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Normale Version: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
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Ich verstehe deinen Ärger Railway Dash. Auch auf die Gefahr hin dir zu Nahe zu treten versuche ich da jetzt trotzdem mal dagegen zu argumentieren.

Die Sache mit der Geiselnahme ist ein hartes Wort. Tatsächlich verwende ich es auch nicht gerne. Aber ich muss gestehen, wenn Schlüsselberufe ihr überproportionales Streikrecht ausspielen ist das zwar einerseits Teil des Arbeitskampfes, aber für eine relativ kleine Berufsgruppe hat die GDL dann doch extrem viel Streikpotenzial. Jedenfalls mehr als andere Berufsgruppen vorweisen können. Die Zeit arbeitet da in jedem Fall gegen euch. Denn so wie ich das auch in meinem Umfeld mitbekomme, würde ich da nicht mit einem großen Widerstand gegen Tarifeinheit rechnen. Da werden viele eher froh sein, dass sie nicht mehr den "Launen" einer Minigewerkschaft ausgesetzt sind. Das ist das Problem von Gruppierugen mit überdurchschnittlichem Drohpotenzial. Jeder Streik den die GDL durchführt, macht eine gesetzliche Tarifeinheit wahrscheinlicher. Da will ich wirklich nicht mit euch tauschen.

Was du zu dem im europäischen Vergleich geringen Streikpotenzial in Deutschland sagst stimmt zwar. Allerdings, ein kleiner Schönheitsfehler dabei. Länder wie Frankreich haben zwar stärkere Gewerkschaften, allerdings im Moment auch ernst zu nehmende Wirtschaftsprobleme, die durch Streiks jedenfalls nicht leichter zu handhaben werden.

Ansonsten muss ich dir auch in einem Punkt widersprechen. Wenn die Piloten streiken fällt das Medienecho in meinen Augen nicht positiver aus. Allerdings, wegen einer etwas dezentraleren Marktstruktur, ist es nicht so gravierend, wenn die Flüge der Lufthansa bestreikt werden. Alternativen sind leichter zu organisieren, als ausfallende Züge der Deutschen Bahn. Weniger Betroffene=Weniger Medienecho.

Zuletzt, ich war nie ein Freund von Kohl, auch nicht von der Bahnprivatisierung. Aber ob die GDL mit ihrer stärksten Waffe rumfuchtelt um ihre Ziele durchzusetzen, dafür mache ich im Jahr 2014 die GDL verantwortlich, nicht die seit 20 Jahren abgesetzte Regierung. RD wink
Und auch er sagt, dass es ihm leid tut. Ja, schön, davon kann sich der Student, der deswegen ein Modul wiederholen darf, auch nix kaufen.

Wenn man streikt, tut es einem nicht leid, oder man ist ein Heuchler... da gibt es nichts anderes. Das ist meine Ansicht: Für das, was man sagt, sollte man dann auch einstehen. Anderes Beispiel, dass meiner Meinung nach ähnlich ist: Zu sagen, dass einem die ganzen Ebola-Patienten/ hungernden Kinder/ Naturgewaltopfer leid tun, dann aber im Gegensatz dazu nichts dagegen tun.
(12.10.2014)bisty schrieb: [ -> ]Meiner Meinung nach, kann man eigentlich alle Lokführer durch Rechnern ersetzen lassen - mit SkyTrain in Düsseldorf hat es schon prima geklappt, und wenn man genug Geld/Kraft in die Entwicklung investiert, wird es auch möglich sein, alle Lokführer bei DB durch softwaregesteuerte Systeme zu ersetzen. Dann haben wir keine Streike und Verspätungen mehr - Software streikt nicht und wird auch nie müde. Außerdem ist so ein computergesteuertes System auch billiger und zuverlässiger, als ein Mensch.

Wenn du so Argumentierst, warum überhaupt noch Menschen irgendwo und irgendwie einsetzen? Kann man doch alles Automatisieren, wird schon irgendwie gehen.

Dazu ein schönes Beispiel. In Nürnberg wurden die U2 und U3 komplett Automatisiert, um Zeit, Arbeitskräfte usw. zu sparen. Ich gebe zu keine schlechte Sache, sie fährt deutlich pünktlicher, allerdings hatte sie große Probleme in der Startphase. Züge blieben mitten auf der Strecke stehen, schalteten das Licht ab und fertig. Schönes Gfühl in nem Tunnel zu stecken, und nichts geht mehr. Hab es selber nicht erlebt, aber man kann sich ja vorstellen wie das Aussehen/Anfühlen muss.
Das System was die UBahn benutzt ist im Grunde nichts anderes als das LZB System der Bahn, also ein Kabel das in den Schienen entlang läuft und Informationen an den Zug sendet, wo er ist, Signalstellung usw.
Um das ganze auf ein Deutschlandweiters/Europaweites Streckennetz anzuwenden bedarf es einiges.

