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Normale Version: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
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Bahnunternehmen müssen bei Streiks überhaupt nichts entschädigen. Wenn machen sie es nur aus kulanz. Verpflichtet sind sie zu gar nichts.

Was verstehst du denn unter wichtigen Dienstleistungen? Altenpfleger, Medizinischer Fachangestellter, Assistent, Besuchsdienst, Callcenteragent, Diakonisse, Diätassistent, Erzieher, Fachinformatiker, Fahrdienst für Behinderte, Friseur, Heilerziehungspfleger, Kaufleute, Koch, Krankengymnast, Krankenschwester, Kundenberater, Laborant, Lehrer, Masseur und medizinischer Bademeister, Pfarrer, Prostituierte, Seelsorger, Sozialarbeiter oder Verkäufer?

Ich kann es einfach nicht nachvollziehen.
Außerhalb des Dienstleistungsgewerbes gehen Streiks größtenteils unbemekrt von statten. Erst wenn "Kunden" im Spiel sind wird das Geschrei groß. Denn der Kunde ist König und wenn der König spricht hat der Diener die Fresse zu halten.
Es entzieht sich einfach jeder Gerechtigkeit, wenn Dienstleister nicht dieselben Rechte einfordern dürfen wie der gesammte Rest der Gesellschaft.

Man kann es auch anders sagen. Der Bund wollte unbedingt vom Beamtenapperat weg. Der Beamtenapperat war aber ein Deal zwischen Bund und Arbeitnehmer, in dem der Arbeitnehmer sein Streikrecht gegen berufliche und nach-berufliche Sicherheit eintauschte. Dieser Tausch exisitert jetzt nicht mehr.
Du kannst jetzt nicht einfach hingehen und den Arbeitnehmern sagen, dass sie dieselben Pflichten eines Beamten haben und ihnen gleichzeitig alle Sicherheiten desselben Status aberkennen. Das macht keiner der noch ein bisschen Grütze im Schädel hat.

Wenn du jetzt hingehen willst und es den Arbeitnehmern einfach gesetzlich verbieten, dann garantiere ich dir, dass in den nächsten 2,3 Jahren ein nicht kleiner Teil der bestehenden Belegschaft und fast der gesammte Nachwuchs hinschmeißen wird. Dann wird die Infrastruktur ganz zusammenbrechen. Von der Belastung der Sozialkassen durch den Anstieg der Arbeitlosigkeit mal ganz zu schweigen.
(25.02.2015)kommo1 schrieb: [ -> ]Bahnunternehmen müssen bei Streiks überhaupt nichts entschädigen. Wenn machen sie es nur aus kulanz. Verpflichtet sind sie zu gar nichts.

Der Einfachheit zitiere ich mich nochmal: "und die Bahn diese aus Imagegründen wohl entschädigen würde." Twilight happy

Zitat:Was verstehst du denn unter wichtigen Dienstleistungen? Altenpfleger, Medizinischer Fachangestellter, Assistent, Besuchsdienst, Callcenteragent, Diakonisse, Diätassistent, Erzieher, Fachinformatiker, Fahrdienst für Behinderte, Friseur, Heilerziehungspfleger, Kaufleute, Koch, Krankengymnast, Krankenschwester, Kundenberater, Laborant, Lehrer, Masseur und medizinischer Bademeister, Pfarrer, Prostituierte, Seelsorger, Sozialarbeiter oder Verkäufer?

Alles, was für die Allgemeinheit wichtig ist oder für das gesundheitliche Wohl der Menschen. Und bevor du mir hier mit Spitzfindigkeiten kommst, Sex ist nicht wichtig für die Gesundheit.

Zitat:Erst wenn "Kunden" im Spiel sind wird das Geschrei groß.

Ist doch auch logisch. Wenn Menschen im Spiel sind, denen geschadet wird, warum sollte man sich da nicht beschweren?

Zitat:Es entzieht sich einfach jeder Gerechtigkeit, wenn Dienstleister nicht dieselben Rechte einfordern dürfen wie der gesammte Rest der Gesellschaft.

Dürfen sie doch, lol. Ich habe lediglich gesagt, dass es auch noch andere Menschen gibt, die ihren eigenen Verdienst nicht über andere Menschen stellen und dass das genauso eine legitime Meinung ist. Hier wurde ja vielfach auf Menschen herab geblickt, die der Meinung waren, lieber für wenig Geld was für Menschen zu tun als zu streiken.

Zitat:Du kannst jetzt nicht einfach hingehen und den Arbeitnehmern sagen, dass sie dieselben Pflichten eines Beamten haben und ihnen gleichzeitig alle Sicherheiten desselben Status aberkennen. Das macht keiner der noch ein bisschen Grütze im Schädel hat.

