Ich fahre seit knapp 2 Jahren nicht mehr mit der Bahn, nur noch Fernbus, da ich meistens weitere Strecken fahre (500km+) und da steigt der Stress-, Frust- und Preisfaktor mit der Bahn dramatisch. Umstiege, Verspätungen, verpasste Anschlusszüge, gerammelt volle Waggons, Streiks, unangemessene Preise, desaströser Service... Die Erfahrungen sind groß und die Liste lang.
Meistens kommt auch das Fahrrad mit. Wenn ich für insgesamt 40 Euronen einmal quer oder längs inkl. Fahrrad durch D fahren kann und das auch noch stressfrei, mit gratis WLAN und Steckdose am Platz, nehme ich die 2h Fahrt mehr gerne inkauf. Selbst aus kleineren Orten gibt's meistens Mitfahrgelegenheiten zum nächsten Busbahnhof und selbst dann überschreitet das nie die 50€-Marke. Aus Hinterkuckucksdorf bei Klein-Siehstenicht muss man vielleicht mal auf die Bahn zum Busbahnhof vertrauen, aber das Pech hatte ich noch nie. Es gibt fast immer eine andere Mitfahrgelegenheit, und wenn's nur der Regionalbus ist.
Kurzum: Für mich gibt es kein Argument, mit der Bahn zu fahren. Im Gegentum. :-) Für kürzere Strecken gibt's auch Mitfahrgelegenheiten (gibt genug Portale dafür), selbst für Pendler. Einziger Haken: Man muss sich informieren.
Ich fahre nur selten weite Strecken, diese lege ich dann aber in der Regel mit der Bahn zurück. Seit ich letztes Jahr in einen schweren Autounfall auf der Autobahn verwickelt war - mir selbst ist wie durch ein Wunder nichts geschehen, aber beiderseits schoben sich Wracks vorbei und liefen verletzte Menschen umher -, bekomm ich regelmäßg Herzflattern, lange Strecken mit dem Auto oder dem Bus zurückzulegen. Deshalb verzichte ich zumeist auf Fernbus.
Grundsätzlich die Bahn. Zum einen weil ne Fahrt zum nächsten Fernbusbahnhof meistens schon genauso viel kostet wie die Zugfahrt zum Ziel, und zum anderen weil ich eigentlich ziemlich gerne Bahn fahre.
Das ist schön entspannend, ich hab Strom, manchmal WLAn und vor allem keine Probleme mit Staus oder irgendwie sowas.
(07.06.2015)DerWächter/mmmm schrieb: [ -> ]Das ist schön entspannend, ich hab Strom, manchmal WLAn und vor allem keine Probleme mit Staus oder irgendwie sowas.
Soll ich dir die nächsten Tage mal ein Bild zeigen mit einem Schalter auf dem Armaturenbrett, welcher "230V" zeigt? Eine 230V-Bordspannung ist oftmals in Reisebussen vertreten. WLAN dadurch auch.
Und das leidige Thema der Staus.... jaja.... Der Bus kann im Stau ne Weile stehen, die Bahn kann wegen "Verzögerungen im Betriebsablauf" ne Weile stehen. Das Argument annihiliert sich und wird immer langweiliger.
Ich fahre ziemlich oft Bahn und grosse Verspätungen habe ich persönlich noch nie erlebt. Hingegen sitze ich gerade zum 3. Mal im Fernbus, zum dritten Mal Verspätung. Auch die seltenen Male, die ich mit dem Auto gefahren bin, tickte die vom Navi angepeilte Ankunftszeit unaufhörlich weiter, während wir unbeweglich irgendwo saßen. Das sind natürlich nur persönliche Erfahrungen, aber dennoch maßgeblich. Ich finde es auch nur logisch, dass es bei einem genau durchgetakteten System, das nicht so unfallanfällig ist, tendenziell zu weniger Verspätungen kommt als bei einem System, das jeden Tag neu berechnet werden müsste und wo Unfälle sehr häufig sind.
(08.06.2015)Koyo schrieb: [ -> ]Man kann ja auch mit dem Bus fahren, wenn kein Feierabendverkehr ist. Dann ist die Wahrscheinlichkeit im Stau zu stehen geringer ^^
Einer der Gründe wieso wir nachts nach Wien fahren werden xD
Ich erwähnte schonmal...Ne Nacht im Fernbus zu verbringen war mein größter Fehler des Jahres xD
Ich wollte jetzt auch nicht zwingend sagen, dass man Staus komplett umgehen kann. xD
Bus/Auto und Bahn haben in dem Sinne halt all ihre Vor- und Nachteile^^
Nachts fahren ist natürlich praktisch, geht aber nicht immer. Die Strecke von Köln nach Leipzig dauert knapp 8 Stunden, da ist es schwer, nicht in Feierabendstaus zu geraten.
Naja ich sitze nun hier und werde vermutlich erst eine Stunde später zu Hause sein als gedacht. Bei der Bahn hätte es dafür wenigstens eine Erstattung gegeben (abgesehen davon, dass ich da nicht mehr als 9 - bzw. jetzt 10, sondern nur 6 Stunden unterwegs gewesen wäre).