1. Müsste man das ganze Kabel verlegen, bei der UBahn ist es jetzt in einem Abstand von ca. 5m "eingeschlagen" also einmal in Kreis gelegt ist, um besseren Informationsaustausch zu gewährleisten. Also müsste man auf allen Strecken Kabel verlegen und auch in den Europäischen Nachbarländern, was vorher wieder ewige Vertragsabschlüsse usw. mit sich ziehen würde.

2. Die Züge: Alleine die DB Regio besitzt 2000 Loks, und 3.500 Triebzüge und SBahnen. Dazu noch Dieseltriebwägen usw.
Was denkst du wie lange es bräuchte um die Umzurüsten? Und was ist mit Loks die vielleicht garnicht kompatibel sind? Nur neu kaufen lohnt sich einfach nicht immer. Und nochmal, das war nur Regio. Es gibt noch den Fernverkehr und Schenker. Im großen und ganzen kommt man auf ca. 8000 Selbstständig fahrende "Geräte".

3. Private: Alleine in Bayern gibt es 36 Privatbahnen, Meridian, BRB, BOB......
Nicht jeder kann sich sowas leisten, klar einerseits gut für die DB, sie bekäme Strecken zurück, oder man klatscht diese Züge einfach mitten rein, ein Fehler, und schon würde nichtsmehr klappen (Das Richtet sich nicht gegen die Privaten, eher die Tatsache bemannte Züge in so ein System mitreinzuwerfen).

Um das mal zu einem Ende zu bringen, jez stell dir mal vor man würde das machen. Welche Verspätungen und Verzögerungen würde das hervorrufen, durch Streckensperrungen aufgrund der Erneuerung, Ständig Ersatzverkehr, da Loks fehlen, die Umgebaut werden und die ganzen Störungen usw. die eben Auftreten wie bei jedem technischen Großprojekt was in den Kinderschuhen steckt.

So hätte man bestimmt 10 Jahre ärger bis das System halbwegs läuft und bestimmt weitere 5 bis alles klappt, und selbst dann wird es nicht 100%ig flüssig laufen. Und all die jetzigen Mitarbeiter?
Alles automatisieren? Im Spoiler hab ich da mal ein "kleines" Schema, was es braucht, um einen Motor eines PKW in Gang zu halten - mit einer einfacheren Einspritzanlage. Das is ähnlich zu verstehen mit der Sensorik, die an eine Lok müsste, wenn man die automatisieren wollte.

Spoiler (Öffnen)

Gleiches gilt bei der Bahn - eine "vernetzte" Lok kann wegen eines Sensorausfalls entweder mitten auf der Strecke stehenbleiben oder weiterfahren. Stehenbleiben wäre sicherer - aber dann blockiert sie andere Züge, und die Reisenden wären noch sauerer als wenn ein TF, also ein Mensch vorne in der Lok ist und ausser dem Notruf selbst versucht, den Fehler zu beheben, wenn er es denn kann und der Fehler selbst nicht so groß ist.

Somit Müsste man auf jeder Lok weiterhin einen TF haben, der in "ausnahmefällen" vom Autopilot auf Manuell umstellt und zumindest die Fahrgäste bis an den nächsten Bahnhof bringt.

Oder wäre sowas "nicht so schlimm" wie ein Streik, wenn der Zug nicht am Bahnhof ankommt, sonder mitten in der Pampa stehenbleibt? Letztlich wäre das allen wohl egal - jetzt wird gejammert weil Menschen streiken, wäre die Automatisierung der Fall würde man jammern weil die Ttechnik nichts taugt und dann will man die Tf's wieder zurück.
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Btw "Automatisches Kuppeln" - die Wagen, selbst wenn sie eine Schaku haben (Schaku = Scharfenberg Kupplung) und somit automatisch kuppeln können, da gäbe es dennoch genügend unterschiede. Elektrik oben, unten oder an der Seite, dazu verschiedene Höhen der Kupplungen zwischen den Zügen usw...

