Kleiner Argumentationsstrang, wen es interessiert:
Ich bin seit Jahren Sportschütze. Ich habe, noch jung, mit dem schießen im Schützenverein mit dem Luftgewehr angefangen. Das ist ganz schön, bis zu dem Punkt an dem man weiß, dass man nur noch eine Routine zu durchlaufen hat für einen perfekten Schuss. Es kam der Tag da war die Luft raus. (Was für ein saublöder Wortwitz.) Schießjacke an, Schießbrille und Schießgestell mit Augenklappe und Zielring auf, die Füße, mit den richtigen Schuhen, positioniert, die Waffe angelegt, Feuer, 10 Punkte. Und das wieder und wieder. Der Grund dafür ist simpel. Luftdruck und Gasdruck haben ein begrenztes Limit welches leider Gottes sehr klein ist. Als das der Fall war habe ich zur Handfeuerwaffe gewechselt. Die Luftpistole ist weit schwerer zu meistern hat aber irgendwann das selbe Problem.
Jetzt da ich das vollendete 18 Lebensjahr doch schon erreicht habe, bin ich Mitglied eines größeren Schützenvereins in dem scharfe Waffen geschossen werden. Die kürzeste Reichweite Beträgt hierbei 25m (Zumindest Disziplintechnisch ist das bereits über dem Maximum der Luft/Gasdruckwaffen). Nach oben hin sind eigentlich nur Waffentechnisch Grenzen gesetzt. Das schießen verliert für mich dort nicht seinen Reiz. Man kann Jahrelang trainieren aber es endet nie in einer Routinierten Methode zum sicheren Gelingen. Ich könnte hier genug Gründe nennen warum dies so ist aber darum soll es ja nicht gehen.
Was ich damit sagen will ist, dass die scharfe und potentiell "Lebensbedrohliche" Waffe für mich unabdingbar ist als Sportschütze. Ich habe daher "kein Problem mit Waffen". Ich selbst sehe aber in der Waffe auch ein Sportgerät und kein Mordinstrument. Ich sehe mich allerdings als verantwortungsvollen Bürger.
Ich zitiere hier mal einen Flyer der Piratenpartei, einfach weil mir dieser gerade als erstes in den Sinn kam, ich möchte hiermit keine Werbung oder ähnliches für das Parteiprogramm machen.
Wenn ihr Nachbar Sportschütze ist, dann ...
... ist er mindestens 18 oder sogar 25 Jahre alt
... ist er voll geschäftsfähig
... wurde sein Strafregisterauszug von den Genehmigungsbehörden gründlich überprüft und ist „sauber“
... hat er keine Ordnungswidrigkeiten oder Trunkenheitsfahrten begangen
... musste er sich vor der Waffen-Kauferlaubnis durch die Behörden einen genormten Safe anschaffen
• und dies zuständigen Ordnungsbehörden auch mit Belegen nachweisen
... musste er eine Haftpflichtversicherung nachweisen
... muss er mindestens ein Jahr aktives Mitglied in einem staatlich anerkannten Schießsportverband sein
... muss er regelmäßig und nachprüfbar über mehrere Jahre trainieren
... hat er eine schriftliche, mündliche und praktische Prüfung über Gesetze, Technik und Handhabung ablegen müssen
... musste er für jede einzelne Sportwaffe einen Antrag stellen und zwar:
• beim Schießsport-Verband
• beim Schießsport-Verein
• bei den Genehmigungs- und Ordnungsbehörden
... musste er auch für den Kauf jeder einzelnen Munitionssorte einen Antrag stellen und zwar:
• beim Schießsport-Verband
• beim Schießsport-Verein
• und bei den Genehmigungsbehörden
... ist jede seiner Waffen bei den Behörden mit Seriennummer und Datum registriert
... hat er für alle Prüfungen und Genehmigungen bereits über 500,-EUR ausgegeben, bevor er überhaupt die Erlaubnis bekam eine Sportwaffe anschaffen zu dürfen
... darf er auch zukünftig nicht mit dem Gesetz in Konflikt kommen
•sonst müsste er alle seine Waffen abgeben
•und seine waffenrechtliche Erlaubnis würde ihm entzogen
Wenn Ihr Nachbar also Sportschütze ist, können sie sicher
sein, dass neben ihnen einer der bestmöglich überprüften
und gesetzestreuen, sowie ein sehr verantwortungsvoller
Bürger Deutschlands wohnt!
Ab diesem Punkt sage ich einfach mal das ich einem Laien die Nutzung einer Waffe nicht zutraue und deshalb erst recht keinen Besitz und schon gleich gar nicht die Erlaubnis sie sogar zu führen.
Soviel zu meinem Eingangsstatement.
