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Normale Version: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
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(16.12.2014)Hagi schrieb: [ -> ]Genau das ist das Problem Odinsson! Du, und scheinbar viele andere von euch denken, dass Streik die einzige Möglichkeit ist. Nein ist es nicht. Wenn man aber als Gewerkschaft so wie die GDL von Vorne herein nur die Säbel rasselt, ist es klar dass bei der DB auch die Gesprächsbereitschaft sinkt. So wie man in den Wald schreit, kommt es auch zurück. Schon mal gehört den Spruch?

Man kann auch anders seine Gewerkschaftlichen Interessen wahren und für seine Mitglieder da sein. Das geht auch komplett ohne Arbeitskampf wie dir Zehntausende andere Branchen Tagtäglich beweisen. Also denk nicht, dass die Bahn da die einzige Ausnahme vom System ist. Wo Die Bahn aber sehr wohl eine Ausnahme ist, ist in ihrer Notwendigkeit für den Bürger. Ein Weihnachtsgeschenk zu spät zu bekommen ist bei weitem nicht so schlimm, als wenn man wegen eines Bahnstreiks gar nicht erst nach Hause, in den Urlaub oder in die Arbeit kommt. In diesem Punkt ist die Bahn ein Grundversorger. Was denkst du was los sein würde, wenn ein Strombetreiber plötzlich streikende Arbeiter hat? Ist es dann auch "die einzige Möglichkeit" einer Stadt wie Berlin mal den Strom abzudrehen?

Gewerkschaften können auch ohne Streiks ihre Ziele erreichen. Nur die GDL kann es nicht weil ihnen dazu ganz offensichtlich die Kompetenz fehlt. Es ist im Grunde schon ein ziemliches Armutszeugnis, dass das einzige Mittel was die GDL für sich kennt, Gewalt ist. Und ein Arbeitskampf wie die GDL in propagiert ist Gewalt.
Normalerweise bemitleidet man Menschen die ihre Probleme nur mit Gewalt lösen können. Doch bei euch scheint das ja nicht der Fall zu sein, ihr seid sogar noch stolz auf die diplomatische Unfähigkeit der GDL Facehoof

Dann nenne mir bitte dieses eine Mittel wie es ohne Streiks geht, wenn der Arbeitgeber grundsätzlich nein sagt [Bild: pc-tcute.png]

Und ich gebe dir recht, Die Bahn hat die Aufgabe einer Grundversorgung der Bevölkerung. Aber wenn die Bundesregierung will das wir Arbeitnehmer statt Beamte sind, dann müssen die Leute, dann und wann mit Streiks leben [Bild: pc-tbob.png]
Zur Info, es gab seitens der EU ein EU Gesetzentwurf, wonach bei Streik 1/4 des Bahnverkehrs sicher gestellt werden sollte. Dies wurde von der EVG und dem DGB mitunter verhindert.
Achja und die EVG hat auch den Gewerkschaftlichen Segen zur Bahnprivatisierung gegeben und gibt den weiteren Segen zum Börsengang.

Hingegen den Eisenbahnergewerkschaft bei euch in Östereich hat verhindert das die ÖBB an die Börse geht Pinkie happy
Kennst du den die Protokolle der Verhandlungen? Hier wird ständig geschrieben, dass der Arbeitgeber "grundsätzlich Nein" sagt, doch weiß einer von euch wirklich was da geredet wurde? Nein, niemand weiß das. Die Frage ist nun, warum weiß es keiner? Würde die Bahn wirklich so schlechte Konditionen anbieten, dann müsste doch der erste Schritt der GDL sein, dass sie diese Konditionen offenlegen und ihren Streik damit rechtfertigen. Der Rückhalt der Bürger wäre ihnen in diesem Fall dann sicher gegeben nur warum tun sie es nicht?

Man sollte das ganze immer aus 2 Sichtweisen betrachten. Es kann nämlich genauso gut sein, dass die GDL Forderungen stellt, die für die DB einfach untragbar sind. In diesem Fall müssen sie im Sinne des Unternehmens Nein sagen. Sie können schließlich nicht das Unternehmen opfern nur um der Gewerkschaft zu geben was sie wollen. Ohne DB wärt ihr nämlich alle Arbeitslos. Das Unternehmen muss auch leben können.