Somit wäre das auch ein Problem, was man europaweit Lösen müsste. Wie Odinsson schon sagte - würde man das alles machen wollen, wäre es wohl zu teuer. Es ist halt keine Modellbahn, bei der man alle Kupplungen aus den NEM 362 schacht herauszieht und eine andere einsetzt. Da hat Roco auch eine andere Kupplungshöhe wie Märklin, Fleischmann usw., auch wenn es sich da nur um Millimeter dreht und meist alles dennoch Kuppelt.
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Ach, um nochmal kurz auf die Zugbeeinflussung (wie die --> LZB) zu sprechen - ETCS ist zwar in Planung, aber da dauert es auch etwas, bis das Reibungslos funtioniert und auf ALLEN Gleisen in Europa umgesetzt ist. Das ist ein Schritt in die Automatisierung - aber dennoch werden damit nicht alle Gleise gleichzeitig versehen werden können. Aktuell ist eine PZB Standard, das Sicherheit bietet. In Frankreich hat man KVB sowie Crocodile, das auch in Belgien und Luxemburg genutzt wird. In Deutschland wie auch Österreich, Rumänien, Jugoslavien und Israel noch PZB... wie man sieht, verschiedene Systeme, die man versucht zu vereinheitlichen. Dennoch wird es noch Jahre dauern, bis das Reibungslos funktioniert.
Am Ende ist immer noch der Faktor Mensch, der die Maschine Steuert - und die Reaktionen eines Computers damit ausser Kraft setzt, nur um schlimmeres zu verhindern. Soll heissen: einen TF wird es immer geben, auch wenn man alles automatisiert. Und damit auch immer Personen, die für irgendwas streiken können.
(13.10.2014)Corny schrieb: [ -> ]~Post über Automatisierung im Eisenbahnverkehr~

Das geht jetzt schon ziemlich ins Off-Topic, aber ich möchte dennoch kurz darauf eingehen: nach der Logik wären jegliche Erneuerungen in den letzten Jahrhunderten nicht möglich gewesen. Überleg mal, was für ein Aufwand es gewesen sein muss, die ganzen Schienen in ganz Europa zu verlegen. Oder überall auf Diesel- bzw. E-Loks umzusteigen. Oder die ständigen Modernisierungen verschiedener Bahnhöfe, die dazu führen, dass Gleise oder gar der ganze Bahnhof gesperrt wird... Generell fordert jeder technische Fortschritt Unannehmlichkeiten, genauso wie den Wegfall einiger Arbeitsstellen. Aber er schafft gleichzeitig neue Möglichkeiten.
Das hab ich nicht gesagt. Aber ein Streckennetz auf kompletten Automatisierungsverkehr umzustellen ist ein weitaus größeres Unterfangen als eine Strecke zu Elektrifizieren.
Ach, wirklich. Naja, das mag sein. Aber je früher man anfängt, desto früher ist man fertig... man muss ja nicht gleich überall umbauen. Wenn man immer nur Streckenabschnitte macht, sind die Unannehmlichkeiten auf ein Minimum reduzierbar. Sobald alles fertig ist, kann man ja dann Testfahrten mit Lokführern dabei machen. Und irgendwann dann ganz umwandeln.


Damit hier keine Missverständnisse zu meiner Meinung aufkommen:

Ich kann absolut verstehen, warum die Lokführer das wollen, was sie wollen. Auch wenn die 37 Stunden pro Woche, die ja laut einem der ganzen Videos zur Zeit angestrebt werden, sogar unter dem normalen Ganztag liegen, ist das bei dem Beruf verständlich. Ich kann auch verstehen, dass man mehr (effektiv jedoch gleich viel oder weniger, da die Bezahlung hoch, aber die Stundenzeit runterginge) verdienen möchte. Aber ich kann es absolut nicht verstehen, dass man da komplett streiken muss. Wie bereits erwähnt - nur Güterverkehr bestreiken, nur Fernverkehr bestreiken, nur bestimmte Linien bestreiken, das alles wären Lösungen, mit denen auch der Rest der Gesellschaft leben könnte. DAS wäre Rücksichtnahme. Wenn alles bestreikt wird, ist das keine Rücksichtnahme, sondern schlichtweg asozial, per Definition.

Es gibt immer andere Wege.