_____________________________________________________________________________________
(08.07.2012)Perrydotto schrieb: [ -> ]Man sollte niemals Waffen, ob falsch oder echt, unterschätzen. Aber allein die Ritualisierung des Tötens in einem Club wie einem Schützenverein mit Wettbewerben und Belohnungen find ich bedenklich. Da ist das Videospiel ja "nur" die verwässerte Version von.
Ein Schützenverein Ritualisiert das töten nicht. Ist man kein Jäger ist es untersagt auf (speziell für Jäger konzipierten) Simulatoren das schießen auf Wild zu üben und grundsätzlich ist es außer dem Militär (Polizei? Dunno) jedwegem Bürger verboten auch nur auf Menschenähnliche Pappkameraden oder ähnliches zu schießen. Geschossen wird auf einen Punkt (je nach Präzision wohl eher um den Punkt rum). Dabei geht es um Geschick, Ruhe, Konzentration, Ausdauer (je nach Disziplin), Kraft (Waffen sind gar nicht leicht.) und manchmal Talent. Dinge die bei einem Mord meiner Meinung nach keine Rolle spielen. Wenn dies allerdings deiner Auffassung von "Ritualisierung des Tötens" ist, dann Pardon.
Ich finde deine Meinung verständlich und nachvollziehbar [wenn auch, ohne jemals in einem Verein geschossen zu haben(?) etwas unbelegt] aber gleichzeitig sehr traurig (wie in "traurig machen" nicht wie in "jämmerlich"). Für mich als Sport ist es essentieller Teil meiner Freizeit und ich sehe mich nunmal weder als Mörder noch als potentiell zum töten veranlagter Mensch nur durch den Besuch des Schützenvereins oder allgemein. Außerdem ist es etwas das (darüber lässt sich streiten) ich kann. Etwas in dem ich gut bin. Und davon gibt es leider nicht viel. Es wäre daher Schade wenn man mir mit der Begründung ich würde Mord ritualisieren, diese Form der Freizeitbeschäftigung nehmen würde.
(26.07.2012)Dandelo schrieb: [ -> ]Ich find Waffen unnötig. Ich mein, wenn man im Verein Sportschießen ausübt, ist das ja was anderes.
Danke.
_____________________________________________________________________________________
(25.07.2012)Jdfpoeh schrieb: [ -> ]Ich selber würde verflucht gerne mal mit ner ordentlichen Sniper Rifle schießen lernen
Ich interpretiere mal lernen als du möchtest es probieren. Schützenvereine gibt es überall, nur durch immer schärfere Waffengesetze und die daraus entstehende angst vor Waffen und denen die sie besitzen immer weniger. Aber ich rate dir einfach, such dir mal einen bei dir in der Nähe, geh als Gast dort schießen (es muss halt einer mit 300m Stand oder Zulassung für das Gewehr auf die kurze Distanz sein aka. Kugelfang für die richtige menge Joule). Das kostet wenig, du hast es probiert/gelernt und das Interesse ist weg. Wenn es dir dann wirklich soviel Spaß macht und dein Interesse begründet war, Waidmanns Heil!
(16.08.2012)Artistry schrieb: [ -> ]Ich halte absolut nichts von Waffen. Ich verstehe die Faszination dahinter nicht. Für mich sind Waffen nichts außer Tötungsmaschinen.
Ist es dir auch nicht möglich zu verstehen was andere daran finden? Zum Beispiel sind sie ja für mich etwas anderes als Tötungsmaschinen, was heißt, dass sie zumindest nicht aus dem Grund toll für mich sind aus dem sie für dich abscheulich erscheinen.
(01.08.2012)Little Twilight schrieb: [ -> ]Ich finde Waffen und zwar vor allem Gewehre ( alte ) faszinierend undninnihrer Art wunderschön
Das hätte ich irgendwie schon gerne spezifiziert. Zeitraum/Epoche? Funktionsweiße? Warum? Was?
_____________________________________________________________________________________
(08.07.2012)MaSc schrieb: [ -> ]meine Meinung wird in diesem Video gut zusammen gefasst:
Das war erheiternd.
(08.07.2012)Whitey schrieb: [ -> ]Und was Leute angeht die sich mit Waffen schützen wollen: Das führt nur dazu dass andere Leute Waffen brauchen um sich vor denen zu schützen. xD
Um die Debatte um die USA mal mit meinem Lieblingsbeispiel zu untermauern: Kennesaw in Georgia USA. Eine Stadt mit einer Rekordtiefen Kriminalitätsrate. (Mehr als 50% unter dem USA weitem durchschnitt) Hat seit 1982 ein Gesetzt das JEDEN Bürger (eher Haushalt) dazu VERPFLICHTET eine Waffe zu besitzen. Lustigerweiße was man nicht vermuten würde sind dort auch die Raten an Toten durch Waffen respektabel tief. Von 1982 bis 2007 sogar garkeiner.