Ich bin kein Gewerkschafter und ein Deutscher schon gar nicht, daher kenn ich nicht jede Möglichkeit bis ins kleinste Detail die eure Gewerkschaften haben. Die solltet ihr eigentlich besser kennen. Aber scheinbar erzählt die GDL euch nichts davon.

Was es auf jeden fall gibt ist der sogenannte "Bummel"-Streik. Ich weiß nicht wie man das bei euch nennt. Grob gesagt ist es sturer "Dienst nach Vorschrift", also dass man seine Dienstvertraglichen Pflichten exakt erfüllt und eben keinen Handgriff mehr macht. Das würde zB den Kunden der Bahn deutlich weniger Treffen als die Bahn selbst. Der Zugverkehr wäre damit in einem deutlich geringeren Maße beeinträchtigt. Aber ich will da auch nicht zu sehr ins Detail gehen. Schließlich ist es nicht meine Aufgabe eure Probleme zu lösen. Das ist die Aufgabe eurer Gewerkschaft, die allerdings scheint kein Interesse daran zu haben irgendetwas zu lösen. Die will scheinbar nur ihre eigenen Forderungen auf Gedeih und Verderb durchbringen. So wie es im Moment aussieht wohl eher auf Verderb.

Die ÖBB und die DB zu vergleichen ist völlig falsch. Alleine schon wegen des Größenunterschiedes. Die ÖBB hat einen Jahresumsatz von 5Mrd€ ca und die DB von knappen 40 Mrd. Das ist um den Faktor 8 Mehr. Alleine deshalb lassen sich die beiden Firmen nicht vergleichen. Das ist als würdest du den REWE Konzern mit den Tante Emma Läden gleichsetzten. Auch ist die Bahn in Österreich für den Personenverkehr deutlich weniger relevant als in Deutschland. Das liegt vor allem an der differenzierten Mentalität unserer beider Länder und auch am Ausbau des Schienennetzes, was in Österreich nur als "dürftig" bezeichnet werden kann.
(16.12.2014)Hagi schrieb: [ -> ]Kennst du den die Protokolle der Verhandlungen? Hier wird ständig geschrieben, dass der Arbeitgeber "grundsätzlich Nein" sagt, doch weiß einer von euch wirklich was da geredet wurde? Nein, niemand weiß das. Die Frage ist nun, warum weiß es keiner? Würde die Bahn wirklich so schlechte Konditionen anbieten, dann müsste doch der erste Schritt der GDL sein, dass sie diese Konditionen offenlegen und ihren Streik damit rechtfertigen. Der Rückhalt der Bürger wäre ihnen in diesem Fall dann sicher gegeben nur warum tun sie es nicht?

Gegen Frage
Warum veröffentlicht die DB die Protokolle dann nicht wen?
Sie hätte davon nämlich den Nutzen das die GDL als noch größerer BUmann da steht und schneller nachgeben muss

Ganz einfach weil es Vertrauliche Papiere sind und diese haben wie der Name es sagt NIX in der Öffentlichkeit zu suchen !!!
(16.12.2014)Lauron schrieb: [ -> ]Gegen Frage
Warum veröffentlicht die DB die Protokolle dann nicht wen?
Sie hätte davon nämlich den Nutzen das die GDL als noch größerer BUmann da steht und schneller nachgeben muss

Ganz einfach weil es Vertrauliche Papiere sind und diese haben wie der Name es sagt NIX in der Öffentlichkeit zu suchen !!!

Sehe ich anders.

Gehen wir mal von dem Fall aus, dass es so ist, dass die GDL völlig absurde Forderungen stellt. Rein hypothetisch. Und die DB veröffentlicht das.
Was würde passieren?

Die Menschen würden die GDL und vor allem auch ihre Mitglieder voll angreifen. Sie wären die Leidtragenden der ganzen Sache und würden von der Bevölkerung zweifelsohne bis aufs Blut gehasst werden. Die GDL hätte verloren, würde sich vermutlich auflösen, doch was heißt das für die DB? Für die DB heißt dass, dass eine ganze Menge Lokführer plötzlich von der gesamten Bevölkerung gehasst werden. Der 0815 Bild Leser unterscheidet nicht zwischen EVG oder GDL, er würde pauschal alle über einen Kamm scheren und das Berufsbild des Lokführers wäre auf Jahre zerstört. Da die DB aber jetzt schon kaum Nachwuchs bekommt, würde sie sich damit ins eigene Fleisch schneiden und zwar massiv.

