Mitteleuropa geboren sind. Das was wir zu viel verbrauchen können, können wir deswegen verbrauchen, weil man dafür andere Völker und natürliche Ressourcen plündert. Ob man da von
"Verbesserung" oder
"Umverteilung" reden sollte, ist eine Frage dessen, ob man im persönlichen oder im kollektiven oder globalen Maßstab denkt.
Natürlich freue ich mich, ein bequemes Leben zu führen, mit dem bitteren Beigeschmack, dass wir in den Tod hinein feiern. Den von anderen Menschen, den von Tieren und letztendlich unseren eigenen, weil unsere Art zu Leben Realitätsfremd ist.
Zitat:Du wünschst dir eine Politik die niemals so umgesetzt werden wird. Egal ob von einer Demokratie, oder einer Autokratie, niemand wird jemals versuchen diese von dir erträumte Welt zu erreichen, weil die Welt für 99% der Weltbevölkerung ein Alptraum wäre, für die meisten mit Todesfolge. Keine Regierung hat diese Macht und selbst wenn, würde der radikale Verlust an Lebensqualität zum sofortigen Ende eines solchen Systems führen. Guck dir doch einfach mal diejenigen an, die derzeit ebenfalls auf ein Ende "des Systems" hinarbeiten. Die Einflussreichen sind diejenigen, die sich bestenfalls einfach nur abschotten und die Probleme dieser Welt ignorieren wollen. Während man sich immerhin versucht auf eine schlagkräftige Umweltpolitik zu einigen will dann ein Trump die Kohle wieder stärker fördern und eine AfD aus der Energiewende aussteigen.
Ich weiß nicht was für dich 99% der Weltbevölkerung sind? Der Großteil der Weltbevölkerung lebt diesen Alptraum. In Ländern mit Mittelklasse lässt es sich noch recht gut leben, in vielen Ländern lebt der Großteil der Bvölkerung allerdings ins Slums und dort werden die Umstände immer schwieriger, mit westlichen Waffen geführter Krieg und vom Westen verursachter Klimawandel sei dank.
(05.12.2016)Adama schrieb: [ -> ]Nur das mit der Bildung stimmt nicht wirklich, was denn nun? 3 Schichten am Band bekommt ja wohl jeder Mensch hin...
Nur dass an immer mehr Bändern die Roboter arbeiten und wenn etwa nach Deutschland viele unqualifizierte Immigranten in den Niedriglohnsektor einwandern, fürchten die unqualifizierten Deutschen die derzeit dort arbeiten nicht umsonst um ihren Job. Andernfalls landen die Flüchtlinge auf der Straße und stellen Blödsinn an.