(20.04.2018)Mc Timsy schrieb: [ -> ]Ja und ich hätte gerne, dass wir uns sozial und solidarisch gegenüber unseren Mitmenschen verhalten und nicht so tun als würde uns das Leid in der Welt nichts angehen. Und selbstverständlich sind wir für den Afrikaner verantwortlich. Ebenso wie für Chinesen und Inder. Gilt auch umgekehrt. So wie ich als Steuerzahler auch verpflichtet bin meinen Beitrag zum Erhalt des Schulsystems zu leisten, auch wenn ich keine eigenen Kinder habe. Weil ein funktionierendes Gemeinwesen letztlich für alle einfach besser ist. Auf globaler Ebene kann das nunmal nicht bedeuten, dass sich der Westen unter Inkaufnahme wachsender Armut selbst zurück hält, nur damit dann andere Leute wie die Chinesen einspringen, die es teilweise sogar einfach schlimmer machen als heutige westliche Firmen.
Ja ne ist klar...
Der Westen muss ja nicht in China einkaufen, wo es kaum Umweltstandards gibt und er muss ja seinen Mist nicht nach Südafrika verschiffen, wenn er doch so gut im Recycling ist. Das einzige was der Westen kann ist seine Probleme anderen in die Schuhe zu schieben und nachher zu verlangen, dass andere die Probleme lösen sollen. Und dann wird von Solidarität gesprochen? Bitte? Der Westen betreibt Neokolonialismus damit er seinen materiellen Überfluss sichern kann. So schauts aus!
Zitat:Selbst wenn dein Plan umgesetzt werden sollte, entbindet dies uns nicht von unserer Verantwortung für die Zukunft des Planeten, es reduziert nur unseren Einfluss auf die Zukunft auf null.
Wo übernehmen wir Verantwortung für die Zukunft? Die Probleme haben wir längst alle erkannt und benannt und trotzdem wird weiter gemacht wie bisher. Klimaschutz? Umweltschutz? Menschenrechte? Ja bitte - aber nur solange es mit der Mär vom unendlichen Wachstum vereinbar ist. Das Wirtschaftswachstum und der Freie Markt sind die neuen Götter dieser Gesellschaft. Unfehlbar, unantastbar und alternativlos.
Zitat:Dein Plan hätte allerdings Todeszahlen zur Folge gegenüber denen die Massenmorde des 20sten Jahrhunderts an Brutalität verblassen. Afrika ist der am schnellsten wachsende Kontinent der Welt, wenn es um Bevölkerung geht. Die Urbanisierung verläuft rasend schnell. Mit der traditionellen Landwirtschaft verurteilst du wegen geringerer Erträge und ineffizientem Transport Millionen von Menschen zum Tod. Du kannst dich dann auch von jeder Option verabschieden den dortigen Regenwald zu schützen oder funktionierende Gemeinwesen zu unterhalten. Und in den Ländern die nicht im Bürgerkrieg und in Armut und Hunger versinken wirst du dann einfach chinesische Investoren finden, die dankbar für die geringeren Preise waren. Viel Leid dafür, dass du keinerlei positiven Effekt erreichen wirst.
Ich weiß nicht wo du dein Horrorszenario her hast? Von
"Experten" wie Monsanto oder was?
Permakulturen sind ertragreicher als Monokulturen, resistenter gegen Schädlinge und bilden einen Nährstoffkreislauf, so dass man wenig bis gar keinen Dünger braucht.
Industrielle Landwirtschaft mit Monokulturen ist umgekehrt äußert anfällig auf Schädlinge (weswegen Tonnenweise Gift ala Glyphosat drüber geschüttet wird), muss ständig gedüngt werden und in der Regel samen die Designer-Pflanzen aus dem Gen-Labor auch nicht ab, so dass man jede Saison neues Saatgut kaufen muss.
Der einzige Vorteil wäre, dass man solche Felder gut und günstig maschinell bearbeiten kann. Das ist für die gewinnorientierte, hochspezialisierte Industrie vielleicht interessant, aber mal davon ausgehend, dass der Mensch ein Allesfresser ist, kann er genau so gut das Zeug konsumieren was in der Permakultur wächst und muss keinen industriell angebauten Soja anteilig in Forme einer Tiefkühlpizza konsumieren.
Die Natur sorgt schon dafür dass alle satt werden (bis auf den Geld-geilen Kapitalisten dem es nicht passt, dass die Natur das alles gratis macht). Pflanzen die sich von selbst vermehren... sowas geht ja ökonomisch gesehen überhaupt nicht.
Was die Preise angeht: Sorry, sowas sind keine Argumente. Das gesamte Wirtschaftssystem ist nichts anderes als ein gesellschaftlich-politischer Konsens der jederzeit geändert werden kann, während Naturgesetze schlecht verhandelbar sind. Wenn immer nur darauf geschaut wird, wie sich kurzfristig am meisten Profit rausholen lässt und wie alles so weiter gehen kann wie bisher, wird sich in Punkto Nachhaltigkeit nicht viel erreichen lassen. Dass uns dann noch solche sinnlosen Lippenbekenntnisse wie das Pariser Abkommen als die großen Würfe präsentiert werden, zeigt wie realitätsentfremdet die Politik ist.
Zitat:Nette Unterstellung für die du absolut keinen Beweis hast. Aber selbst wenn ich dir das für das Argument durchgehen lasse. Du willst es scheinbar nicht verstehen, weil es deine einfachen Lösungsansätze entkräftet. Auf das Verhalten unserer Nationen haben wir direkten Einfluss. Wir können Druck machen, damit die Verhältnisse fairer werden. Die Akteure denen du das Feld einfach überlassen willst verwenden diese Mittel hingegen noch völlig selbstverständlich und haben keine Mechanismen die es irgendwem erlauben würden dieses Verhalten in Zukunft zu ändern. Du willst, dass der einzige Spieler, der tatsächlich Chancen hat sich besser zu verhalten das Spielfeld verlässt, weil es so viel einfacher ist sich einzumauern und so zu tun als wäre man für nichts mehr verantwortlich. Dann kannst du aber auch einfach nichts mehr ändern, außer von der Seite wütend ins Spielfeld rein zu rufen.
Gute Vorsätze in allen Ehren - aber das reicht nicht um die Welt zu retten.