Danke für die subtile Beleidigung. Wie wäre es, wenn du einfach meine Beiträge gründlicher liest und weniger Zeit darauf verwendest, mich hintenrum zu beleidigen? Ich habe nie gesagt, dass man ihnen das Recht absprechen sollte - nur, dass man nicht alles, was man darf, auch tun muss!
(25.02.2015)Triss schrieb: [ -> ]
Zitat:Du kannst jetzt nicht einfach hingehen und den Arbeitnehmern sagen, dass sie dieselben Pflichten eines Beamten haben und ihnen gleichzeitig alle Sicherheiten desselben Status aberkennen. Das macht keiner der noch ein bisschen Grütze im Schädel hat.

Danke für die subtile Beleidigung. Wie wäre es, wenn du einfach meine Beiträge gründlicher liest und weniger Zeit darauf verwendest, mich hintenrum zu beleidigen? Ich habe nie gesagt, dass man ihnen das Recht absprechen sollte - nur, dass man nicht alles, was man darf, auch tun muss!
Also sofern du nicht Willens bist dein Streikrecht, die Möglichkeit mehrere Berufe nachzugehen etc ohne jegliches Gegenaufkommen des Arbeitsgebers aufzugeben, sehe ich nicht wo ich dich damit beleidigt haben soll.

Die Bahnangestellten streiken ja auch nicht permament. Sie streiken ja nur dann wenn sie kollektiv der Meinung sind, dass sie es brauchen. Wenn du ihnen dann sagst, dass sie es trotzdem nicht tun sollen, dann kannst du es ihnen auch weg nehmen. Weil dann ist das Streikrecht nichts mehr Wert.
Theoretisch haben, aber dann im Gebrauchsfall nicht einsetzen sollen ist Blödsinn.

Was die Möglichkeiten des Widerstandes betrifft.
Der Dienstleister hat das Problem, dass sein gesammter Arbeitswert durch Kunden generiert wird. Heißt, egal wie er auch versucht Druck auf den Arbeitgeber aufzubauen, es wird immer zu 100% über den Kunden laufen. Unabhängig davon, ob es Nah- Regional- oder Fernverkehr ist. Der Kunde wird das aber nie nachvollziehen wollen und die Hysterie wird immer die gleiche sein.

Die Situation ist für alle Beteiligten blöd und scheiße. Es ist aber eine Situation die durch die Privatisierung und dem Abbau des Beamtenapperats bewusst in Kauf genommen wurde. Damit müssen wir jetzt einfach leben.
Ich bin einfach der Meinung, dass sich hier über die Falschen aufgeregt wird.
(25.02.2015)kommo1 schrieb: [ -> ]Also sofern du nicht Willens bist dein Streikrecht, die Möglichkeit mehrere Berufe nachzugehen etc ohne jegliches Gegenaufkommen des Arbeitsgebers aufzugeben, sehe ich nicht wo ich dich damit beleidigt haben soll.

Du hast von "Du" gesprochen (womit durch das Zitat ja ich gemeint bin) und daraufhin geschrieben, dass das keiner macht, der nur ein bisschen Grütze im Schädel hat.

Zitat:Wenn du ihnen dann sagst, dass sie es trotzdem nicht tun sollen, dann kannst du es ihnen auch weg nehmen. Weil dann ist das Streikrecht nichts mehr Wert.
Theoretisch haben, aber dann im Gebrauchsfall nicht einsetzen sollen ist Blödsinn.

Meine Güte, liest hier echt keiner meine Beiträge? Ich habe doch Vorschläge gebracht, wie man streiken kann, ohne direkt das ganze Netz still zu legen!

Zitat:Die Situation ist für alle Beteiligten blöd und scheiße. Es ist aber eine Situation die durch die Privatisierung und dem Abbau des Beamtenapperats bewusst in Kauf genommen wurde.
Ich bin einfach der Meinung, dass sich hier über die Falschen aufgeregt wird.

Man muss aber nicht jede Situation ausnutzen. Und es gibt Leute, die das eben nicht tun und die haben hier teilweise ziemlich auf den Deckel bekommen. Aber sein gesamtes Recht ausnutzen, nur weil man es halt... hat.... naja, ich finde das einfach ziemlich sinnlos und kontraproduktiv. AJ Prost
(25.02.2015)Triss schrieb: [ -> ]
(25.02.2015)kommo1 schrieb: [ -> ]Also sofern du nicht Willens bist dein Streikrecht, die Möglichkeit mehrere Berufe nachzugehen etc ohne jegliches Gegenaufkommen des Arbeitsgebers aufzugeben, sehe ich nicht wo ich dich damit beleidigt haben soll.

