Gasthaus
Das Gasthaus fühlte sich auf einmal so leer an, nachdem fast alle zu Bett gegangen waren. Neben Alston und Lily, welche redeten, sich Geschichten erzählten und über die Ereignisse der letzten Zeit redeten, um nicht einzuschlafen, war dort noch Feign. Hier und da wuselte sie herum, fand sogar einige nützliche und interessante Dinge. Unter anderem einige Handwerksutensilien, ein Nähkästchen, eine ganze Kiste mit Edelsteinen, einige Gesellschaftsspiele, eine kuschelige Decke und ein Kissen sowie einige Kisten welche verschlossen waren. Deren inhalt waren Nahrungsrationen, scheinbar hatte wirklich jemand versucht hier für einige Zeit zu überleben.
Es musste vor kurzem noch hier gewesen sein.
Ganz sicher.
Die Nachtwache hingegen verlief ereignislos. Während Lily und Alston redeten hörten sie jedoch ein Geräusch. Man konnte seinen Ursprung nur wage ermitteln, aber es musste aus der Stadt kommen. War es ein Hilferuf? Ein Jammerndes weinen? Das Wehklagen der Toten? Ungewiss.
Aber der verlorene Sohn James kam zurück. Scheinbar ziemlich mitgenommen und verletzt wurde er von Alston provisorisch verarztet. Danach wurde er mit einer Schüssel Haferflocken zu Bett geschickt.
Es war ohnehin schon dunkel, als auch die letzten im Gasthaus zum Zeitlosen sich schlafen legten. Nun, mit vielleicht ein paar ausnahmen, aber die meisten waren sehr erschöpft von den Ereignissen welche ihnen begegnet waren.
Nur zwei Seelen blieben wach, um die schutzlosen Schläfer vor jedeglichen Gefahren zu schützen, welche hier hinein stolpern könnten. Lily saß ruhig auf ihrem Stuhl, die Decke hinter sich auf die Bank gelegt. Es war Sommer und die Nächte waren eben so warm wie die Tage. Für den Moment mussten sie sich also nicht um die Heizung sorgen.
Lily versuchte Alston in einige Gespräche zu vermitteln, damit die Nacht nicht so schleppend vorran gehen würde. Eine gute Unterhaltung konnte so manche wunder wirken, so das auf einmal die Zeit rasend schnell vorbei gehen könnte, ohne das man es merkte.
Lily redete eigentlich gerne, doch haben sie die derzeitigen Ereignisse ziemlich verstummen lassen.
“So … Dürfte ich hören wie die Zeit bisher bei dir war? Ich meine von Tag X bis heute. Ich hab zwar einiges gehört bisher, doch jetzt haben wir unsere Ruhe und sind unter uns. Irgendwas beschäftigt dich Bruder, oder liege ich komplett falsch? Reden kann wirklich helfen.”
Nicht nur Optisch war Alston verändert für Lily. Er redete sonst immer wie ein Wasserfall. Doch jetzt? Er war in Gedanken und sein Ausdruck war voll Sorge.
Alston blickte dann fast fassungslos Lily an. Es dauerte einen Moment bis er was sagte.
“Mich beschäftigt doch etwas? Lily schau mich an. Ich bin ein Pony. Ich würde kurzum sagen das mich das beschäftigt und die Zeit eben, so bei mir war.”
Alston seufzte und formte seine Worte noch einmal neu.
“Tut mir Leid. Es war viel zu viel in zu kurzer Zeit für mich welche wohl auch noch Jahre in Wirklichkeit war. Ich weiß nichts mehr. Ist das hier real? Ein Traum? Eine Simulation? Bin ich tot?
Ich kann diese Magie einfach nicht leiden. Sie ist irgendwie daran Schuld wo wir jetzt sind und wie ich jetzt aussehe.”
Er blickte auf seinen Huf welcher mal eine Hand war.
“Wie kann das echt sein? Aber bevor das alles so passierte. Die Queen, ich sah wie man ihr ein Messer in den Bauch rammte. Doch fast genau zu dem Moment wurde ich niedergeschlagen und später wurde ich im Ödland wach. Dann wurde es richtig schlimm. Es war vielleicht nur eine Simulation. Doch durch ich miterleben wie ich lebendig von Zahllosen Tieren gefressen wurde. Dann kam eines nach dem anderen. Ich weiß einfach nicht ob das hier alles echt ist.”
Alston blickte fragend zu Lily. “Woher willst du überhaupt so sicher wissen das ich es bin? Vielleicht ist das auch nur ein Trick. Selbst ich kann es kaum glauben.”
“Nun, für den Anfang würd ich meine Geschwister wohl in jeder Form wiedererkennen. Wir sind zumindest zusammen aufgewachsen, schon vergessen?” Lily blickte nach vorne, rieb ihre Hände gegeneinander. “Und selbst wenn es nur ein Trick ist, dann ein ziemlich guter. Wenn ich alles und jedem in diesen Zeiten misstrauen würde, was hätte ich davon? Diejenigen die mir vielleicht Böses wollen könnten es ohnehin tun. Wenn ich jeden jedoch von mir wegstoße, weil ich mir nicht sicher sein könnte ob er es wirklich ist, dann würde ich bei weitem jedoch viel mehr verlieren, als wenn ich jemanden mein Vertrauen schenke. Gut, du weißt ja das es nicht gratis ist.”