Ich denke übrigens nicht, dass es so sit, die Wahrheit liegt vermutlich wie immer irgendwo dazwischen.
Die GDL hat relativ Humane Forderungen gestellt die als Verhandlungsbasis da stehen. Hier ist eine Arbeitszeitverkürzung, Lohnerhöung, Überstundenbegrenzung usw und aber, was der knackpunkt des Streits ist, die GDL will einen Tarifvertrag für Zugbegleiter, Bordgastronomen usw.
Sie Stellt in diesen Berufen nicht die Mehrheit, hat aber eine Representative menge an Mitgliedern und nur(!) für diese will sie einen eigenen Tarifvertrag. Allerdings hat die DB erst Nein gesagt, dann hiße es, "ja ok bekommt ihr, aber die EVG bestimmt über euren Tarifvertrag". Bitte, wo soll die Gewerkschaft soetwas akzeptieren?

Und ich denke man kann ÖBB und DB doch sehr gut vergleichen. Es sind beides Eisenbahnunternehmen die in einem Stadium der Privatisierung sich befinden. Und die Gewerkschaft bei euch hat eben einen weiteren schritt, den man hier befürchtet dort vorerst verhindert. Währen die Hausgewerkschaft hier, alles abnickt.

Wenn man mich fragt, empfinde ich das System Bahn als ein System das die Grundversorgung nach Modilität für die Bürger sicherstellen und nicht Gewinnorientiert sein sollte. So hatte es ähnlich auch mal Otto von Bismarck gesagt.
Soll heißen, die Bahn gehört in Staatliche hände und alle die am Aktiven Betrieb beteiligt sind, gehören Verbeamtet. Somit wäre die Grundversorgung Gesichert.
Das hat seit der Gründung der Staats/Länderbahnen Funktioniert und wurde nur in der NS Zeit und der DDR Zeit durch ein generelles Streikverbot gesichert, da es keine Beamte gab.


Spoiler (Öffnen)
Wenn es doch nur so einfach wäre, mehr/neue Leute einzustellen Twilight: No, Really?

Leider ist der Tf-Beruf für potentielle Bewerber inzwischen dermaßen unattraktiv, daß sich einfach kaum Bewerber finden - die Arbeit wird davon allerdings nicht weniger, sondern - wie ich am aktuellen Schichtenplan meiner S-Bahn ja selber sehe - immer mehr Octavia angry Gern würde ich euch die Schichten einfach mal verlinken, aber das kann mir leider arbeitsrechtlich massiv gegens Bein laufen - die DB-Securitate spitzelt und schnüffelt auch ständig im Internet mit.

Jedenfalls findet die DB schon nicht mal ansatzweise ausreichend Bewerber, die Privatbahnen erst recht nicht - bitte, ihr könnt euch direkt bei der vlexx in Mainz bewerben, die hatten mangels Lokführern jetzt am Wochenende an die 50% Zugausfälle. Nicht wegen Streik, wohlgemerkt - sie haben einfach nicht genug Tf!

Heißt: wir sind offenbar Mangelware, wir haben sozusagen einen erheblichen "Marktwert". Und warum sollen wir den nicht auch wenigstens mal ansatzweise auch für uns einfordern, sondern stattdessen ständig nur den Depp machen?

"Kündigt doch, wenn es euch nicht paßt!" Trollestia - Okay! Machen wir! Auf einen Schlag noch paar tausend Tf weniger bei der DB und womöglich auch bei den Privaten! Trollestia Und wer fährt dann die Züge? Äääähm... ups... keiner da? Sowas Dummes aber auch, jetzt fallen die Züge nicht mehr nur paar Stunden oder Tage wegen Streik aus, sondern mal mindestens monatelang wegen Personalmangel! Sollen wir das wirklich machen? Ist das wirklich eine gute Idee, ein guter Tausch...? Twilight: not bad

Soviel nur mal zum Pflichtbewußtsein - "pflichtvergessen" wären willkürliches Verschlafen (mit Absicht), willkürliches Zu-spät-oder-gar-nicht-zum-Dienst-kommen unsererseits oder gleich das Desertieren aus dem Beruf (auch wenn ich letzteres, was alleine ich in den letzten 10 Jahren bei mindestens 50 Leuten, die bei uns anfingen, Ausbildung machten und direkt wieder aufhörten, gesehen habe, durchaus verstehen kann).