Du hast von "Du" gesprochen (womit durch das Zitat ja ich gemeint bin) und daraufhin geschrieben, dass das keiner macht, der nur ein bisschen Grütze im Schädel hat.
Dann hast du mich falsch verstanden.
Ich schreib das mal etwas um.

Zitat:Du kannst jetzt als Arbeitgeber nicht einfach hingehen und den Arbeitnehmern sagen, dass sie dieselben Pflichten eines Beamten haben und ihnen gleichzeitig alle Sicherheiten desselben Status aberkennen. Das macht kein Arbeitnehmer der noch ein bisschen Grütze im Schädel hat.

Zitat:
Zitat:Wenn du ihnen dann sagst, dass sie es trotzdem nicht tun sollen, dann kannst du es ihnen auch weg nehmen. Weil dann ist das Streikrecht nichts mehr Wert.
Theoretisch haben, aber dann im Gebrauchsfall nicht einsetzen sollen ist Blödsinn.

Meine Güte, liest hier echt keiner meine Beiträge? Ich habe doch Vorschläge gebracht, wie man streiken kann, ohne direkt das ganze Netz still zu legen!
Und im Gegenzug überspringst du jetzt genau den Absatz in dem ich darauf eingehe?

Zitat:
Zitat:Die Situation ist für alle Beteiligten blöd und scheiße. Es ist aber eine Situation die durch die Privatisierung und dem Abbau des Beamtenapperats bewusst in Kauf genommen wurde.
Ich bin einfach der Meinung, dass sich hier über die Falschen aufgeregt wird.

Man muss aber nicht jede Situation ausnutzen. Und es gibt Leute, die das eben nicht tun und die haben hier teilweise ziemlich auf den Deckel bekommen. Aber sein gesamtes Recht ausnutzen, nur weil man es halt... hat.... naja, ich finde das einfach ziemlich sinnlos und kontraproduktiv.  AJ Prost
Dann müssen wir den Beamtenapperat in der Infrastruktur wieder einführen. Oder etwas vergleichbares. Als die Post privatisiert wurde, wurden die Beamten dort zwar aus dem Staatsdienst entlassen, behielten aber ihren Status. Nur wurden die Verträge dann vom Konzern übernommen und bezahlt.
Ich fände es wünschenswert, wenn solche Beamtenverträge für solche essentiellen Berufe wieder die Regel werden.
(26.02.2015)kommo1 schrieb: [ -> ]Und im Gegenzug überspringst du jetzt genau den Absatz in dem ich darauf eingehe?

Was soll ich dazu sagen? Klar wird es immer jemanden geben, der meckert. Aber es ist schon ein Unterschied, ob man den gesamten Nahverkehr still legt und zigtausende Leute jetzt nicht mehr zur Arbeit oder einer wichtigen Prüfung kommen, was definitiv ein größerer Nachteil ist als lediglich den Großteil des Fernverkehrs stehen zu lassen, der bis zu einem gewissen Grad durch Nahverkehr kompensiert werden kann oder durch eine Notversorgung.

Zitat:Dann müssen wir den Beamtenapperat in der Infrastruktur wieder einführen. Oder etwas vergleichbares. Als die Post privatisiert wurde, wurden die Beamten dort zwar aus dem Staatsdienst entlassen, behielten aber ihren Status. Nur wurden die Verträge dann vom Konzern übernommen und bezahlt.
Ich fände es wünschenswert, wenn solche Beamtenverträge für solche essentiellen Berufe wieder die Regel werden.

Dann hätten wir am Ende ja nur noch Beamte. Beamte in der Lebensmittelversorgung, in der Stromversorgung, Warmwasserversorgung, jeder Krankenwagenfahrer, Krankenschwestern und Feuerwehrleute müssten dann verbeamtet werden. Es geht ja aber meistens auch ohne Streik und Beamtentum kostet dem Staat eine Menge Geld, warum alles und jedem zum Beamten machen?
Sich einfach mal der Aufgabe für die Allgemeinheit bewusst sein würde doch schon reichen, viele sind ja hier im Thread der Meinung, dass die Bahn ja völlig verzichtbar sei und kein Mensch von der Bahn abhängig sein dürfte.
Apropos Notversorgung: bei Streiks im Eisenbahnverkehr gibt es die Möglichkeit der Notdienstvereinbarung, die zwischen Arbeitgeber und streikender Gewerkschaft abgeschlossen wird. Inhalte sind Leistungen, die vom Streik ausgenommen sind, das kann das Überwachen und Betriebsbereithalten von Fahrzeugen sein, die Werkstattbedienung oder auch bestimmte vereinbarte Zugleistungen. Mitarbeiter, die auf diese Leistungen eingeteilt sind, sind vom Streik ausgenommen und haben die in der Notdienstvereinbarung festgelegten Arbeiten zu erledigen.