Aber ich bin nicht nur gegen das Streiken bei der Bahn. Meiner Meinung nach sollte man nicht streiken dürfen, das ist in meinen Augen schlichtweg Arbeitsverweigerung und, wo schon jemand so fleißig Länder aufzählte, in denen mehr gestreikt wird, in vielen Ländern wäre Arbeitsverweigerung ein Grund zur Kündigung.

Ich will damit nicht darauf hinaus, dass die Kündigung eine angemessene Sanktion wäre, sondern darauf, dass (wenn ich mich recht erinnere) Odinsson sagte, dass in anderen Ländern mehr und heftiger gestreikt wird. Vergleiche das nicht. Du kannst doch nicht Deutschlands finanzielle Lage mit der von Griechenland, Italien und Spanien vergleichen. Ich vermute Folgendes zwar nur, gehe aber mal davon aus, dass die Lokführer in diesen Ländern am Existenzabgrund leben. Bei einem Gehalt von 1720€ Netto kann man das hier nicht als existenzbedrohend ansehen, die armen Schweine, die in den Lagern der Firmen arbeiten, die ihr mit euren Güterzügen beliefert, verdienen um einiges weniger.


So, jetzt bin ich viel zu weit abgeschweift... um darauf zurück zu kommen, was ich zu meiner Meinung sagen wollte: Streiken ist scheiße, EGAL wer streikt. Piloten sollten ebensowenig streiken dürfen wie was-weiß-ich-wer.
Und, wenn man ehrlich ist, die verdienen auch genug.
Crash Override hat die Hauptproblematik einer vollkommenen Automatisierung ohne TF bereits genannt.
Der Ausfall von Seonsoren und Geräten tritt überall immer wieder auf.
Es ist schlicht Unausweichlich das Technik Versagt, deshalb sind Menschen, mit entsprechender Schulung, auch dermaßen wichtig.
Ein gestörtes Relais oder Defekter Sensor könnte zu einem Kompletten Stillstand des Zugbetriebs auf der Strecke Führen.
Denn erst einmal müsste die Strecke wohl gesperrt werden, um das Rechnersystem sicher vor Ort herrunterfahren zu können, denn nichts ist schlimmer als eine scheinbar Kaputte Bahn, die sich Plötzlich wieder in bewegung setzt (Absicherung auch gegen relativ Unwarscheinliche Vorfälle, oft sind es auch diese die zu den Größten Tragödien führen).
Anschließende Bergung des Zuges, was wiederrum sehr viel Zeit frisst.

Bei der Menge an Zügen auf der Strecke, sowie den möglichen Fehlerquellen (Menschen/Autos/Tiere auf der Fahrbahn, Klemmende Weichen, Defekte Signale, Baumschlag....) sind zu viele Variablen um in absehbarer Zeit ein solch Autonomes System zu Integrieren.
In Abgeschotteten Systemen ist dies schon heute möglich (zb. Transrapid, da die Fahrtstrecke weit ausserhalb der meisten äusseren Einflüsse liegt, zudem das Gleissystem nicht sehr Komplex ist).

Zitat:So, jetzt bin ich viel zu weit abgeschweift... um darauf zurück zu kommen, was ich zu meiner Meinung sagen wollte: Streiken ist scheiße, EGAL wer streikt. Piloten sollten ebensowenig streiken dürfen wie was-weiß-ich-wer.
Und, wenn man ehrlich ist, die verdienen auch genug.

Du weißt aber wie es dazu kam das wir hier Streiken dürfen?
Lerne aus der Geschichte, und du solltest erkennen das das Streikrecht ein ausserordentlich wichtiges Gut ist.
Ausser du willst allen Beschäftigten per Gesetz einen Mindestlohn aufrücken, die Unternehmen wird es sicher Freuen in Zukunft jeden mit 8,50€ abspeisen zu können.
(13.10.2014)Morasain schrieb: [ -> ]Und auch er sagt, dass es ihm leid tut. Ja, schön, davon kann sich der Student, der deswegen ein Modul wiederholen darf, auch nix kaufen.

Wenn man streikt, tut es einem nicht leid, oder man ist ein Heuchler... da gibt es nichts anderes. Das ist meine Ansicht: Für das, was man sagt, sollte man dann auch einstehen. Anderes Beispiel, dass meiner Meinung nach ähnlich ist: Zu sagen, dass einem die ganzen Ebola-Patienten/ hungernden Kinder/ Naturgewaltopfer leid tun, dann aber im Gegensatz dazu nichts dagegen tun.