Und nochwas: in unserem Beruf fährt ständig der Staatsanwalt mit, und mit ihm der gesamte deutsche Justizapparat. Jetzt sagen wir mal, ich hatte binnen einer Woche schon vier 10-Stunden-Nachtschichtklopper hinter mir, konnte tagsüber wegen Baulärm und allgemeinem Radau im Hause eh nicht gut schlafen, habe mich aber - "pflichtvergessen", wie ich nun mal bin - trotzdem nicht dienstunfähig gemeldet. Dann hatte ich EINEN Tag Ruhe dazwischen, gestern eine 11-h-Spätschicht und nach "erfrischend" kurzem Übergang von 12 Stunden heute wieder das nächste 10-h-Brett. Wär alles nicht das erste Mal Twilight: not bad

"Ach, der jammert wieder nur rum, mimimimi"? Moment, ich will auf was anderes raus. Heute bei der Schicht mache ich, weil ich einfach FERTIG bin, einen kleinen Fehler - nichts Großes, aber, wie der Teufel so spielt, holt sich irgendein Fahrgast dadurch einen Kratzer und findet seine Klamotte, die er im Nachhinein natürlich als 5000-Euro-Designer-Anzug von Armaniboss deklarieren wird, zerrissen. Wißt ihr, was dann losgeht? Ich werde meines Lebens nicht mehr froh, ich - ja, ICH ganz persönlich! - werde mit Schadenersatzansprüchen überzogen, weil ICH ja den auslösenden Fehler gemacht habe. Krankengeld, Verdienstausfall, Ersatz der angeblichen Designer-Fracke... wenn ich Glück habe, übernimmt meine Diensthaftpflichtversicherung den Schaden. Auf Rückendeckung des Arbeitgebers brauche ich nicht mal ansatzweise hoffen - die kommt nämlich nicht, im Gegenteil werde ich mir dafür, daß ich, um Zugausfälle zu verhindern, ja völlig pflichtvergessen auf die Arbeit gekommen bin, noch anhören dürfen, daß ich dem Image des "Unternehmens" ja schweren Schaden zugefüg habe, blablabla, und fange mit einiger Wahrscheinlichkeit noch eine Abmahnung. Toll, oder? - Geht aber noch weiter: wenn der Staatsanwalt Wind davon bekommt (und das wird er), kann ich nicht so schnell gucken, wie der vor mir steht: "Aha, Sie haben also trotz Übermüdung Aufgaben im Bahnbetrieb wahrgenommen und dabei einen Schaden bzw. einen Bahnbetriebsunfall verursacht? Dann wollen wir doch gleich mal eine nette Anklage verfassen: gefährlicher Eingriff in den Eisenbahnverkehr! Der Strafbefehl geht Ihnen dann zu!" Trollestia

ALLES schon dagewesen (zum Glück nicht bei mir persönlich), das ist alles nicht neu Facehoof

Wundert sich jetzt wirklich noch mehr, warum wir uns gegen ûberfordernder werdende Arbeitsbedingungen wehren MÜSSEN, und das notfalls auch mit Streiks?

Die irrsinnigen Gehälter der deutschen Managerkaste begründen diese sich immer gegenseitig damit: "Ja, die haben ja aber auch so viel Verantwortung! Cheerilee awesome " - Bullshit! Facehoof Da werden ganze Unternehmen ruiniert, Banken müssen mit Steuermilliarden "gerettet" werden, tausende Arbeitsplätze lösen sich in leere Luft auf, die volkswirtschaftlichen Schäden sind unermeßlich - aber wenn wirklich mal einer dieser Verbrecher in Nadelstreifen vor Gericht muß, bekommt er maximal eine Bewährungsstrafe, und das nennt sich dann also "Verantwortung übernehmen"? Sagen wir mal, ich verursache meinem Betrieb 1 Mio Euro Schaden, weil ich einen (leeren) 430er mit 10 km/h gegen den Prellbock oder einen anderen 430er setze und dann die Rahmen der Endwagen verzogen sind (Totalschaden des Endwagens) - ICH muß die Verantwortung dafür übernehmen! Facehoof Wenn ich Pech habe, wandere ich ab dafür in den Bau - "gefährlicher Eingriff in den Bahnbetrieb"! Facehoof