Sie sah zu ihm hinüber und zwinkerte. “Aber wenn du nicht mein Bruder bist, keine sorge. Ich denke jeden Moment darüber nach, wie ich dich in jeder Situation problemlos zu Boden reißen könnte, falls du dich enttarnst. Außer du zerbröckelst mich wie die Brote welche du vorher hattest.” Sie setzte sich wieder aufrecht hin, ihr Ausdruck hatte nun etwas mehr ernsteres.
“Und das … Was passiert ist. Nun, das hört sich wirklich verrückt an. Man muss wohl dabei gewesen sein, um zu verstehen wie … Verrückt das ausmaß wirklich war. Aber du hast die Queen getroffen? Wow. Das muss doch für einen Augenblick zumindest wirklich toll gewesen sein oder? Auch wenn sie … Abgestochen wurde. Hmpf. Aber man hat nichts davon gehört, oder ihre Leiche gefunden.
Seitdem ist sie … Verschwunden.”
Alston blickte sich um und lauschte in die Gegend, wirklich Lust auf etwas Humor hatte er einfach nicht derzeit.
“Mich zu Boden reißen? Das ist sehr einfach. Und das Brot war ehr ein Vergleich das ich nur wenig Kontrolle hatte, nicht das ich stark wäre. Das kommt wohl noch dazu. Ich bin absolut aufgeschmissen so.
Es ist alles Verrückt. Die Queen, ja das war wohl schon wichtig. He he he, oh ja man fand ihre Leiche nicht. Was für ein *Zufall*. Die VNA ist Dreck. Ich will nicht wissen was sie ihr antaten, man kann wohl nur hoffen das sie es schnell hinter sich hatte.”
Die stille wie dunkle Umgebung betrachtend überlegte Alston etwas weiter.
“Ich hoffe dieser Typ findet mich nicht noch im Schlaf. Da war diese Gestalt im Traum als ich Rarity half. Der war irgendwie Schuld daran das ich jetzt ein Pony bin. Er bot mir einen bescheuerten Handel an das ich meinen echten Körper wieder bekommen kann wenn ich Rarity zurück lassen würde. Aber das war da Draußen vorhin. Einen noch lächerlichen Handel hätte er mir wohl kaum anbieten können.”
Alston hörte zurzeit nichts. Alles schien sehr ruhig.
“Wer weiß. Hoffen wir mal einfach das wir von hier aus irgendwie in den Osten kommen. Dort scheint es sicherer zu sein. Die Ukraine ist ein sehr friedliches Land innerhalb von Europa. Vielleicht können wir dort endgültig zur ruhe kommen.
Oder … Wir lassen die Erde und den Krieg hinter uns. Wir schnappen uns einen Frachter und verschwinden von hier!” Der klang in Lily’s Stimme war Optimismus. Wer weiß ob dies überhaupt alles möglich wäre.
“Schwarze Gestalt?” Lily konnte Alston nur schwer folgen, doch klang es besorgniserregend. “Du meinst vorhin als du weg warst? Wer ist so mächtig das er jemanden einfach einen Körper wegnimmt … Und ihn einen neuen gibt? Können Ponys soetwas? Urgh, das steigt mir wirklich über den Kopf.” Sie schaute kurz nach hinten, schielte ganz leicht zu der Bar.
Den Kopf schüttelnd sah sie aber wieder nach vorne.
“Dir scheint wirklich etwas an der Stute zu liegen, sonst wärst du sicherlich nicht so losgestürmt UND hättest den Handel angenommen. Aber du hast darauf verzichtet. Wow...” Lily schwieg erst einmal. Nachdenklich sah sie zur Tür.
Alston blickte jetzt wirklich traurig auf den Boden als man erwäge selbst diese Welt zu verlassen. “Ja… es wäre vielleicht möglich das wir gehen. Von New London sind nur noch diese traurigen Ruinen über. Ich werde diese Großstadt vermissen. Egal welche Schrecken es auch gab. Ich hing eigentlich immer sehr an diesem Ort.”
Immerhin war es ruhig, derzeit nichts was besorgniserregend war.
“Woher soll ich das wissen wie mächtig diese Ponys sind. Tuxedo da oben kann sich in alles verwandeln was er will. Leider hörte ich das er das nicht mit mir machen kann und das es auch sehr spezialisiertes langes Training erfordert das zu können. Ich weiß nicht was diese Gestalt kann oder so.”
Das bereite ihm wirklich etwas sorgen. Alston ging auch von dem Stuhl hoch und ging ruhig durch den Raum.
“Ich hatte Rarity versprochen das ich auf sie aufpasse. Das war noch als ich eigentlich als Feldjäger einen Auftrag machte und sie mir vielleicht helfen könnte. Doch das scheint schon ewig lang her zu sein.
Man sagte mir es könnte alles passieren wenn ich ihr helfe ihre Erinnerung wieder zu bekommen. Magie wieder… ich ahnte nicht einmal das gleich so etwas passieren könnte. Rarity ist wichtig. Sie ist ein Element, für ihr Volk ist das irgendwie wichtig. Nicht auszudenken was diese Typen noch machen können wenn man Rarity fangen würde. Das hier könnte dann wohl noch etwas sein das sogar als *gut* erscheinen könnte.”
