14.05.2014
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Morasain schrieb:Jaime hat keine wirkliche Entwicklung gehabt. Er hat nur erkannt, wie verrückt Cersei ist. Zynisch ist er immernoch, nur setzt er sich endlich mit seinen unterdrückten Schuldgefühlen auseinander.Ich meinte gar nicht so sehr die Beziehung zu Cersei, ich meine die Wandlung, die er hingelegt hat, nachdem man ihm die Hand abgehackt hat, im Bezug auf ... naja, fast alles. Vorher war er vollkommen arrogant und egozentrisch und sowas von selbstverliebt.
Ich finde aber, er hat sich sehr gewandelt, nachdem ihm klar wurde, dass seine Schwerthand einfach nicht alles ist und er sich nicht immer nur auf seinen Fähigkeiten ausruhen kann. Natürlich ist er immer noch zynisch, Arya ist ja auch immer noch wild und unbändig.
Aber der Jaime, der Bran aus dem Fenster gestoßen hat, ist nicht mehr mit dem Jaime zu vergleichen, der für Brienne in den Bärenkäfig gesprungen ist.
Zitat:Jon wurde zu den meisten Dingen gezwungen. Beitritt bei den Wildlingen, Ernennung zum Lord Kommandanten, Aufnahme der Wildlinge in die Nachtwache, zu all dem wurde er durch äußere Umstände gezwungen.Charakterentwicklung ist ja auch nicht immer aus freien Stücken heraus. Feststeht, dass der Punkt, an dem sie jetzt stehen nicht vom Anfang des Buches her vorherzusehen war - ganz und gar nicht.
Sansa ist ihre Entwicklung auch mehr zugefallen, als dass sie da was hätte entscheiden können. Heirat mit Tyrion, Flucht aus Königsmund, Annahme einer anderen Identität, das alles ist ihr passiert, ohne dass sie etwas eigenständig getan hätte.
Auch Jaimes Entwicklung ist eine Folge der äußeren Umstände - das Abhacken seiner Hand durch Hoat (oder ich meine gehört zu haben, in der Serie waren's Nordmänner) hat ihn eben zum Umdenken gezwungen.
Morasain schrieb:Arya hingegen nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand: Nachdem Yoren tot ist, passiert in ihrem Umfeld nichts mehr ohne ih Zutun. Die Flucht aus Harrenhal? Zwar durch Jaqen ermöglicht, aber sie hat sich dazu entschieden. Flucht vor der Bruderschaft? Überfahrt nach Braavos? All das könnte man noch behaupten, ist ihr irgendwie zugefallen. Aber die Entscheidung, im Tempel zu bleiben, traf sie mehrfach selbst. Trotz Vergiftungen, Blindheit und Zwang zur Aufgabe ihrer Identität.Naja, wenn man es eng nimmt, hat sie immer das getan, was sie zu ihrer Familie zurückbringen sollte. Und als die weg war, hat sie einfach nur das getan, was nötig war, um zu überleben.
In Westeros gab es ihres Wissens nach nichts, was sie noch hält - ursprünglich wollte sie ja zu Jon, zu dem sie aber keinen Zugang hatte, die Münze hat sie nach Braavos gebracht, eine Alternative hatte sie nicht. Und auch in Braavos ... der Tempel ist das Einzige, was sie im Leben noch irgendwie hat, ihre einzige "Heimat" und ihr einziges, festes Dach über dem Kopf. Ihre Alternative wäre ein Leben auf der Straße und dass es sich damit nicht lebt, hat sie ja in King's Landing (Königsmund?) festgestellt.
Aber wie gesagt: Das ist ja nicht schlimm. Charakterentwicklung beruht ja auf äußeren Einflüssen, eine andere Art von Charakterentwicklung wäre nicht authentisch. Arya hat sich zu einem sehr überlebensfähigen, selbstständigen Mädchen entwickelt, die Anlagen waren aber schon vorher da. Beispielsweise wäre Sansa schlichtweg umgekommen, wenn sie diejenige gewesen wäre, die auf der Straße gelandet wäre.