Aber wir sollen uns unsere Verantwortung, die wir durch den Beruf des Eisenbahners haben, im Gegensatz zu Schlipsens nicht angemessen vergüten lassen dürfen...? Twilight: not bad

Und wie gesagt: "Ja, dann geh doch!!1elf!" - Okay, aber dann ist GAR KEINER mehr da, der die Züge fährt. Wunderbar, spart jede Menge Energie und Fahrzeugkilometer, nur kommen die Fahrgäste oder die Güter der Kunden davon auch nicht ans Ziel Twilight: not bad - ist das wirklich das, was gewünscht wird...?

Denkt mal darüber nach, ob die Forderungen der GDL, die sich ja nur an den (verkehrs)politischen Rahmenbedingungen des Eisenbahnverkehrs in Deutschland orientieren, in diesem Lichte betrachtet noch immer so maßlos, pflichtvergessen und verantwortunglos sind. Und - ohne jemandes Beruf dadurch abwerten zu wollen! - 45 oder mehr Wochenstunden in einem Beruf bedeuten mit allen Konsequenzen nicht notwendigerweise dasselbe wie in einem anderen Beruf.
(16.12.2014)Odinsson schrieb: [ -> ]Die GDL hat relativ Humane Forderungen gestellt die als Verhandlungsbasis da stehen. Hier ist eine Arbeitszeitverkürzung, Lohnerhöung, Überstundenbegrenzung usw und aber, was der knackpunkt des Streits ist, die GDL will einen Tarifvertrag für Zugbegleiter, Bordgastronomen usw.
Sie Stellt in diesen Berufen nicht die Mehrheit, hat aber eine Representative menge an Mitgliedern und nur(!) für diese will sie einen eigenen Tarifvertrag. Allerdings hat die DB erst Nein gesagt, dann hiße es, "ja ok bekommt ihr, aber die EVG bestimmt über euren Tarifvertrag". Bitte, wo soll die Gewerkschaft soetwas akzeptieren?
Das ist nur die halbe Wahrheit. Es würde dann nämlich 2 Tarife für ein und die Selbe Berufsgruppe geben. Nämlich den der EVG und den der GDL. Würde man also bei einem der Tarifverträge auch nur einen minimalen Vorteil haben, würden sofort alle zu dieser Gewerkschaft wandern und diese Stärken. Was die GDL hier will, ist nicht die Armen Arbeiter Stärken, sondern ihre eigen Machtposition in dem sie ihre Mitgliederzahl und somit ihr Streik potenzial erhöht.

(16.12.2014)Odinsson schrieb: [ -> ]Und ich denke man kann ÖBB und DB doch sehr gut vergleichen. Es sind beides Eisenbahnunternehmen die in einem Stadium der Privatisierung sich befinden. Und die Gewerkschaft bei euch hat eben einen weiteren schritt, den man hier befürchtet dort vorerst verhindert. Währen die Hausgewerkschaft hier, alles abnickt.
Aber musste unsere Gewerkschaft dazu streiken? Nein musste sie nicht. Sie hat geschafft was eure Gewerkschaft selbst mit Streik nicht geschafft hat. Die Frage ist nur, wie hat sie das gemacht? Das kann ich dir sagen. Sie hat vernünftig verhandelt und ist nicht voll auf Krawall gebürstet in die Verhandlung gegangen. Das gerade du dieses Beispiel nennst finde ich schon etwas ironisch. Zeigt es doch, das man ohne Streik sogar noch mehr erreichen kann als mit.