Mindestens bei dem Vier-Tage-Streik hat die GDL der DB den Abschluß einer solchen Notdienstvereinbarung angeboten.

Die DB hat abgelehnt. Warum, kann ich nur raten - vielleicht dachte man, mit dem hauseigenen Notfahrplan besser zu kommen.

Ist also durchaus nicht so, daß die GDL von vornherein ansagt "laß mal ganz Deutschland lahmlegen".
Randnotiz: Berufsfeuerwehrleute sind Beamte.
Wasserversorgung (wie kommst du auf Warmwasser?) gehört größtenteils zum öffentlichen Dienst und wird sowieso vom Staat bezahlt. Strom sollte mMn auch in staatliche Hand(aber anderes Thema), da kann aber im Zweifel aus dem Ausland dazugekauft werden.

Ich meinte Beamtenstatus im privaten Sektor. Vom Konzern bezahlt, nicht vom Staat.
Um eine Grundsicherung gewährleisten zu können.
Damit solche Quereleien wie sie gerade vom Zwischenposter reingebracht wurden nicht passieren.
Ein Streik der GDL hätte sich genauso gut auch ausschließlich auf den Güterverkehr beschränken können. Die Industrie die davon lebt ihre Güter mit der Bahn zu verfrachten hätte auch eine deutlich größere Stimmgewalt bei der DB gehabt als der normale Kunde. Wenn der Cheflogistiker von Maersk der jedes Jahr zig Millionen Container mit der Bahn verfrachtet dort anruft und Terror macht, dann hat das ein ganz anderes Gewicht als wenn der Horst aus Kuhkaff 9 anruft weil er zu spät in die Arbeit kam
Ich habe mal ne Umfrage zum Thema hinzugefügt, fröhliches abstimmten
Bei nur ja oder nein kann meine Stimme nur auf JA fallen Wink
Ich hab mich für erstetes entschieden.
Klares ja
Hagi hatte zb nen super Einwurf. Industrie schädigen gerne. Arbeitnehmer aufn Sack gehen Nein.
Ausser die streikenden TF selbst, hat eh keine sau mehr verständnis für diese streikerei RD laugh was mich nicht wundert.

Habe auch ja gestimmt.
Ich würde für Jein abstimmen, um zu verdeutlichen, dass immernoch das Streikrecht gilt. Egal, ob eine Person es als bescheuert, übertrieben oder lächerlich findet.^^'
Ich verstehe nur nicht so recht, wieso man immer und immer wieder auf das Streikrecht pocht.
Dann sollen sie halt ständig weiter streiken, aber auch im Hinterkopf bewahren, dass so immer weniger Leute mit der Bahn fahren wollen.

Tu ich persönlich auch schon länger nicht mehr, weil vieles einfach sogar mit dem Auto billiger geworden ist und auch teils schneller geht.
Das Streikrecht steht zwar nicht im Grundgesetz wörtlich drin, das überhaupt ein Streitrecht existiert, stellt Artikel 9 sicher. Und das Grundgesetz zu kritisieren ist... naja. Es wäre nicht mein Bier.
Aber man muss ja nicht 100000x erwähnen, dass es legitim ist, zu streiken.
Wenn sie es halt ständig tun, muss man damit rechnen, dass die Bahn Kunden verliert.
die bahn ist ihr arbeitgeber. Man beisst nicht in die hand, die einen füttert. Das ist, was mich stört. Aber wer andere meinung ist den kann ich ja nicht umstimmen. >.<
(26.02.2015)Atomicorn schrieb: [ -> ]die bahn ist ihr arbeitgeber. Man beisst nicht in die hand, die einen füttert. Das ist, was mich stört.
Genau, richtig, klar. Und wer generiert die ganze Kohle? Wohl kaum das Managment.
Arbeitgeber sind doch keine großherzigen Gönner die einem hin und wieder nen Hundekuchen mit Schleifchen hinwerfen. Das sind Vertragspartner und sonst gar nichts. Und wenn eine Seite kollektiv der Meinung ist, dass die Vertragsbedingungen nicht mehr tragbar sind muss neu verhandelt werden. Passiert das nicht wird der Vertrag aufgelöst.
Der Arbeitnehmer hat dann erstmal keine Arbeit mehr und der Arbeitgeber geht pleite weil keiner mehr für ihn Geld verdient.

Arbeitnehmer und Arbeitgeber sind gleichberechtigt und das war noch nie anders.

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Ich bin übrigens kein TF'ler und bin sogar zu 100% von Bus und Bahn abhängig. Dennoch unterstütze ich die Streiks.