Alston blickte aber etwas amüsiert wie auch müde zu Lily.
“Doch mal ehrlich. Glaubst du wirklich das man mir meinen Körper einfach so geben würde? Ich müsste schon sehr naiv sein dem zuzustimmen. Wir sollten auch ab und zu mal etwas durch das Haus gehen. Nicht das man hinten am Fenster oder so einsteigt während wir brav auf die Tür schauen.”
“Das klingt nach einem starken Verbündeten, wenn er freundlich ist. Naja, er wirkt etwas daneben, aber sonst ist er okay. Mal sehen wie er sich bei der Nachtwache schlägt, da muss ich Octavia später mal drauf ansprechen.” Sie lehnte sich mit dem Kinn auf die Rückenlehne und sah zu Alston, während er durch den Raum lief.
“Du hast das richtige getan. Aber das weißt du sicherlich selber. Egal wer es war, und ob er das wirklich hätte tun können, das wäre kein Leben wert gewesen. Gerade eines … Das dir am Herzen liegt. Versprechen hin oder her, du würdest dich auch ohne das versprechen für sie sorgen.”
Sie stand langsam auf, nahm ihre Schrotflinte und streckte sich kurz. “Ja, du hast recht. Überrascht werden möchte ich nicht unbedingt. Auch wenn es hier nicht viele Räume mit Fenster gibt. Außer die jeweiligen Zimmer.”
Alston konnte etwas hören. Es war ein … Undefinierbares Geräusch. Eine Stimme? Ein Knallen? Es könnte alles sein.
Es kam definitiv von draußen. Es war sehr schrill, ein … Schrei?
Das Pony blickte schnell zu Lily die ihm über die Rückenlehne beobachtete. “Das dir am Herzen liegt? Warum sagst du das so? Da fällt mir ein. Warum hast du am Telefon eigentlich so komisch reagiert wie du Cherry gefunden hast?”
Seine Ohren stellten sich auf. Das konnte er jetzt nicht gebrauchen. Tatsächliche Gefahr.
Er versuchte dieses Geräusch zu Orten. Von wo kam es her? Vielleicht könnte er es an einem Fenster sehen? “Shhhh, da ist etwas.”
Lily wollte nach etwas zögern auf Alstons Frage antworten, da warf er schon etwas ein. Sie schwieg und versuchte aufmerksam zuzuhören. Doch konnte sie persönlich nicht hören.
Für Alston wurde das Geräusch auch plötzlich leiser. Es war nicht konstant, wer weiß wann es wieder zu hören war.
“Was ist es? Was hast du gehört?” Flüsterte Lily.
So gut man eben mit Hufe schleichen konnte ging Alston leise zu einem Fenster. Er würde versuchen erst etwas zur hören und ggf. hinaus zu blicken. Doch würde er nur etwas Stoff beiseite machen das er einen Blick zwischen dem Vorhang riskieren könnte.
Er winkte ab und zeigte Lily nur das sie still sein müsste.
Lily bewegte sich kein Stück mehr, konnte aber gar nichts hören.
Als Alston zu den Fenstern trat und die Vorhänge sachte zur Seite zog, sah er nur das es draußen wirklich sehr dunkel war. Das Geräusch … Es war nur sehr sehr schwach zu vernehmen. Es musste aber aus Richtung Stadt kommen. Von wo genau konnte er aber nicht sagen. Irgendwo hinter dem Wachmanngebäude welches Alston sehen konnte.
Aber er sah auch oben einen Wetterumschwung. Dunkle Wolken zogen sich zusammen, sie trieben schnell über die Stadt hinweg.
Ein Sturm zieht auf.
So machte Alston gleich wieder den Vorhang zu. Er ging leise zu Lily zurück.
Der ehemalige Feldjäger sprach gedämpft. “Ich weiß nicht was es ist. Es kommt wohl aus der Stadt. Dies ist kein schöner Ort mehr. Außerdem scheinen sich die Wolken zusammen zu ziehen. Bleiben wir einfach weiterhin wachsam. Also nochmal zu deinen Worten. Wieso jemand der dir am Herzen liegt und was hat es mit Cherry auf sich?”
Alston blieb wachsam, doch war das derzeit keine Aktuelle Gefahr die sie gefunden hat. Dafür waren ja Wachen da um das zu verhindern das sie überfallen werden.
Lily schien ziemlich neugierig. Sie warf auch noch einmal einen Blick zu den Fenstern, aber sah dann zu Alston. “Wir sollten uns das bei nächster Gelegenheit ansehen. Morgen vielleicht.
Und ja, jemand der dir am Herzen liegt. Rarity. Liege ich da richtig? Hehe
Cherry? Sie ist Stumm. Sie kann seit ihrer Geburt nicht reden. Zumindest hat sie es mir so mitgeteilt. Ich habe sie vor jemanden gerettet, der versucht hatte sie aus einem Buswrack zu reißen. Ich schoss dem Typen in den Rücken … Ich wollte es eigentlich nicht, aber ich wollte irgendwie auch nicht das er ihr wehtut.
Mit ihr zusammen fand ich später Harry und Octavia zusammen am Hafen. Alle hofften darauf von England zu entkommen, doch die Boote waren vollkommen überfüllt. So viele blieben zurück. Wenn ich mich umsehe frage ich mich, wo sie wohl alle sind? Nach den ersten Tagen waren es nurnoch so wenige auf die wir trafen, der Rest war feindselig.”