Lies dir mal den Post eines vorhergehenden Studenten und den von Railwaydash durch. Ich bin gegen RWD echt noch human. Und es ist einfach falsch uns hier als Heuchler dahin zu stellen. Uns macht der Streik auch keinen Spass, wir nehmen nachteile in kauf und stehen auch dann unter druck....

(13.10.2014)Triss schrieb: [ -> ]9
(13.10.2014)Corny schrieb: [ -> ]~Post über Automatisierung im Eisenbahnverkehr~

Das geht jetzt schon ziemlich ins Off-Topic, aber ich möchte dennoch kurz darauf eingehen: nach der Logik wären jegliche Erneuerungen in den letzten Jahrhunderten nicht möglich gewesen. Überleg mal, was für ein Aufwand es gewesen sein muss, die ganzen Schienen in ganz Europa zu verlegen. Oder überall auf Diesel- bzw. E-Loks umzusteigen. Oder die ständigen Modernisierungen verschiedener Bahnhöfe, die dazu führen, dass Gleise oder gar der ganze Bahnhof gesperrt wird... Generell fordert jeder technische Fortschritt Unannehmlichkeiten, genauso wie den Wegfall einiger Arbeitsstellen. Aber er schafft gleichzeitig neue Möglichkeiten.

Der Ausbau des Schienennetzes, der Taktionswandel usw ist ein Prozess von Jahrzenten gewesen. Ein Bsp, In den 50er Jahren begann die Bundesbahn neue E und Dieselloks zu bauen. Es hat bis 1977 gedauert um alle Dampfloks ab zu lösen.

Heute Werden seit 1994 diese Eloks durch Neubauloks ersetzt. Wieder sind 20 Jahre vergangen und noch immer fahren viele der Alten Loks herrum.
Ich hab es auch öfters schon erwähnt, wir haben immernoch teils über 100 Jahre alte Stellwerkstechnick, sehr viel Vorkriegstechnick usw. Hier ist man stätig dran das Netz zu Modernisieren, kann es aufgrund der größe eben nich in wenigen Jahrzehnten machen, hier vergehen sogar Generationen.

Elektrifizierung ist das selbe Thema, über Jahrzente und generationen gewachsen also wäre so eine Automatisierung auch ein Prozess der sich über Jahrzente hinwegziehen würde. Ggf sogar über mehrere Phasen da man immernoch eine Übergangsphase hat und ersteinmal alles korrekt laufen muss. Bei Cornys Beispiel Fuhren wegen der Probleme z.b. auch immernoch Fahrer in den Ubahnen mit und Haben aufgepasst.


(13.10.2014)Morasain schrieb: [ -> ]
Spoiler (Öffnen)
Du wärst wohl in Amerika gut aufgehoben. Ich verstehe nicht, was du gegen das Streiken als Rechtlich legitimes mittel als Arbeitskampf siehst um Interessen der Arbeitnehmer durch zu setzen. Hätten wir das nicht wären wir der Willkür der Arbeitgeber ausgesetzt. Eine Willkür die schon mehr als genug Arbeiter in deutschland z.b. in Zeitarbeitsfirmen über sich ergehen lassen müssen!

Und ich glaube nicht, das es Vorbildhaft ist Länder auf zu zählen wo es kein Streikrecht gibt, in jenen Ländern geht noch weit mehr schief. Und das nicht nur Arbeitstechnisch sondern auch Politisch! Damit sollte das kein Vorbild sein.

Und 1720€ Netto mag vieleicht ein gutes Gehalt sein. Aber dafür Opfer ich auch etwas. Meine Gesundheit und meine Freizeit. Ich muss gleich wieder zum Dienst. Bin seit 2:30 Wach. Morgen darf ich um 1Uhr wieder aufstehen. Tags darauf ebenso. Und danach? Weiß ich noch nicht.
Ein Lagerarbeiter der von 6-16Uhr Arbeitet, hat vieleicht eine extreme Körperliche Arbeit, aber hat meist Wochenende Frei, wenn nicht hat er jedenfalls min jedes 2tes WE frei oder gar 3 von 4. Also ist da allein ein geringerer Lohn entsprechend an der Arbeitszeit gerechnet gerechtfertigt.
Ich kann nicht mal eben Freitags abends ine Kneipe oder Disco gehen. Mal das Wochende meine Oma besuchen. Oder Einkaufen gehen. Ich muss soetwas immer abhängig vom Dienstplan vorraus Planen. Tolle Freizeit! Für dieses Opfer möchte ich und auch andere Schichtarbeiter entsprechend Endlohnt werden.


