Zitat:Was ist, wenn die Politik, egal welchen Landes, das Symptom der neuen Völkerwanderung nicht stoppen kann? Was, wenn der Klimawandel nicht wirklich bekämpft werden kann, ja gar alle schlimmsten Modelle übertrifft?
Was, wenn übermorgen ein großer Meteorit vorbeikommt der alles Leben auf der Erde auslöscht? Bitte keine Panikmache. Das hilft auch nicht weiter. Mir persönlich erscheinen die Einflüsse des Klimawandels nicht so katastrophal und die Völkerwanderung auch nicht. Die sowieso nicht, denn aktuell gehen Flüchtlingszahlen sogar zurück.
Was Südafrika angeht muss ich sagen dass ich da keinen Einblick in die Materie habe und da deswegen nichts zu sagen kann, ob es wirklich so schlecht aussieht. Aber Dürreperioden gab es doch immer mal wieder und irgendwann hören die doch auch wieder auf. Sofern man nicht untätig zuschaut und rechtzeitig was unternimmt, wird man die Leute schon versorgt kriegen, oder nicht? Da würde ich mir in einem ärmeren Land wie z.B. Äthiopien mehr Sorgen machen.
Wie dem auch sei, die Zeit wird zeigen wie schlimm es wirklich noch wird.
Zitat: einfach nur zu verlangen Fluchtursachen zu bekämpfen ohne selbst dafür irgendwelche Opfer zu bringen ist schlichtweg eine unrealistische Forderung.
Hab ich auch nicht gesagt? Ich bin in keiner Weise dagegen, wenn der Westen Geldmittel und so dafür aufwendet. Ich bin nur nicht der Meinung, dass man diese Migrationsbewegungen laufen lassen sollte, weil ich die für schädlich halte.
Zitat:Fangen wir damit an, dass die Kosten übernommen werden müssen um die Leute überhaupt draußen zu halten. Egal wo du jetzt die Grenze ziehst, sowa beinhaltet entsprechend viel Personal und Equipment, sowie entsprechend ausgestattete Kooperration zwischen nationalen Behörden. Da wird immer schnell behauptet es sei der billigere Weg, die Annahme basiert aber nicht auf irgendwelchen Rechnungen, sondern auf der Intuition der entsprechend interessierten Leute.
Das ist mir bewusst. Allerdings muss ich sagen, dass ich nicht einschätzen kann, was teurer wäre. Das würde mich mal interessieren, falls es dazu verlässliche Rechnungen gibt. Davon ab ist das bezahlen aber nicht das einzige, was man leisten muss, wenn man die Leute aufnimmt. Der organisatorische Aufwand für die Kommunen und Gerichte der Bürokratie wegen, der Wohnraum, der je nach Ort schon teuer genug ist, dann das in Teilen der Bevölkerung Gefühl der niedrigeren Sicherheit (ob sich da wirklich was ändert sei dahingestellt, dass die Polizeistatistiken beim Thema Ausländerkriminalität sher unterschiedlich ausfallen können, haben wir ja schon gesehen), die demographische Veränderung, die das anstößt, etc. Will nicht sagen dass diese Faktoren so schwer wiegen wie das Geld, sind aber auch relevant. Da macht man ein Fass auf, wo man alle Folgen gar nicht wissen kann. Bei Grenzkontrollen sind sie abschätzbarer.
Zitat: Was den Druck auf die europäischen grenzen noch weiter erhöht und schlimmstenfalls ein anarchistisches Niemandsland zwischen Staaten der EU schaffen kann. Das Problem jetzt auszuschließen in der Hoffnung es ignorieren zu können macht die Lösung später nur schwieriger.
Ja, tatsächlich hätte ich es da bevorzugt den Ländern, die die Außengrenzen stellen da weitaus stärker von der EU her zu unterstützen, vor allem das eh schon gebeutelte Griechenland, dem man z.B. als Belohnung einen Schuldenerlass in Aussicht hätte stellen können. Könnte man auch schon zu nem guten Teil damit finanzieren, wenn man der Türkei endgültig die Beitrittshilfen streichen würde.
Zitat:für Aufbauhilfe und Infrastruktur, oder wir zahlen für Militärinterventionen Terrorismusbekämpfung.
Bei Aufbauhilfe und Infrastruktur bin ich wie gesagt eh dafür. Für die letzten beiden Sachen auch, wenn es hilft den Krieg in z.B. Syrien schneller zu beenden.
Zitat:Wenn Integrationsmaßnahmen anschlagen, dann werden solche Leute später mal Steuerzahler und das intellektuelle Potential steht dann ebenfalls der Volkswirtschaft zur Verfügung
Ich bin da wegen dämpfender Faktoren, die man da gerne hört, relativ skeptisch muss ich sagen. Erstens dauert das ne Zeit, klar. Gibt auch welche die direkt in den Arbeitsmarkt können, wenn es bereits Intellektuelle sind, die fliehen, passiert ja im Moment aus der Türkei recht viel. Zuwanderung von Arbeitskräften in Branchen, wo man Leute braucht, ist ja auch gut. Aber das ist ein Einwanderungsthema. Kein Asylthema, worum es ja eigentlich geht. Denn Asyl ist eigentlich keine Einwanderungsmaßnahme und sollte es imo auch nicht sein. Wer aber über den normalen Weg einwandern und sich einbürgern lassen könnte, der kann dann auch gerne bleiben. Aber davon weg.
Die Probleme, die ich da sehe sind z.B. Integrationsunwillige (oder Unfähige? Die Sozialisierung aus einigen anderen Kulturen halte ich bei konservativer Ausprägung für schwer kompatibel mit der unseren), diejenigen ohne verwertbare Bildung, die man erstmal komplett neu (aus)bilden müsste, etc. Vor allem das mit dem Bildungsstand ist in Deutschland leider immer noch eine Sache, die gern vom Geld abhängig ist. Ich bin kein Freund davon zu riskieren, dass man noch mehr Leute in der Unterschicht dazu bekommen, die es auch nicht aus der Unterschicht rausschaffen, als man eh schon hat. Das ist in Deutschland schon Problem genug. Klar, mit ausreichend Investition und Kümmern wird zumindest das wohl machbar.... Aber das bekommt man ja nur mit den Leuten, die man schon in Deutschland hat, nicht richtig auf die Reihe.