(16.12.2014)Odinsson schrieb: [ -> ]Wenn man mich fragt, empfinde ich das System Bahn als ein System das die Grundversorgung nach Modilität für die Bürger sicherstellen und nicht Gewinnorientiert sein sollte. So hatte es ähnlich auch mal Otto von Bismarck gesagt.
Soll heißen, die Bahn gehört in Staatliche hände und alle die am Aktiven Betrieb beteiligt sind, gehören Verbeamtet. Somit wäre die Grundversorgung Gesichert.
Das hat seit der Gründung der Staats/Länderbahnen Funktioniert und wurde nur in der NS Zeit und der DDR Zeit durch ein generelles Streikverbot gesichert, da es keine Beamte gab.
In dem Punkt stimme ich dir sogar zu. Ich finde auch, dass die Bahn zur Grundversorgung gehört.
Naja die GDL setzt sich ja ein für ihre Gewerkschaftsmitglieder deswegen wechseln sie alle. Was hat die EVG bisher beigetragen außer Lohnerhöhung? Ganz ehrlich, ich würde mich auch bei der GDL organisieren wenn ich TF wäre weils ja nicht die Norm sein kann, das man sich Überstunden ohne Ende ansammelt und die nichtmal loswird oder ausbezahlt bekommt.
Meinem Onkel musste erst ne Rangierlok übers Schienbein fahren bevor der mehr Geld bekam von der DB, seine Gewerkschaft hat auch wenig getan, die Gewerkschaft von meinem Vater btw auch, die haben sich auch wenig eingesetzt und am Ende kam bei raus das er an Arsch der Welt versetzt wurde und nur alle 3-4 Wochen mal fürs Wochenende nach Hause kommen kann.

Bahn gehört nunmal in Staatshand weil es schon eine Grundversorgung sein sollte genau wie Wasser, Nahrung, Strom und eine Behausung, aber das kommt halt bei raus wenn man eine AG draus macht und den Profit an oberste Stelle bringt.
Hagi, das die gdl mehr macht bekame, ist ja klar. Aber es gibt einen anderen grund den die GDL anspornt diesen Tarifvertrag zu bekommen. Denn dieser soll nicht nur bei der Bahn sondern bei möglichst vielen anderen Unternehmen anwendung finden. Warum? Damit jeder, für die selbe arbeit, das selbe verdient und somit der Wettbewerb nicht mehr auf Kosten der Personale ausgetragen wird. Bei den Lokführern nennt sich das Bundes Rahmen Lokführer Tarifvertrag, kurz BuRa lfTv.
Das ist der ganze Hintergrund. RD wink
Die Bahn will aus dem BuRa Lftv auch aussteigen, was die GDL nicht will, verständlicher weise.

Was die Verhandlungen angeht, es kommt immernoch selbstverständlich auf die Personen und die Politik an. Man will hier auf Teufel komm raus das die Bahn gewinne macht, wie auch immer und dementsprechend hart sind die Verhandlungspartner.
Vieleicht liegt es einfach an der Mentalität bei euch, das es noch nicjt soweit gekommen ist oder es hat einfach andere Gründe.
Puh, die Streitereien auf den letzten Seiten klangen für mich wie ein Streit zwischen 'Babyboomer' und 'Generation Y' im Bezug auf "Arbeit über alles" oder "Work-Life-Balance pls".

[Bild: rd-aj-6.png] Was fürn Gebashe und ololol-Smileys-überall teilweise.

Ihr könnt das doch besser, zeigen hier auch einige. FS sad
(16.12.2014)Golden Bell schrieb: [ -> ]Puh, die Streitereien auf den letzten Seiten klangen für mich wie ein Streit zwischen 'Babyboomer' und 'Generation Y' im Bezug auf "Arbeit über alles" oder "Work-Life-Balance pls".

[Bild: rd-aj-6.png] Was fürn Gebashe und ololol-Smileys-überall teilweise.

Ihr könnt das doch besser, zeigen hier auch einige. FS sad

Nja den Vergleich wollte ich auch schon bringen.