“Wenn es noch da ist. Hoffentlich nicht. Dann können wir uns das ansehen.”
Etwas gennervt seufzte Alston als er das mit Rarity hörte. Genau das war gerade jetzt so wichtig. “Spielt das eine Rolle? Ich mag Rarity ja.
Mach du dir keinen Vorwurf wegen dem was du diesem Typen angetan hast. Es gibt Wesenheiten die es nicht anders verdienen als das man ihnen den Rest gibt. Das war gewiss etwas Gutes.”
Mit einem schweren Stein im Magen konnte Alston sich leider schon vorstellen was aus den Zurückgelassenen wurde. Der Bunker blieb ihm gut in dunkler Erinnerung zurück. “Egal was aus ihnen wurde. Wir machen uns so bald wie möglich hier aus den Staub. Nun… auch wenn das wohl leichter gesagt als getan ist.”
Lily schaute sich um, mit einem grinsen im Gesicht. “Aha.
Und ja, mache ich mir nicht, wenn ich darüber nachdenke. Wenn ich mir die Situation wieder genau ins Gedächtnis rufe … Ich würde es wieder tun. Jedes mal wieder.
Aber egal. Jeder der eine Gefahr ist, den erledige ich so gut ich kann.
Wir werden einen Weg finden. Da bin ich mir ganz sicher.”
Plötzlich trat das Geräusch wieder auf. Ein … Ein Schriller Schrei? Deutlicher als vorher. Es kam von Richtung der Tür. Es kam aus dem inneren der Stadt.
Alston zog als Antwort auf Lily Grinsen nur eine Augenbrauen hoch.
Das der Schrei wieder zur hören war löste Alston Ausdruck aber wieder.
“Nun immerhin sind wir uns ähnlicher als man denkt. Ich habe auch kein Mitleid mit denen die es verdienen. Aber ein Tip. Schau ihnen nicht in die Augen wenn du ihnen den Rest gibt.”
Grimmig blieb Alston in der Nähe der Tür. Hoffentlich würde dieses was auch immer es ist weggehen.
Stumm nickte Lily nur, plötzlich klopfte es jedoch an der Tür. Lily schritt etwas zurück, hob die Waffe und zielte auf die Tür des Gasthauses. Sie blieb still.
Alston erstarrte fast als es nun klopfte. Er sah zu Lily die schon ihre Waffe bereit hielt. Alston ließ seine Magie um den Türgriff sich bilden. Dann öffnete er vorsichtig um zu sehen wer oder was das ist.
Langsam öffnete sich die Tür. Knarzend offenbarte sich eine andere Gestalt vor der Tür.
Es war … James. Erschöpft blickte er Alston an, aber er lächelte.
Er hatte keine Waffe mehr bei sich, seine Jacke hatte er ebenfall nicht mehr an. Er trug nurnoch ein weißes T-Shirt welches leicht verdreckt war.
Über sein Gesicht verteilt hatte er ein paar Kratzer hier und da, einen großen an der Wange. Ebenso hatte er Katzspuren am ganzen Arm. Wo sie her kamen konnte man nur spekulieren.
“Du?” Sagte Lily verwundert, hielt die Waffe jedoch immer noch auf ihn gerichtet.
Lange wartete Alston nicht er zog James eilig rein und warf noch einen flüchtigen Blick raus während er die Tür so schnell und leise zu machte wie es gerade ging.
“James? Nun… danke das du uns geholfen hast.”
Dann wurde seine Stimmlage aber unfreundlicher.
“Okay wer bist du genau? Ist kann dir das nicht abkaufen das du aus der Vergangenheit bist und so einen Blödsinn. Du warst viel zu versiert darauf was dort geschah. Also ohne deine Hilfe als schlecht darzustellen. Ich kann es mir einfach nicht leisten das wir noch Feinde hier bei uns haben oder so.
Was ist dort passiert? Und… komm in die Küche wir säubern erst einmal deine Wunden.”
“Ähm. Gern geschehen?” James ließ sich hineinziehen. Er war viel zu weggetreten als hätte er sich großartig dagegen wehren können.
“Darf ich mich kurz setzen?” Fragte James kurz, ehe er sich auf den Boden setzte, ohne wirklich auf eine Antwort zu warten. Schwer Atmend legte er sich auf seinen Rücken, starrte zur Decke hinauf.
In der gleichen Zeit war Feign oben auf der Empore. Sie sah hinunter, aber stand so das man sie nicht direkt sehen konnte.
“Ich bin kein böser. Und ich hab doch erzählt wer ich bin. Okay, ich habe nicht erwähnt das ich Techniker und Feldwebel bin … Aber das ist doch nicht relevant oder? Vielleicht ja doch. Aber egal.
Ich kenne diese dinger, welches uns dort begegnen ist. Ich sah sie schon einmal, in meiner Zeit. Das erste mal habe ich mir fast in die Hosen gemacht als ich so eines sah.
Es war ein harter Kampf. Ich hab ihn im Hafen versenkt, da sie nicht wirklich schwimmen können. Das hat mich jedoch mein Gewehr gekostet.Mhh.” James stand wieder auf, versuchte mit Alston und Lily in die Küche zu gehen. “Ich weiß das es dumm war, aber es hat sich gelohnt. Ihr wart in gefahr, ich hätte nicht einfach zusehen können.”
