11.10.2014
Hallöchen!
In diesem Thread ist eure Meinung zu einem sehr hitzigen Thema verlangt. Die 2014 bereits begonnene Tariflohnrunde im Eisenbahngewerbe mit den Tarifpartnern EVG, GDL und DB.
Zu den Parteien:
EVG (Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft): Ist Die allgemeine Gewerkschaft für alle Angestellten im Bahnbetrieb. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) gibt es seit dem 30. November 2010. An jenem Tag hat die Gewerkschaft TRANSNET ihre Satzung und ihren Namen geändert und ist mit der Verkehrsgewerkschaft GDBA zur EVG verschmolzen.
Eckdaten der EVG:
GDL (Gewerkschaft deutscher Lokführer): Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ist eine Gewerkschaft für das Fahrpersonal der Eisenbahnunternehmen. Die GDL ist vor allem 2014 (und auch aktuell Anfang 2015) Durch ihre Streiks in den Medien sehr vertreten.
Eckdaten der GDL:
Diese beiden Gewerkschaften versuchen seit 2014 unabhängig voneinander einen Tarifvertrag für ihre Mitglieder bei der Deutschen Bahn auszuhandeln.
Der wichtigste Streitpunkt für die GDL ist hierbei die sogenannte Tarifeinheit. Sie besagt, dass für einen Beruf, unabhängig bei welcher Gewerkschaft, nur ein Lohn existieren sollte. Das ein Lokführer zB egal ob er bei der GDL oder EVG ist, das gleiche bezahlt bekommt und die Gleichen Arbeitsbedingungen hat. Während die EVG diese Regelung begrüßt, weigert sich die GDL vehement dagegen.
Hier einmal die Forderungen der beiden Gewerkschaften im Groben:
GDL:
EVG:
Während die EVG sich laut jüngsten Pressemitteilungen in den groben Punkten bereits mit der DB einigen konnte, wird es von Seiten der EVG zu keinen Streiks kommen.
Die GDL viel vor allem Ende 2014 mit vermehrten Streiks auf die den Bahnverkehr massiv beeinträchtigten und auch Medial sehr prominent vertreten waren.
Wie steht ihr nun zu alledem? Vor allem aber, wie steht ihr zu den Streiks der GDL? Sind sie noch im normalen Rahmen eines gerechten Arbeitskampfes oder eine völlig überzogene Erpressung der Deutschen Bahn mit halb Deutschland als Geisel?
In diesem Thread ist eure Meinung zu einem sehr hitzigen Thema verlangt. Die 2014 bereits begonnene Tariflohnrunde im Eisenbahngewerbe mit den Tarifpartnern EVG, GDL und DB.
Zu den Parteien:
EVG (Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft): Ist Die allgemeine Gewerkschaft für alle Angestellten im Bahnbetrieb. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) gibt es seit dem 30. November 2010. An jenem Tag hat die Gewerkschaft TRANSNET ihre Satzung und ihren Namen geändert und ist mit der Verkehrsgewerkschaft GDBA zur EVG verschmolzen.
Eckdaten der EVG:
- Mitglieder: 209.000 (Stand 2013)
- Vorsitz: Alexander Kirchner
- Homepage: http://www.evg-online.org
GDL (Gewerkschaft deutscher Lokführer): Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ist eine Gewerkschaft für das Fahrpersonal der Eisenbahnunternehmen. Die GDL ist vor allem 2014 (und auch aktuell Anfang 2015) Durch ihre Streiks in den Medien sehr vertreten.
Eckdaten der GDL:
- Mitglieder: 34.000 (Stand 2014)
- Vorsitz: Claus Weselsky
- Homepage: http://www.gdl.de
Diese beiden Gewerkschaften versuchen seit 2014 unabhängig voneinander einen Tarifvertrag für ihre Mitglieder bei der Deutschen Bahn auszuhandeln.
Der wichtigste Streitpunkt für die GDL ist hierbei die sogenannte Tarifeinheit. Sie besagt, dass für einen Beruf, unabhängig bei welcher Gewerkschaft, nur ein Lohn existieren sollte. Das ein Lokführer zB egal ob er bei der GDL oder EVG ist, das gleiche bezahlt bekommt und die Gleichen Arbeitsbedingungen hat. Während die EVG diese Regelung begrüßt, weigert sich die GDL vehement dagegen.