Hast ja auch recht ich fass mir ja auch an die Nase.
Mir fällt sowas halt schwer zu verstehen weil ich in ner absoluten Arbeiterfamily aufgewachsen bin und halt extrem stolz auf unsere Kraft und Loyalität bin. ^^
Also. Pardon. *Patsche pfote*
(16.12.2014)Hagi schrieb: [ -> ]
(16.12.2014)Odinsson schrieb: [ -> ]Die GDL hat relativ Humane Forderungen gestellt die als Verhandlungsbasis da stehen. Hier ist eine Arbeitszeitverkürzung, Lohnerhöung, Überstundenbegrenzung usw und aber, was der knackpunkt des Streits ist, die GDL will einen Tarifvertrag für Zugbegleiter, Bordgastronomen usw.
Sie Stellt in diesen Berufen nicht die Mehrheit, hat aber eine Representative menge an Mitgliedern und nur(!) für diese will sie einen eigenen Tarifvertrag. Allerdings hat die DB erst Nein gesagt, dann hiße es, "ja ok bekommt ihr, aber die EVG bestimmt über euren Tarifvertrag". Bitte, wo soll die Gewerkschaft soetwas akzeptieren?
Das ist nur die halbe Wahrheit. Es würde dann nämlich 2 Tarife für ein und die Selbe Berufsgruppe geben. Nämlich den der EVG und den der GDL. Würde man also bei einem der Tarifverträge auch nur einen minimalen Vorteil haben, würden sofort alle zu dieser Gewerkschaft wandern und diese Stärken. Was die GDL hier will, ist nicht die Armen Arbeiter Stärken, sondern ihre eigen Machtposition in dem sie ihre Mitgliederzahl und somit ihr Streik potenzial erhöht.
Macht ist ein schönes Wort. Der negative Eindruck des Wortes macht es so schon einfach Konsequenzen in ein schlechtes Licht zu rücken. Ich versuch das auch mal.
Wird das Tarifeinheitsgesetz durchkommen kann die Bahn ihre Macht(Geld und Einfluss) dazu nutzen um sich eine Gewerkschaft als Schosshund heranzuzüchten bzw die EVG weiter aufzuweichen. Wer braucht schon ne Arbeitnehmervertretung, wenn er auch Überstunden machen kann.

Was du da beschreibst ist ja auch der ganze Sinn und Zweck der Geschichte. Die Tarifpluralität stärkt die Gewerkschaften die ihre Mitglieder am besten Vertreten und nicht die die sich am besten dem Arbeitgeber anbiedert.
Und nochmal zur Erinnerung. Ein unterschriebener Arbeitsvertrag verliert nicht plötzlich seine Gültigkeit, nur weil man die Gewerkschaft wechselt. Wenn Arbeitnehmer einen EVG Vertrag unterschrieben hat wird er auch weiter damit leben müssen. Unabhängig davon wie stark die GDL wird.
Im Radio wurde eben angekündigt das GDL und DB vor dem Durchbruch stehen und sich immer näher kommen. Ein Absoluten Abschluss schaffen se wohl net mehr dieses jahr aber wird recht bald erwartet AJ hmm
Ehrlich? den Radiosender muss ich auch mal hören RD laugh Hab vorhin im Auto wieder gehört das die an Verhandlungstisch gehen wollen, was natürlich aussichtslos enden wird laut Kommentar, und dann ab 11.01.15 wieder in Streik ausarten wird.
Das Beste danach war ja "Und was fordert Weselsky?" Natürlich mehr Geld für viel weniger Arbeitsaufwand.
Yay Qualitätsjournalismus
Naja, Weselsky hätte wohl mit Streiks gedroht. Abwarten, aber solche unwarheiten können sie eig net verbreiten  AJ hmm
Und es war vor 10min  Pinkie happy

DB AG schrieb:Erste Fortschritte bei Verhandlungen mit GDL: Streiks abgewendet
Einmalzahlung von 510 Euro für 2014 - DB-Vorstand Weber: Erfolg für Kunden und Mitarbeiter

(Berlin, 17. Dezember 2014) In den Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) sind erste Zwischenergebnisse erzielt worden. Streiks sind damit vorerst vom Tisch.

Die DB hatte zuvor klargestellt, ohne Vorbedingungen zu verhandeln und ihr Angebot erweitert. DB und GDL haben vereinbart, für das Jahr 2014 an GDL-Mitglieder in den geforderten Berufsgruppen eine Einmalzahlung von 510 Euro zu leisten. Die Auszahlung soll im Februar 2015 erfolgen.

Die DB hat der EVG heute ebenfalls ein inhaltsgleiches Angebot für ihre Mitglieder in den Funktionsgruppentarifverträgen unterbreitet.

Es wurden weitere Verhandlungstermine für den 19. und 28. Januar vereinbart.