Stuttgart ist aufgrund der schlechten Infrastruktur quasi die Staustadt Nr. 1 in Deutschland, vor anderen Metropolen, wie Hamburg, Berlin oder Köln hört der Regen auf Straßen zu füllen, laut Auswertungen der TomTom-Navigationssysteme. Diese sagten aber auch aus, dass der Stuttgarter, bzw. ein Vorbeifahrer, im Schnitt 19 Minuten mehr Fahrzeit aufgrund eines Staus aufgebrummt bekommt.
Interessant: Sollte der Fernbus durchschnittlich "nur" 20 Minuten länger brauchen, mag es für den Pendler erstmal nerven und dann Alltag werden, manche Regionalbahnen sind dagegen immernoch langsamer (mehr als 3h vs. mehr als 2h Stunden), und aufgrund der Topographie (Albaufstieg, Geislinger Steige) ist selbst der ICE in dieser Region nur langsam unterwegs.
Natürlich stellen die 19 Minuten nur den durchschnittlichen Wert dar. Bei einer Mindestwert von 0 Minuten sind mathematisch einfach gehalten 38 Minuten ein Maximum. Stellt man nun persönlich fest, dass man vier oder fünfmal eine Stunde gestanden ist, der Durchschnitt aber 19 Minuten aussagt, so dürfte es rein von der Überlegung her eher dazu tendieren, dass eine Stadt generell freier von Staus ist, da viele "Nuller" oder niedrige Zahlen, wieder den ausgewerteten Durchschnittswert ergeben. Aber das würde nun zu sehr in Verkehrsmathematik und -physik gehen...
(08.06.2015)Spreepony schrieb: [ -> ]Ich erwähnte schonmal...Ne Nacht im Fernbus zu verbringen war mein größter Fehler des Jahres xD
Früh irgendwann nach 5 im November an einem zugigen (lol, Wortspiel), aber verlassenen Bahnhof auf einen Anschlusszug zu warten, der 1 Stunde später von Gleis 5½ abfährt, ist jetzt auch nicht gerade etwas tolles.
Btw: Auch wenn ich mal behaupte, dass solche kaum im Fernbus-Linienverkehr fahren, gibt es auch sehr geile Busse mit großem Sitzabstand, in denen man sehr gut sitzen/liegen kann.
(08.06.2015)Spreepony schrieb: [ -> ]Ich erwähnte schonmal...Ne Nacht im Fernbus zu verbringen war mein größter Fehler des Jahres xD
Früh irgendwann nach 5 im November an einem zugigen (lol, Wortspiel), aber verlassenen Bahnhof auf einen Anschlusszug zu warten, der 1 Stunde später von Gleis 5½ abfährt, ist jetzt auch nicht gerade etwas tolles.
Btw: Auch wenn ich mal behaupte, dass solche kaum im Fernbus-Linienverkehr fahren, gibt es auch sehr geile Busse mit großem Sitzabstand, in denen man sehr gut sitzen/liegen kann.
Das hab ich mal 4 Monate gemacht. Nur wars n Anschlussbus (Danke, RVS). Bahnhof war in dem Fall Königs Wusterhausen und ich hatte keinerlei Problem damit.
Nur so, wer heutzutage in einem handelsüblichen Schlafwagen die Nacht im Nachtzug verbringt, kriegt bei der ÖBB schon einen Salat, Knabberzeug, Wasser und Perlwein.
Man kann auch durchaus mehr bekommen, wenn man dazuzahlt.
Und morgens erwartet einen dann ein Frühstück, welches man sich zuvor selber zusammenstellte.
Davon ab, dass es im Schlafwagen (zwar enge, aber recht komfortable) Betten gibt.
Hat man halt nich im Fernbus.
Und auch die DB bietet ähnliches im CityNightLine.
Ganz davon ab, dass man in der Premiumklasse auch Dusche und WC im Abteil hat.
Also ich würde von Hamburg nach Wien eher mit dem Nachtzug als mit dem Fernbus fahren. Schon 2 Mal gemacht und eigentlich nur gute Erfahrungen ^^
Ich meine, selbst im Sitzwagen kann man die Sitze auf die waagerechte rücken und sich ein kostengünstiges "Bett für Arme" schustern ^^
(09.06.2015)J-C schrieb: [ -> ]Ganz davon ab, dass man in der Premiumklasse auch Dusche und WC im Abteil hat.
Also ich würde von Hamburg nach Wien eher mit dem Nachtzug als mit dem Fernbus fahren. Schon 2 Mal gemacht und eigentlich nur gute Erfahrungen ^^
Da reden wir aber wieder über eine ganz andere Preisklasse. Wenn das Geld egal ist kann man sich auch chauffieren lassen. Fernbus ist vor Allem eins: günstig
@Spree: Was ist an einem Bahnhof besser als an einem eigenen verstellbaren Sitz, Klimatisierung und einer Rundumbehausung mit Bordtoilette für die man nichts zahlen muss?