Hier einmal die Forderungen der beiden Gewerkschaften im Groben:
GDL:
- fünf Prozent mehr Lohn für das Zugpersonal
- Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 39 auf 37 Stunden ab Januar 2015
- Begrenzung der Überstunden auf 50
- freie Wochenenden sollen mindestens Freitag 22:00 Uhr bis Montag 06:00 Uhr umfassen
- Geltung der GDL-Tarifverträge neben den EVG-Tarifverträgen (Tarifpluralität für GDL-Mitglieder) für das gesamte Zugpersonal (d. h. neben den Lokführern auch für Zugbegleiter, Mitarbeiter der Bordgastronomie, etc.)
EVG:
- Erhöhung der Förderung der besonderen Teilzeit im Alter auf 90 Prozent
- Absenkung des Einstiegsalters auf 58 Jahre für die besondere Teilzeit im Alter
- Finanzierung Urlaub für Gesundheitswoche für AN ab 60, die besondere Teilzeit im Alter nicht nutzen können
- Förderung zur Nutzung des Langzeitkontos 2015 durch eine Bonusregelung (5 Euro je Überstunde, 10 % Förderung bei Einzahlungen bis zu 1.200 Euro)
- Aufnahme von Grundsätzen für familienfreundliche Arbeitszeit-/Schichtplanung
- Zahlung von 100 % des Vergleichsentgeltes bei Beschäftigung im JobService
Während die EVG sich laut jüngsten Pressemitteilungen in den groben Punkten bereits mit der DB einigen konnte, wird es von Seiten der EVG zu keinen Streiks kommen.
Die GDL viel vor allem Ende 2014 mit vermehrten Streiks auf die den Bahnverkehr massiv beeinträchtigten und auch Medial sehr prominent vertreten waren.
Wie steht ihr nun zu alledem? Vor allem aber, wie steht ihr zu den Streiks der GDL? Sind sie noch im normalen Rahmen eines gerechten Arbeitskampfes oder eine völlig überzogene Erpressung der Deutschen Bahn mit halb Deutschland als Geisel?
Ursprünglicher Startpost von Odinsson (Öffnen)
Hallo,
Wie manch einer hier weiß oder wie man es an meiner Sigi sieht, das ich Lokführer bin. Ich bin bei der DB Schenker Rail in Köln Lokführer und fahre nur Güterzüge.
Das heißt, das ich zu hauf Nachts Arbeite. Ich habe sehr oft mitten in der Nacht Dienstbeginn und Feierabend. Ebenso gibt es für mich sowie jeden anderen Lokführer keine Feiertage und Wochenenden. Viele schieben einen riesigen Berg an überstunden vor sich her.
Ich sitze meist allein auf meiner Lok. Das Tags und Nachts. Ich sitze bis zu 5 std am stück auf der Lok und fahre diese. In der Nacht ist es besonders anstrengend, weil man ohne sich bewegen zu können dort sitzt, im dunkeln, man ist allein und es ist eigentlich still. Während dessen muss ich genauso Wach und Konzentriert wie Tagsüber sein. Das fällt nicht immer leicht.
Nebenher hat man noch die Verantwortung über 1000t Fracht oder mehrere Hundert Fahrgäste. Und um die sicherheit zu gewährleisten muss ich als Lokführer ehebliche Vorschriftenberge kennen und beherschen. Dazu kommt noch das ich für jede Lokbauart eine neue Ausbildung auf diese benötige. Ähnlich wie der Führerscheinunterschied zwischen Auto, Motorrad, LKW und Bus.
Dabei ist es nicht selten, das man bis zu 6-8 oder mehr verschiedene Lokbauarten/Baureihen kennen und beherschen muss. Beherschen meint hier nicht, das man diese Fahren kann, sondern im falle einer Störung sich behelfen kann. Weiter kommen noch andere Ausbildungen usw.
Damit dies alles ausreichend honoriert wird, geht die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer aktuell auf die Barikaden. Auch sollen andere eng mit dem Lokführer verbundene Berufe in den Tarifvertrag der GDL aufgenommen werden um diesen eine vergleichbare und fairere Bezahlung zu ermöglichen.
