03.05.2015
Ganz kurz, bevor ich wirklich los muß:
Bedaure, aber wenn es Politik und Wirtschaft anders nicht verstehen...
Was anderes macht unser lieber DB-Vorstand übrigens seit etlichen Monaten auch nicht, indem er absolut unsinnige und unerfüllbare Vorbedingungen stellt; Mitgliedern der GDL (den Lrf) den GDL-Tarifvertrag verweigern will, mit keinem Wort auf Forderungen der GDL eingeht... ich interpretiere das auch als Drohungen, wenn auch zugegeben wesentlich subtiler. Meine Aussage war in der Tat recht holzhammermäßig, die Herren Manager sind da deutlich subtiler, aber weniger gedroht wird da auch nicht - und sei es nur mit der unausgesprochenen Drohung, die Verhandlungen so lange zu verschleppen, bis sie endlich das Tarifeinheitsgesetz auf dem Tisch liegen haben.
So interpretiere ich zumindest das Verhalten des Vorstandes.
Und ich weiß nicht, wie man alsDB-Vorstand die Macht, die Verhandlungen so lange zu verschleppen und den Tarifkonflikt, nur um der Regierung neues "Brennmaterial" PRO Tarifeinheitsgesetz zu liefern, so lange auf dem Rücken der Kunden austragen kann.
Die GDL hat leider keine andere Wahl, als zu Streiks aufzurufen, wenn Verhandlungen rein GAR NICHTS bringen - soll sie dann einfach sagen "och nuja, dann eben nicht, dann gehn wir eben wieder"? Dann wäre sie als Gewerkschaft, mithin als Interessenvertretung, absolut nichts wert.
Aber zur Macht der Lokführer: es ist schlichtweg eine Tatsache. Die Manager haben die Macht, die Verhandlungen mutwillig in die Länge zu ziehen und zu verschleppen ohne Ende, und die haben keine Skrupel, diese Macht auszuspielen, wie wir seit Monaten sehen - deshalb muß auch ich als Lokführer meine Skrupel, eben meine Macht auszuspielen, ablegen, so sehr mir persönlich das auch zuwiderlaufen mag.
Im Normalfall "drangsaliere" ich meine Fahrgäste damit mit Sicherheit nicht - leben und leben lassen; wenn es nach mir geht, wird pünktlich im Sekundenbereich gefahren; wer mich vernünftig anspricht, bekommt eine vernünftige Antwort (was anderes ist, wenn jemand schon angetebert kommt "Scheiß Bahn! Sie Arsch!!!!", dann rumst das Fenster hoch, soll er draußen alleine weitertebern auf dem Bahnsteig) - im Normalfall gibt es schlicht keine Macht-Probleme oder Macht-Ausspielen, aber in diesem Extremfall, den wir jetzt (leider!) haben, geht es nicht anders. Und weil von den Medien immer wieder versucht wird, uns "einzureden", wie unbeliebt wir sind und uns machen: da muß ich es eben auch mal so eiskalt aussprechen, wie es nun mal ist
Zu guter Letzt noch ein kleines Video zum Tarifeinheitsgesetz... - wenn das in der Politik wirklich auch so wäre, hätte es dann immer noch so viele Befürworter?
(03.05.2015)Triss schrieb: [ -> ]Zitat:Es gibt immer noch Mittel und Wege, wie auch ohne Streik die Züge nicht fahren können, nur werden die dann nicht in Tagen gemessen, sondern in Wochen. Kann sich die Berliner Bunte-Politik gerne gesagt sein lassen
Drohungen, classy. So gewinnt man Verhandlungen.
Bedaure, aber wenn es Politik und Wirtschaft anders nicht verstehen...
Was anderes macht unser lieber DB-Vorstand übrigens seit etlichen Monaten auch nicht, indem er absolut unsinnige und unerfüllbare Vorbedingungen stellt; Mitgliedern der GDL (den Lrf) den GDL-Tarifvertrag verweigern will, mit keinem Wort auf Forderungen der GDL eingeht... ich interpretiere das auch als Drohungen, wenn auch zugegeben wesentlich subtiler. Meine Aussage war in der Tat recht holzhammermäßig, die Herren Manager sind da deutlich subtiler, aber weniger gedroht wird da auch nicht - und sei es nur mit der unausgesprochenen Drohung, die Verhandlungen so lange zu verschleppen, bis sie endlich das Tarifeinheitsgesetz auf dem Tisch liegen haben.
So interpretiere ich zumindest das Verhalten des Vorstandes.
Zitat:Zitat:Umgedreht wird ein Schuh draus - die Öffentlichkeit ist auf das Wohlwollen der Lokführer angewiesen, wie wir ja jetzt wieder sehen!
Ich weiß nicht, wie man sich auf so eine Macht etwas einbilden kann.
Und ich weiß nicht, wie man alsDB-Vorstand die Macht, die Verhandlungen so lange zu verschleppen und den Tarifkonflikt, nur um der Regierung neues "Brennmaterial" PRO Tarifeinheitsgesetz zu liefern, so lange auf dem Rücken der Kunden austragen kann.
Die GDL hat leider keine andere Wahl, als zu Streiks aufzurufen, wenn Verhandlungen rein GAR NICHTS bringen - soll sie dann einfach sagen "och nuja, dann eben nicht, dann gehn wir eben wieder"? Dann wäre sie als Gewerkschaft, mithin als Interessenvertretung, absolut nichts wert.
Aber zur Macht der Lokführer: es ist schlichtweg eine Tatsache. Die Manager haben die Macht, die Verhandlungen mutwillig in die Länge zu ziehen und zu verschleppen ohne Ende, und die haben keine Skrupel, diese Macht auszuspielen, wie wir seit Monaten sehen - deshalb muß auch ich als Lokführer meine Skrupel, eben meine Macht auszuspielen, ablegen, so sehr mir persönlich das auch zuwiderlaufen mag.
Im Normalfall "drangsaliere" ich meine Fahrgäste damit mit Sicherheit nicht - leben und leben lassen; wenn es nach mir geht, wird pünktlich im Sekundenbereich gefahren; wer mich vernünftig anspricht, bekommt eine vernünftige Antwort (was anderes ist, wenn jemand schon angetebert kommt "Scheiß Bahn! Sie Arsch!!!!", dann rumst das Fenster hoch, soll er draußen alleine weitertebern auf dem Bahnsteig) - im Normalfall gibt es schlicht keine Macht-Probleme oder Macht-Ausspielen, aber in diesem Extremfall, den wir jetzt (leider!) haben, geht es nicht anders. Und weil von den Medien immer wieder versucht wird, uns "einzureden", wie unbeliebt wir sind und uns machen: da muß ich es eben auch mal so eiskalt aussprechen, wie es nun mal ist
Zu guter Letzt noch ein kleines Video zum Tarifeinheitsgesetz... - wenn das in der Politik wirklich auch so wäre, hätte es dann immer noch so viele Befürworter?