“he he he, Feldwebel? Okay jetzt höre ich noch von Lily das sie ein Sniper ist und das Harry zur Spionage gehört. Was kommt als nächstes?”
Alston ließ ein Handtuch etwas nass werden und machte sich daran James Wunden zu reinigen. Anschließend durfte auch noch der stärkste Alkohol mithelfen. Das Letztere wäre sicher schlimmer für James.
“Danke das du geholfen hast. Ich sah schon wie Rarity und ich wohl von dem Ding zerquetscht worden wären. Vorsicht das könnte gleich brennen. Nur könnte ein Infektion gefährlich werden. Also kurz die Zähne zusammen beißen.”
Alston versorgte die Kratzer das diese gesäubert wurden.
“Alles gut?” Fragte James verwirrt. Lily zog auch ihre Augenbrauen hoch. Doch sonst sagte niemand mehr etwas. Lily ging raus, passte auf das nichts diesen Moment ausnutzen könnte, das niemand im Hauptraum aufpasst.
James zog scharf die Luft ein als er das Brennen auf der Haut spürte. “Ahh. Das … Ja das ist … Zhhh! Nicht schlecht.” Er war aber ein großer Junge, er stand das durch.
“Hoffen wir mal das es nicht wieder kommt. Auch wenn ich gerne eine Waffe hätte. Wie geht es denn anderen?”
Alston machte nach und nach seine Arbeit.
“Wie es geht? Den Umständen entsprechend. Wir müssen hier weg, am Besten schon früher als später. Für Heute werden wir aber erst schlafen. Du kannst dir ja noch ein Zimmer oben nehmen und ausruhen. Vielleicht findet sich in einem Zimmer noch eine Jacke oder so.
Warst du das was diesen schrillen Ton erzeugte? Oder etwas ganz anderes?”
“Schrillen Ton? Es hat sich nach etwas merkwürdigen angehört … Wie ein wehklagender Schrei? Als wäre irgend eine Seele dort draußen, welche vor Schmerz leidet. Habt ihr es auch gehört? Ich war es nicht, soviel kann ich sagen.”
Wo sie gerade davon sprachen, konnte Alston es leise hören. Ein schrilles Schluchzen. Irgendetwas stimmte da nicht.
Alston nickte zu einem Fenster. “Ja es klingt nicht wie du. Ich weiß nicht was es ist. Sonst ist es noch so ein Ding aus dem Bunker. Muss nicht sein. In der Dunkelheit kann man eh nichts erkennen. Schnappe dir noch was zu Essen und lege dich dann besser hin James. Wir sollten bald Schlafen. Ich freue mich auch schon endlich mal meine Augen zu schließen. Ich fühle mich als hätte ich schon seit Jahren nicht geschlafen.”
Alston wollte dann auch schon zu Lily wieder und die Wache halten.
“Aus dem Bunker? Ich verstehe nicht.” James sah kurz auf seine behandelten Wunden, danach stellte er sich auf und streckte sich einmal durch.
“Argh! … Hm. Ja, was zu Essen könnte ich wirklich gebrauchen.” James sah sich ein wenig um, nachdem Alston wieder zurück zu Lily kam sahen sie wie James mit einer Schüssel Haferflocken aus der Küche kam.
“Hm, besser als gar nichts. Nun denn, ich wünsche euch dann soweit eine gute Nacht und eine gute Schicht.”
Dann ging James auch schon die Treppe hoch.
Alston hielt dann weiter Wache zusammen mit Lily. Ab und zu unterhielten sie sich noch von früher. Doch viel es Alston schwer die ganze Zeit wach zu bleiben.
Er freute sich schon auf sein Schichtende.
Mit Schichtende wurden nun Jan und Alex zur Nachtwache eingeteilt. Auch wenn es in einigen Augen vielleicht fragwürdig erschien, einen Einarmigen mit solch einer Aufgabe zu betrauen, so war er doch jemand welcher die meiste Erfahrung in solcher Art hatte. Aber es kam zu keinen besonderen Zwischenfällen. Mit einer ruhigen Schicht beendet wurden nun Tuxedo und Octavia geweckt.
Sie hatten den letzten Teil der Schicht, bevor die Sonne langsam wieder aufsteigen würde. Octavia war nicht wirklich ein Pony, welches viele Worte mit anderen wechselte. Eher gesagt schwieg sie in ihren eigenen Gedanken, wirkte ziemlich deprimiert die meiste Zeit.
Ihre Schicht wäre in weniger als einer Stunde vorbei. Dort waren keine Vögel die draußen den Morgen besangen. Nur stille.
Lester und Shining
Auf dem Weg durch die Ruinen der alten Hauptstadt von England.
Oft konnte Lester Shining dabei ertappen wie sie sich umsah. Wie sie die Gebäude und Ruinen dieses Ortes musterte. Doch fühlte sie dabei etwas? Konnte man irgend eine Regung in ihrem Gesicht sehen?
Das einzige was er sah, war nichts. Keine wirklichen Emotionen, keine echten Gefühle. Sie schien sich eine graue Maske aufzusetzen. Es gab nichts zu sagen, nichts zu fragen. Dort war nur das Ziel für die Erdponystute. Ein Ziel welches sie erreichen musste. Die dinge um sie herum waren nicht wichtig.