Da hier nun seitens der DB eine stellung der ablehnung gegen diese Forderungen annimmt, provoziert dies völlig Legitime Streiks. Ich kann verstehen das Fahrgäste sich darüber aufregen nun vom Streik betroffen zu sein. Jedoch sollte man vieleicht bedenken, das wir dies nicht Freiwillig machen. Denn wer Streikt bekommt nur Streikgeld und das ist nicht gerade viel.
Auch haben wir selber u.u unannehmlichkeiten. Heißt, es ist nicht das Ziel den Fahrgast zu verärgern, sondern die Bahn dazu zu bewegen den Forderungen entgegen zu kommen.
Anbei einmal ein Paar Vids und ein Brief:
Ich würde nun gern wissen, wie steht ihr zu den Streiks?
Ich möchte ungern hier Diskutieren, warum die Bahn doch ach soooo oft so verspätet ist. Das hat mit dem Thema nichts zu tun und wer dazu Fragen will, dazu gibt es von uns Eisenbahnern hier im Forum auch einen Gruppen Fragenthread wo wir gerne, aber nicht Offiziell für die Bahn sprechend, sondern nach eigenen Ansichten Fragen beantworten.
Auch will ich andere Berufe, wie z.b. den des Krankenpflegers nicht minder Wichtig oder Schlecht machen. Solche berufe sind genauso wichtig und haben genauso Verantwortung. Aber mir geht es gerade um dieses Thema.
Warum?! In den Medien wird Aktuell ziemlich harsch gegen die Lokführer gehetzt, nur selten findet man Worte die für uns sprechen. Und jetzt, will man sogar Gesetzlich solch Schlüsselberufsgruppen wie Lokführern, Ärzten, Piloten usw das Streikrecht durch die gesetzliche Tarifeinheit nehmen, indem die im Betrieb Größte Gewerkschaft nur noch und allein für ALLE den Tarifvertrag aushandelt. Wie seht ihr das? Ist das Legitim? Im Grundgesetz steht fest drin, das jeder das recht auf Streik hat.
Gruß Odinsson
Wie manch einer hier weiß oder wie man es an meiner Sigi sieht, das ich Lokführer bin. Ich bin bei der DB Schenker Rail in Köln Lokführer und fahre nur Güterzüge.
Das heißt, das ich zu hauf Nachts Arbeite. Ich habe sehr oft mitten in der Nacht Dienstbeginn und Feierabend. Ebenso gibt es für mich sowie jeden anderen Lokführer keine Feiertage und Wochenenden. Viele schieben einen riesigen Berg an überstunden vor sich her.
Ich sitze meist allein auf meiner Lok. Das Tags und Nachts. Ich sitze bis zu 5 std am stück auf der Lok und fahre diese. In der Nacht ist es besonders anstrengend, weil man ohne sich bewegen zu können dort sitzt, im dunkeln, man ist allein und es ist eigentlich still. Während dessen muss ich genauso Wach und Konzentriert wie Tagsüber sein. Das fällt nicht immer leicht.
Nebenher hat man noch die Verantwortung über 1000t Fracht oder mehrere Hundert Fahrgäste. Und um die sicherheit zu gewährleisten muss ich als Lokführer ehebliche Vorschriftenberge kennen und beherschen. Dazu kommt noch das ich für jede Lokbauart eine neue Ausbildung auf diese benötige. Ähnlich wie der Führerscheinunterschied zwischen Auto, Motorrad, LKW und Bus.
Dabei ist es nicht selten, das man bis zu 6-8 oder mehr verschiedene Lokbauarten/Baureihen kennen und beherschen muss. Beherschen meint hier nicht, das man diese Fahren kann, sondern im falle einer Störung sich behelfen kann. Weiter kommen noch andere Ausbildungen usw.
Damit dies alles ausreichend honoriert wird, geht die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer aktuell auf die Barikaden. Auch sollen andere eng mit dem Lokführer verbundene Berufe in den Tarifvertrag der GDL aufgenommen werden um diesen eine vergleichbare und fairere Bezahlung zu ermöglichen.