DB-Personalvorstand Ulrich Weber: „Wir haben Streiks abgewendet. Das ist kurz vor Weihnachten eine gute Nachricht für unsere Kunden und Mitarbeiter. Nun ist es an uns allen, im neuen Jahr zu vernünftigen Ergebnissen zu kommen. Wir begrüßen, dass die GDL unser legitimes Interesse, konkurrierende Tarifabschlüsse zu vermeiden, akzeptiert.“

Das bisherige Angebot umfasst u.a. eine Entgelterhöhung um insgesamt 5 Prozent in drei Schritten, Verbesserungen bei der betrieblichen Altersvorsorge und die Verhandlungsbereitschaft zu einer Mitarbeiterbeteiligung. In den anstehenden Verhandlungen sollen die zahlreichen offenen strukturellen und inhaltlichen Fragen geklärt werden.

Herausgeber: Deutsche Bahn AG
Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland
Verantwortlich für den Inhalt:
Leiter Kommunikation Oliver Schumacher
GDL schrieb:Durchbruch im Tarifkonflikt – Deutsche Bahn stellt keine Vorbedingung mehr

Pressemitteilung - 17.12.2014

Die Deutsche Bahn (DB) hat in den heutigen Tarifverhandlungen in Berlin den entscheidenden Hinderungsgrund für jeglichen Tarifabschluss aufgehoben. Sie hat ihre Vorbedingung zur Tarifeinheit im Unternehmen vom Tisch genommen.

Nun kann die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) für ihre DB-Mitglieder der fünf Berufsgruppen Lokomotivführer/Lokrangierführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen, Instruktoren/Trainer und Disponenten spezifische Tarifverträge schließen. „Die Deutsche Bahn hat damit erstmals unsere grundgesetzlich verbriefte Koalitionsfreiheit anerkannt. Erreicht haben diesen Meilenstein unsere Mitglieder mit ihrer Kampfbereitschaft und ihrer Solidarität“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky.
Erster Tarifvertrag vereinbart

Erstmals vereinbarte die GDL einen Tarifvertrag für ihre Mitglieder des DB-Zugpersonals. Damit erhalten sie eine Einmalzahlung für das zweite Halbjahr 2014 von 510 Euro.
GDL ist kompromissbereit

Mit der Aufgabe der Vorbedingung der Tarifeinheit hat auch die GDL Kompromissbereitschaft gezeigt. Zu den Verhandlungen im Januar ist die GDL bei ihren Forderungen zur Arbeitszeit und neuen Entgeltstufen daher auf die DB zugegangen. Sie fordert nun nicht mehr eine Arbeitszeitverkürzung um zwei, sondern nur noch um eine Stunde auf 38 Stunden pro Woche. Gleichzeitig verlangt sie nur noch die Einführung einer weiteren Entgeltstufe nach 30 Jahren Berufserfahrung. Weselsky: „Damit kommen wir der DB in einer harten Tarifauseinandersetzung einen großen Schritt entgegen.“

Die nächsten Verhandlungen finden am 19. Januar in Berlin und am 28. Januar 2015 in Frankfurt statt. Dann geht es um konkrete Arbeitszeit- und Entgeltverbesserungen für die fünf Berufsgruppen.
Finde ich gut, endlich gehts mal vorran und die DB hat eingesehen das es nix bringt mit ihren Forderungen, dann rollen ja erstmal die Züge weiter bis zu den nächsten Verhandlungen.
Jedenfalls ist das wohl das, auf dass alle gewartet haben - dass es nicht unbedingt zu weiteren Streiks führt, sondern eine Einigung erzielt wird. Die DB hat bei den Tarifverträgen nachgegeben und die GDL bei den Arbeitszeiten und den entgeltstufen... also hat jeder einen kleinen Schritt auf den anderen zu gemacht.
Jetzt darf nur noch die gesetzliche Tarifeinheit nicht durchkommen.
(17.12.2014)kommo1 schrieb: [ -> ]Jetzt darf nur noch die gesetzliche Tarifeinheit nicht durchkommen.

Die wird nicht lange bestehen.

Mal abwarten was GDL und Bahn jetz so quatschen werden, ich misstraue dem irgendwie [Bild: cl-ts-squint.png]