Bald darauf konnten sie durch das U-Bahn System der Stadt diese verlassen. Es führte ein kleiner Tunnel zu einer verlassenen Forschungsstation außerhalb der Stadt. Hier waren nur einige Gebäude, welche ausgeräumt und vollkommen leer standen. Würde Lester es nicht wissen, so könnte dieser Ort alles mögliche gewesen sein.
Aber hier war schon lange niemand mehr gewesen.
So machten sich die beiden auf, das Zuhause von Lester war nur einige Meilen entfernt. Sie würden es noch in der Nacht erreichen können. Durch die Dunkelheit wirkte das Ödland friedlicher, auch wenn man ihm direkt ansah das dieses Land vor langer Zeit gestorben war. Niemand hatte je versucht sich darum zu kümmern, oder es zu pflegen. Zumindest haben es nicht genug versucht, um überhaupt eine Veränderung zu bewirken.
Jemand der Eng mit der Natur verbunden ist, würde bei dem Anblick dieses Landes in Tränen ausbrechen. Würde er dann noch hier für eine längere Zeit wohnen, würde er in starke Depressionen verfallen.
"So etwas habe ich noch nie gesehen." Nach einiger Zeit eines der ersten Worte welche Shining sagte. Scheinbar ein Wort, das viele gesagt haben welche von Equestria zur Erde zwangsverschleppt wurden.
"Das ist grausam."
"Also... Hast du irgendwelche Fragen derzeit?"
"Wenn ich ehrlich bin, ja. Jede menge. Aber ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Was weiß man über die Prinzessinnen? Sind sie Tod? Gefangen? Gab es Widerstände? Irgendwelche Gruppierungen welche Pro Pony eingestellt sind?"
"Uff... wie soll ich... ich denke ich sag es kurz... man weiß nichts über die prinzessinen... Widerstände gab es, aber nicht erfolgreich und jede widerstandgruppe, die ich kannte, schaffte nicht mal 2 monate. pro pony gruppen gibts offen keine, die ich kenne."
"Hat man uns wirklich so stark gebrochen? Hmpf. Natürlich. Wir waren nie wirklich diejenigen, welche soetwas schonmal durchgemacht haben. Nicht unsere Generation. Wir waren schon immer Opfer solcher Wesen. Wie in denn Geschichten. Naja, ich will das ändern, auf jeden fall. Aber ich werde es nicht alleine schaffen. Ich brauche mutige Hengste und Stuten, Ponys die sich gegen die Unterdrückung wehren. Doch wir brauchen etwas, das diejenigen vor uns nicht hatten. Ein Symbol der Hoffnung. Etwas das einen den Mut gibt, zu Kämpfen.
Da Frage ich euch, Lester. Übersehe ich neben den Elementen etwas? Ich rechne nicht mit den Prinzessinnen, sie werden wahrscheinlich wenn sie nicht Tod sind streng bewacht. Aber die Sechs Ponys aus Ponyville. Sie sahen immer normal aus, nicht auffällig. Einige sind sicherlich irgendwo, vielleicht sogar in New London."
Lester dachte darüber nach. Er nahm sich einen Moment dafür. "Ich weiß nicht mehr, wie es früher war. Ich kenne nur dies hier. Was hatte es mit den Prinzessinen und den Elementen auf sich? Ich meine, klar, wir können sie suchen und sofern man deinen Namen hört, werden sich wohl einige Anschließen, nur... Wo sollen wir nach Ihnen suchen? Wie sehen sie überhaupt aus?"
"Die Prinzessinnen ... Man sieht ihnen an das sie etwas besonderes sind. Sie sind viel größer als wir gewöhnlichen Ponys. Viel weiser, und nebenbei noch Unsterblich. Man merkt es ihnen an, an ihrem Aussehen, welches zweifelsohne einzigartig ist. Ihre Mähnen haben so ein schimmern, genau so wie ihr Schweif. Sie hatten auch besondere Cutie Marks. Celestia, die Prinzessin der Sonne hatte natürlich eine Sonne als Cutie Mark. Luna, die Prinzessin der Nacht ... Einen Mond? Es ist zwar unglaublich, aber nach all der Zeit weiß ich nicht mehr wie sie aussehen. Nicht ganz. Celestia hatte so eine Weiße Farbe an sich, während Luna etwas blaues bevorzugte.
Die Elemente? Sie waren wie du und ich, ganz normal. Doch verkörperten sie die Sechs aspekte der Harmonie. Ich ... Ich muss erst einmal nachdenken. Doch sie waren sehr wichtig. Sie alle."
"Wie wir? ... Und wie sollen sie uns dann helfen? Was wird Harmonie hier bringen? Hm... du warst doch eine Kommandantin? Ob jemand aus deiner Truppe noch da ist?"
"Mit wir meine ich uns. Gewöhnliche Ponys. Pegasus, Erdpony, Einhorn. Wie die Ponys dort vor der Bühne, ganz normale. Okay, ich mag zwar etwas größer sein als der Standard, aber ich bin nicht wirklich größer als sie." Sie lachte etwas.