Aber was mich stört in dem THread hier vergisst man viel zu oft, das es nicht nur ums geld in einem Streik geht... Aber nunja.
Um was denn sonst? Ich lese hier immer nur 5% mehr Gehalt und 2 Stunden weniger Arbeit, was die 5% eh wieder aufhebt, aber egal.
(13.10.2014)Morasain schrieb: [ -> ]Um was denn sonst? Ich lese hier immer nur 5% mehr Gehalt und 2 Stunden weniger Arbeit, was die 5% eh wieder aufhebt, aber egal.

Das wurd hier auch mehrfach erwähnt. Die GDL möchte ihren einflussbereich auf weitere Mitarbeiter ausdehnen und diese in ihren Tarifvertrag aufnehmen. In dem Fall die Zugbegleiter und Birdgastronomen die derzeit durch die EVG vertreten werden. Laut angaben der GDL ist der Großteil der Zugbegleiter und Bordgastronomen bei der GDL organisiert was auch heißt das die GDL dann im Recht ist diese Vertreten zu dürfen.

Heißt, wenn gestreikt wird, Streiken 1 nicht nur die Lokführer für sich sondern auch für andere. Mag sein das dies im Startpost nicht erwähnt wurde oder falsch ausgedrück. Aber kam während der Diskusion schon mehrmals wieder zur Ansprache.

Ach und btw, die 2 Stunden kriegen die eh nie durch, davon halte ich auch nichts. Aber es ist eine Verhandlungsbasis.
(13.10.2014)Morasain schrieb: [ -> ]Und auch er sagt, dass es ihm leid tut. Ja, schön, davon kann sich der Student, der deswegen ein Modul wiederholen darf, auch nix kaufen.


Also wenn ich solche Sachen lese kommt mir echt die Galle hoch. Denkst du auch mal an was anderes als nur dich selbst?

Wie ich bereits erwähnt habe war ich die letzten 5 Jahre selbst Student und extrem stark auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen.
Auch ich war mal in der Situation, dass am Tag der Prüfung gestreikt wurde. Ich bin trotzdem nicht durchgefallen. Warum? Weil man an so wichtigen Tagen wie Prüfungsterminen gewisse Problematiken einkalkulieren und sich darauf vorbereiten sollte. Darüberhinaus werden Streiks meißt angekündigt.

Wer wegen dem Streik durch die Prüfung rasselt ist echt selbst schuld. Klar, man muss ein paar Unannehmlichkeiten in kauf nehmen, aber wie hast du am Anfang des Threads so schön gesagt? Das Wohl von Vielen steht über dem Wohl des Einzelnen? Wenn ein paar Studenten einmal ein paar Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen müssen, damit die ganzen Arbeiter im öffentlichen Verkehrsbereich für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen können, dann ist das gerechtfertigt.

Regt euch nicht über die Streikenden Leute auf. Regt euch eher über deren Arbeitsgeber auf. Die lassen ihren Angestellten doch keine andere Wahl als zu streiken.
(13.10.2014)Odinsson schrieb: [ -> ]Heute Werden seit 1994 diese Eloks durch Neubauloks ersetzt. Wieder sind 20 Jahre vergangen und noch immer fahren viele der Alten Loks herrum.
Ich hab es auch öfters schon erwähnt, wir haben immernoch teils über 100 Jahre alte Stellwerkstechnick, sehr viel Vorkriegstechnick usw. Hier ist man stätig dran das Netz zu Modernisieren, kann es aufgrund der größe eben nich in wenigen Jahrzehnten machen, hier vergehen sogar Generationen.

Elektrifizierung ist das selbe Thema, über Jahrzente und generationen gewachsen also wäre so eine Automatisierung auch ein Prozess der sich über Jahrzente hinwegziehen würde. Ggf sogar über mehrere Phasen da man immernoch eine Übergangsphase hat und ersteinmal alles korrekt laufen muss. Bei Cornys Beispiel Fuhren wegen der Probleme z.b. auch immernoch Fahrer in den Ubahnen mit und Haben aufgepasst.

Sagt ja auch niemanden, dass von heute auf morgen alles ersetzt wird. Aber ich halte es für utopisch, zu behaupten, dass das überhaupt gar nicht funktionieren wird und man immer Lokführer braucht, weil das alles viel zu kompliziert ist. Wenn du jemandem, der vor 200 Jahren geboren worden ist und hier in die Zukunft katapultiert wird, die technischen Möglichkeiten von heute zeigst, wird der auch sagen, dass das gar nicht möglich ist.

