(08.07.2012)Red schrieb: [ -> ]Wie schon gesagt, Waffen sind gut, solange Sie in den richtigen Händen sind.
Da würde ich glatt widersprechen und behaupten: Waffen sind niemals etwas 'Gutes'.
Waffen, egal welcher Klassifizierung und Epoche, können auf Menschen sicherlich interessant wirken und Faszination ausüben. Auch ich finde viele Dinge aus dem Bereich der Waffentechnik interessant. 'Gut' hingegen ist ein Attribut, welches ich niemals in Bezug auf eine Waffe verwenden würde, egal von wem sie geführt wird. Sinn und Zweck von Waffen ist es, anderen Lebewesen zu schaden, sei es durch die Verwendung der Waffe selbst, oder als 'Druckmittel' durch ihre bloße Anwesenheit. Primär geht es bei Waffen immer darum Schaden anzurichten. Ein japanischer Gedichtspruch zur Entwicklung des Schießpulvers fasst das ganze eigentlich recht gut zusammen:
'Seht! Der schweflige Teufel ist gezähmt worden,
zu verstümmeln und zu töten.'
Darum geht's bei Waffen, um nichts anderes. Waffen und ihr Verwendungszweck sind etwas fürchterliches, die Technik, die hinter ihnen steckt, vermag dennoch zu begeistern. Auch mich. Jedoch ist es wichtig, bei aller 'Begeisterung' die Ernsthaftigkeit der Thematik nicht zu vergessen. Waffen sind nicht 'cool'. Sie zu tragen und zu verwenden ist nicht 'cool'. Und jemanden zu töten oder zum Krüppel zu schießen ist es erst recht nicht. Davon selbst getötet oder zum Krüppel geschossen zu werden mal ganz abgesehen...
Ernsthaftigkeit und Respekt vor Waffen fehlen vielen Menschen, besonders in der 'Generation Internet'. Waffen sind 'cool', 'krass' oder 'fett', sie zu besitzen ist eine Art Statussymbol. Fast jeder männliche Jugendliche kann beim Thema mitreden, selbst wenn die einzige diesbezügliche 'Informationsquelle' das Spielen von Counter Strike war. 'Die Glock suckt!', 'Desert Eagle ist die beste Pistole auf der Welt!' und sowieso ist jedes großkalibrige Gewehr auf Erden eine 'AWP'.
Diese mangelnde Ernsthaftigkeit ist es, was mir beim Thema Waffen besonders aufstößt. Viele Leute blenden in ihrer Begeisterung den Kontext völlig aus. Und posieren dann stolz mit einer Schusswaffe in den Händen und einem Grinsen, manchmal gar einem Lachen im Gesicht, für Erinnerungsfotos, um sich damit vor Freunden, Kollegen und unbekannten Dritten im Netz zu profilieren. Ein Umstand der besonders deutlich macht, dass gerade diese Menschen keinen Respekt vor der Thematik haben, und erst recht keine Waffen in den Händen halten sollten.
Auch wenn es vielleicht danach klingt, ich will Waffen an dieser Stelle nicht verteufeln, auch wenn ich der Meinung bin, dass die Welt ganz ohne sie besser dran wäre. Es gibt sie, daran lässt sich nunmal nichts ändern, von daher sind bewaffnete Militärs und paramilitärische Organisationen sinnvoll, ebenfalls ihre Verwendung in Berufen innerhalb der Sicherheitsbranche (Personenschutz, Geld- und Werttransport, etc.). In den Händen von Zivilisten hingegen haben Schusswaffen nichts zu suchen, mögen uns die Vereinigten Staaten als mahnendes Beispiel dienen.
Auf die Themen Videospiele, Paintball und Airsoft werde ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen, beides sehe ich nicht als 'Killertraining' an. Allerdings will ich doch noch eine Frage an die Airsofter unter euch einwerfen:
Würde euch euer Hobby genauso viel Spaß machen, wenn eure Werkzeuge nicht wie Replika echter Waffen aussehen würden?