"Wie sie uns helfen? Lass mich dir sagen, wenn sich die Elemente der Harmonie versammeln, dann werden sie zu einer außergewöhnlichen Waffe. Gut, viele würden mir nicht zustimmen, sehr sehr viele haben andere Ansichten dem Gegenüber, aber es sind Waffen. Sie haben schon viele Gefahren Equestrias besiegt, wie Nightmare Moon, den Chaosgott Discord und viele mehr.
Die Prinzessinnen auf der anderen Seite, sind Geschöpfte mit einer magischen Kraft, welche das eines normalen Einhorns um weiten übersteigt. Sie können den Mond und die Sonne bewegen, das braucht schon einiges an Kraft. Aber das sind leider auch die einzigen beispiele. Ich habe sie nie kämpfen sehen, doch niemand würde einen Angriff versuchen, und damit rechnen zu gewinnen.
Aber meine Truppe sagt ihr? Wer weiß ob es sie noch gibt, oder ob jemand anderes nun meinen Posten hat. Ich bin mir aber sicher, wenn bekannt wird das wir nach den Elementen suchen, oder wenn sie wissen das ich nach ihnen suche. Hm, vielleicht geben sie sich dann zu erkennen."
"Hm... gut, das klingt an sich mächtig... trotzdem haben wir verloren... unterschätzt diese menschen nicht... sie zerstörten ihren eigenen Planeten mit etwas, genannt kernwaffen.. sonne und mond bewegen sich scheinbar von selbst... Sie haben Equestria besiegt und jeden versklavt. Aber es ist verständlich... sie haben ja ihre eigene magie..." Dabei hielt Lester die Pistole vor sich, die er entsichert und entladen hatte.
"Ich... denke wir könnten etwas reißen, zusammen... du als kommandantin mit einer schar Truppen unter dir und ich, der typ im Medizinerzelt, der die meisten bei laune hält..." *Lester lachte leicht dabei.
Shining lachte selber etwas. "Ja, vielleicht. Aber denk daran. Nur weil wir besiegt wurden, heißt es nicht das wir uns nicht gegen sie behaupten können. Sie mögen uns zwar versklavt haben, aber werden sie auch schnell übermütig. Wenn wir sie dort treffen, wo sie nicht damit rechnen, dann können wir vielleicht etwas bewirken. Sie mögen zwar soetwas haben, aber ich sehe nicht wieso ein Magischer Schutzschild soetwas nicht abwehren könnte. Mit einer guten Strategie und etwas glück, kann man vieles schaffen."
Verunsichert lächelte Lester. "Na, das werden wir dann sehen... Hab schon Schusswunden geflickt... sehen nie schön aus... Und ich weiß auf jedenfall eines. Ich will nicht schneller weg von hier. Ein Haufen irrer sind diese Menschen. Wer verpestet seinen eigenen Planeten ? Einfach nur dämlich... nichts weiter."
"Wer weiß was sie unseren Planeten alles angetan haben. Hoffentlich können wir diesen Schaden beheben." Sie sah zu Lester. "Aber zuerst müssen wir weg. Wie kamen sie überhaupt zu uns? Durch ein Portal? Einen Zauber?"
Lester schüttelte den Kopf. "Sie haben einen unglaublich hohen Technologischen Standard... wie erklär ich das... Sie könnten zum Mond fliegen, auf ihm rumlaufen und nach belieben Heim fliegen. Sie nennen es Raumschiffe mit irgendwelchen sehr, sehr schnellen Antrieben... Überlichtgeschwindigkeit, oder sowas... ich kenn mich damit nicht wirklich aus..."
"Damit haben sie den Planeten einfach gefunden. Equestria wurde von... außerequestrianischen zerstört..."
Zuerst sah sie Lester ungläubig an. Das war für sie schwer zu glauben. Etwas von außerhalb Equestrias? Von den Sternen? "Sowas hätte ich mir im Traum nie vorstellen können. Haben die ... Ach egal. Ist auch nicht wichtig." Shinings laune schien auf einmal ziemlich nach unten zu gehen. Ihr optimismus wurde ziemlich hart davon getroffen. "Hm. Aber sie haben sich selber so etwas angetan? Ich verstehe diese Menschen nicht."
"Sie... handeln nach merkwürdigen. merkwürdigen prinzipien... Sie sind gierig... egoistisch... die führungsspitzen zumindest. die niederen und mittleren schichten sind okay... sie scheinen am hilfsbereitesten zu sein... aber auch nur die wenigsten. Menschen sind komisch... destruktiv... Sie handeln unlogisch und dumm, beuten aus... hauptsächlich waren wir am Arbeiten, um andere, wohl gefallene, zu ersetzen. Manche... wurden zu... Leibeigenen."
Erzürnt von den Inhalten dieser Worte hielt sie kurz an. "Noch einen grund mehr sie zu hassen! Wir sind keine Werkzeuge, keine Gegenstände und ganz bestimmt auch nicht Leibeigene! Ich werde alles tun was in meiner Macht steht um diejenigen zu retten welche versklavt wurden!" Sie schnaufte zornig, doch versuchte sie herunterzukommen. "Ich ... Ich kann das nicht glauben. Das ist doch widerlich."
"Das sind menschen. Glaube mir, in mir hast du auch einen Menschenfeind gefunden. Ich hasse sie. für alles, was sie getan haben..."