@McKay: es haben ja nicht nur Studenten Unannehmlichkeiten durch einen flächendeckenden Streik.
(13.10.2014)Triss schrieb: [ -> ]@McKay: es haben ja nicht nur Studenten Unannehmlichkeiten durch einen flächendeckenden Streik.

Trotzdem sollte es niemanden wirklich schlimm treffen. Wer die öffentlichen Verkehrsmittel als selbstverständlich annimmt, und im Falle von so wichtigen Dingen wie Prüfungsterminen keinen Spielraum für Alternativen einplant, hat es nicht anders verdient als durchzufallen. Sowas ist einfach hochgradig leichtsinnig.

Wenn ich als Student eine Prüfung habe und weiß, dass ich da auf jeden Fall an der Uni sein MUSS, dann stehe ich, wenn ich in der Universitätsstadt wohne, ein bis zwei Stunden früher auf, damit ich im Ernstfall laufen kann. Wenn ich nicht in der Universitätsstadt wohne, organisiere ich mir für den Ernstfall ein Auto. Oder ich frage einen Kommilitonen, der in der Universitätsstadt wohnt, ob ich dort übernachten kann.

Wer an einem Tag, an dem er UNBEDINGT in der Uni sein muss, alles auf eine Karte setzt, nimmt sein Studium offensichtlich nicht ernst.


Daselbe gilt auch für andere Leute. Wer UNBEDINGT irgendwo zu sein hat, der ist nicht so leichtsinnig, alles auf eine Karte zu setzen.


Stellt bitte die Mitarbeiter im öffentlichen Verkehrsbereich nicht als Sündenbock für eure eigene Leichtsinnigkeit hin. Mit Streiks hat man zu rechnen. Wer das nicht tut ist selbst schuld.


Und WENN ihr schon jemanden beschuldigen wollt, dann beschuldigt bitte die richtigen. Die Streikenden tun das um sich gegen unzumutbare Arbeitbedingungen zu wehren. Ihre Arbeitgeber sind die wahren schuldigen.
(13.10.2014)McKay schrieb: [ -> ]Und WENN ihr schon jemanden beschuldigen wollt, dann beschuldigt bitte die richtigen. Die Streikenden tun das um sich gegen unzumutbare Arbeitbedingungen zu wehren. Ihre Arbeitgeber sind die wahren schuldigen.

Was macht denn diese Arbeitsbedingungen so unzumutbar ?
Soweit ich weiß macht man als Lokführer weder besonders gefährliche noch außergewöhnlich anstrengende arbeit. Vergleicht man die Arbeit mit der Arbeit von jemandem auf dem Bau, im Stahlwerk oder im Untertageba, scheint das sogar eher angenehme und wenig gefährliche Arbeit zu sein. Übrigens wird auch keine der oben angesprochenen Tätigkeiten besonders gut entlohnt.
(13.10.2014)ZerguhlX schrieb: [ -> ]Was macht denn diese Arbeitsbedingungen so unzumutbar ?

Das ist im Anfangspost ausreichend beschrieben.


(13.10.2014)ZerguhlX schrieb: [ -> ]Vergleicht man die Arbeit mit der Arbeit von jemandem auf dem Bau, im Stahlwerk oder im Untertageba, scheint das sogar eher angenehme und wenig gefährliche Arbeit zu sein. Übrigens wird auch keine der oben angesprochenen Tätigkeiten besonders gut entlohnt.

Diese Leute können auch problemlos streiken. Mit dem Unterschied dass sich DA niemand beschwert.
(13.10.2014)McKay schrieb: [ -> ]Daselbe gilt auch für andere Leute. Wer UNBEDINGT irgendwo zu sein hat, der ist nicht so leichtsinnig, alles auf eine Karte zu setzen.