"Das sollte jeder tun. Diese Monster." Wut wandelte sich aber auch schnell in Trauer um. Shining ließ ihren Kopf hängen, ihr Wutverzerrtes Gesicht lockerte sich. "Das macht mich so Wütend, aber auch gleichzeitig so traurig. Es ist einfach nur schrecklich."
"Daran werden wir was ändern... keine sorge. Wir sind vielleicht nur zu zweit derzeit, aber das wird sich ändern... und ehe wir es uns versehen, haben wir viele auf unserer seite... "
"Du ... Hast recht. Ja. Wir werden etwas ändern. Für unser Volk!"
Später kamen sie in der Siedlung an. Es war niemand zu sehen, scheinbar waren alle schon zu Bett. Shining und Lester legten sich auch zur Ruhe, so wollte man doch für den nächsten Tag gewappnet sein.
New Lodon
"Oh ... Nein. Das ist so kindisch, ts-tschuldigung das ich überhaupt daran gedacht ..."
"Ich mach's."
"Was? Nein du musst nicht -"
"Doch klar, du würdest es nicht erwähnen wenn du nicht denkst das es hilfreich wäre. Ich mach's"
Es war eine Seltenheit, am frühen Morgen zum Himmel zu blicken und Wolken zu sehen. Der Himmel war bewölkt, fast so als würde es bald regnen. Regen? Scheinbar Saurer Regen. Als würde die Natur in diesem Land scheinbar nicht genug leiden. Nicht alle hatten aus den Folgen gelernt, das man gewisse dinge mit Respekt behandeln sollte. Viele nahmen den Preis hin die Zukunft ihrer Kinder zu gefährden. Den kleinen Luxus den man dadurch bekommen konnte.
Wer wusste wann sich die Natur von den nachfolgen erholen könnte. Nicht so schnell. Es würde Zeit brauchen. Ruhe. Vielleicht nach diesem Konflikt.
Wenn alles Leben von diesem Planeten gefegt wurde.
Gasthaus
Es gab keinen Wecker.
Keinen Hahn der draußen krähte. Nur ein einziges Müdes Pony welches verzweifelt in der Küche nach etwas suchte.
"Ich glaub es nicht. Hat dieses Dreckloch keinen Kaffee? Nicht einmal Bohnen? Ich würde denn Besitzer hier für richtig zusammenstauchen ... Aber nein. Wahrscheinlich sind sie alle verschwunden, weil es keinen Kaffee gab!"
Das leise meckern der Stute hörte niemand. Tuxedo war inzwischen wieder bei Enabella. Sie schlief immer noch ruhig, doch vielleicht wäre sie nun bereit wach zu werden?
Die anderen schliefen noch. Niemand der sie wecken würde, holten sie sich die Ruhe welche ihnen für so lange verwehrt blieb. Sie würden wissen wann es an der Zeit war, aufzustehen und darüber nachzudenken, wie es weiter gehen sollte.
Feign hatte noch einige nützliche Dinge in der Nacht auftreiben können. Doch auch ein Fohlen fällt irgendwann in den Schlaf, auch wenn es lange gedauert hat bis dies der Fall war. Sie schlief auf einem Sitzkissen in der Haupthalle. Irgendjemand hatte sie zugedeckt. Wer es wohl war? Es war zumindest kuschelig.
Das knarzen der Tür, wie sie sich öffnete war deutlich zu hören, gerade für diejenigen mit einem leichten Schlaf. Irgendjemand war in das Gebäude gekommen. Instinktiv hatte sich Octavia direkt umgedreht und war aus der Küche gekommen, doch was sie dort sah ließ ihren Mund sperrweit offen.
Feign hörte ein Kichern. Eine wohlige Wärme umgab das Fohlen, sie fühlte sich geborgen und in Sicherheit. Als wäre alles wieder so wie vorher. Wo sie jemanden hatte der sich um sie kümmerte. Ponys welche sie gern hatten.
So ein Gefühl hatte Feign wieder. Plötzlich wurde sie von zwei Hufen hochgehoben. Als sie ihre Augen öffnete sah sie direkt in zwei große Lila Augen. Die Stute welche Horn und Flügel gleichzeitig hatte, besaß ein Rosa Fell sowie eine Mähne mit solch einer Farbenpracht welche Feign noch nie zuvor gesehen hat. Das Dunkle Violett mit Rosanen und Goldenen Strähnchen war wirklich etwas einmaliges.
"Hallo meine Kleine. Warum bist du den hier unten ganz alleine?"
Lester und Shining - Ödlandgemeinde in der nähe von Harlow
Es war eine ruhige Nacht. Draußen konnte man hören wie das Leben langsam wieder in die Gänge kam. Lester hatte sein eigenes kleines Zelt, so wie fast jeder hier. Einige wohnten zwar zusammen, aber durch seine Fähigkeiten und seine Position hatte Lester dies hier bekommen. All seine Vorräte, sein Arbeitsbereich und sein Zuhause waren hier. Ein Zelt groß genug für all das, aber nicht vorhergesehen damit Besuch unterkommen könnte.
Shining hatte sowieso darauf bestanden auf dem Boden zu schlafen. Sie war daran gewöhnt und daran könnte fürs erste kein Argument dagegen sprechen. Ihren Umhang hatte sie als Decke benutzt, auch als Lester aufwachte konnte er sie immer noch am Boden schlafen sehen.