Es gibt genug Menschen, die kein Auto haben. Oder dort, wo sie sein müssen, keine Menschen kennen, bei denen sie übernachten können. Was hat das mit Leichtsinnigkeit zu tun, wenn man morgens auf Arbeit ist und dann feststellt, dass ab 21 Uhr die Züge streiken, man aber um 21 Uhr noch unterwegs ist? Soll man dann eben noch schnell einen Führerschein machen? Derpy confused

Wir reden hier über den öffentlichen Personenverkehr. Keine Ahnung, warum etwas, was öffentlich für alle sein soll, überhaupt privatisiert wurde, aber ich finde nicht, dass man diese Monopolstellung als Arbeitnehmer ausnutzen muss, um damit Millionen Menschen Unannehmlichkeiten zu bereiten, weil man sie bereitwillig als Druckmittel benutzt. Wie gesagt, wir reden hier immer noch von Menschen.
(13.10.2014)Triss schrieb: [ -> ]Wir reden hier über den öffentlichen Personenverkehr. Keine Ahnung, warum etwas, was öffentlich für alle sein soll, überhaupt privatisiert wurde, aber ich finde nicht, dass man diese Monopolstellung als Arbeitnehmer ausnutzen muss, um damit Millionen Menschen Unannehmlichkeiten zu bereiten, weil man sie bereitwillig als Druckmittel benutzt. Wie gesagt, wir reden hier immer noch von Menschen.

Halt! Das Stimmt nicht. Gerade im Nahverkehr hat die Bahn schon lange keine Monopolstellung mehr! So wird in Köln ab 2015 ein Privates Unternehmen, die RB48 und RE7 fahren. Die MRB fährt zwischen Köln und Mainz und das Ruhgebiert ist mit Abelio, Eurobahn und Nordwestbahn durchzogen. Diese haben nicht gestreikt. Also von einem Monopol kann man hier nicht reden.

Der witz ist nur, das das Unternehmen weder ein EVU ist, noch Lokführer, Zugbegleiter, Wartungshallen geschweige denn Züge hat. Und wer darf das dann ausbaden? Richtig DB Regio!

Die Bahn hätte NIE Privatisiert werden dürfen. Es hätte Privater verkehr z.b. im Güterverkehr und Fernverkehr, wer will auch im Nahverkehr zugelassen werden können. Aber ohne ausschreibungspolitik im Nahverkehr. DANN wäre der Öffentliche verkehr gesichert.

Die Linke fordert auch immernoch einen Rückschritt von der Bahnreform. Hab dazu auch eine Rede von Gregor Gysi hier im Thread gepostet.

Aber mit der Privatisierung ist man das Risiko eines Streikes eingegangen und nie hat sich jemand über die Privatisierung beschwert. Jetzt kommt es zu streiks und alle sind am meckern. Das kann es nicht sein. Ich kann den unmut verstehen ja. Aber wie McKay sagt es gibt alternativen.

@ZerguhlX: Also nen kumpel von mir arbeitet aufn Bau, als Betonarbeiter o.ä. und verdient ähnlich gut ohne auf Montage zu fahren.
Allerdings, wenn die von dir genannten Berufe nicht so gut verdienen, haben auch sie das recht dafür zu kämpfen.

Und es geht bei dem Streik noch immer nicht nur um Geld für die Lokführer, das wird immer unter den Tisch gekehrt.


Und eben hieß es im Radio, ein weiterer Streik ist möglich da die DB noch KEIN(!!) neues Angebot vorgelegt hat. Jetzt ist wirklich die Frage, wer wen in den Arbeitskampf treibt.
(13.10.2014)Odinsson schrieb: [ -> ]Halt! Das Stimmt nicht. Gerade im Nahverkehr hat die Bahn schon lange keine Monopolstellung mehr! So wird in Köln ab 2015 ein Privates Unternehmen, die RB48 und RE7 fahren. Die MRB fährt zwischen Köln und Mainz und das Ruhgebiert ist mit Abelio, Eurobahn und Nordwestbahn durchzogen. Diese haben nicht gestreikt. Also von einem Monopol kann man hier nicht reden.

An sich nicht, aber wenn die Züge irgendwo still stehen, kommen die Privaten da unter Umständen auch nicht dran vorbei. Und meinte Lauron nicht, er sei, trotz dass er bei den Privaten arbeitete, ebenfalls in der GDL organisiert?

Zitat:Aber mit der Privatisierung ist man das Risiko eines Streikes eingegangen und nie hat sich jemand über die Privatisierung beschwert. Jetzt kommt es zu streiks und alle sind am meckern.

Ich fand die Privatisierung schon vorher scheiße, auch wenn ich es noch nie anders erlebt habe. Aber man kann ein Unternehmen, das für so etwas wichtiges da ist, einfach nicht privatisieren. Da wird halt knallhart gewirtschaftet, was aber nicht Sinn dieses Unternehmens sein kann, denn eine Fehlkalkulation trifft dann direkt die ganze Bevölkerung.