Da hier nun seitens der DB eine stellung der ablehnung gegen diese Forderungen annimmt, provoziert dies völlig Legitime Streiks. Ich kann verstehen das Fahrgäste sich darüber aufregen nun vom Streik betroffen zu sein. Jedoch sollte man vieleicht bedenken, das wir dies nicht Freiwillig machen. Denn wer Streikt bekommt nur Streikgeld und das ist nicht gerade viel.
Auch haben wir selber u.u unannehmlichkeiten. Heißt, es ist nicht das Ziel den Fahrgast zu verärgern, sondern die Bahn dazu zu bewegen den Forderungen entgegen zu kommen.
Anbei einmal ein Paar Vids und ein Brief:
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Zitat:Liebe Fans, Reisenden und Kollegen,
nach dem gesamten Lokführer- und Bahnbashing (vor allem durch die Medien) in den letzten Tagen, müssen wir jetzt etwas loswerden. Vorweg: Wir lieben unseren Beruf und haben uns mit diesem einen langen Kindheitstraum wahrgemacht - auch wenn der Beruf letztendlich doch nicht so schön und einfach ist, wie wir ihn uns ausgemalt haben. Doch vieles davon liegt nicht am Beruf, sondern an den Arbeitsbedingungen, die dieser Beruf mit sich bringt - und die sich von Jahr zu Jahr durch Sparmaßnahmen immer weiter verschlimmern.
Doch am schlimmsten sind diese unqualifizierten Kommentare von Medien, manchen Kunden und sogar von den offiziellen Bahn-Sprechern, die wie wir glauben, absolut keine Ahnung von unserem Job haben, was wir leisten müssen, und uns darüber hinaus noch unterstellen, Feierabend sei wichtiger als die Kunden und der Streik mache uns Spaß. Die Bahn hat gerade im Bereich der Zugpersonale ein massives Personalproblem. Überall gibt es unbesetzte Stellen und einen hohen Krankenstand - diese Löcher müssen gestopft werden, und wer hält dafür seinen Kopf hin? Richtig, wir Lokführer und Zugpersonale, da wir uns alle noch für einen funktionierenden Bahnbetrieb einsetzen. Dass wir dafür bis zu 60 Stunden die Woche auf Arbeit sind, teilweise bis zu 12 Stunden am Tag arbeiten und das auch noch zwischen 0 und 24 Uhr, dass wir manchmal zwischen Dienstende und Dienstbeginn nur 9 Stunden haben und an unseren freien Tagen extra kommen müssen, sehen die Wenigsten. Ich persönlich habe in den letzten 4 Monaten 110 Überstunden gesammelt - und alleine diese Woche landen 8 weitere auf dem Konto. Natürlich noch nichts im Vergleich zu älteren Kollegen, die schon 1500 Überstunden und mehr vor sich herschieben. Überstundenabbau? Fehlanzeige! Denn es gibt kein Personal. Man versucht, diese Kollegen auszuzahlen. Doch was bringt das beste Geld, wenn man physisch und psychisch so dermaßen ausgelaugt ist, so dass auch das Privatleben davon Schaden nimmt? Was bringt das Geld, wenn wir unseren Partner eine Woche lang nur sehen, wenn wir neben ihm schlafen, wenn wir Freunde ständig versetzen müssen und uns diese letztendlich die Freundschaft kündigen oder sich unsere Partner von uns trennen?
Und trotzdem geben wir auf der Arbeit unser Bestes. Wir beheben im Verborgenen unter enormen Zeitdruck Störungen, damit der Zug nicht ausfällt. Störungen, die vermeidbar wären, wenn die Werkstätten mehr Zeit und Personal zur Wartung hätten. Wir stressen uns, um Verspätungen zu reduzieren, damit der ein- oder andere Anschluss doch noch erreicht wird. Verspätungen, die vermeidbar wären, wenn es auf der Schiene kein Konkurrenzdenken gäbe und Disponenten in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. Niemand denkt daran, dass wir Zugpersonale auch nur Menschen sind und uns den Allerwertesten aufreißen, nur um es den Kunden rechtzumachen - auch denen, denen man nichts recht machen kann, und uns von denen dann auch noch blöd anmachen lassen. Das zieht zwar durch die Ohren durch, aber trotzdem: Unterbewusst bleibt es trotzdem im Gedächtnis. Und das wir dafür auch Überstunden machen, teilweise extra auf Arbeit kommen, weil wieder eine Schicht offen ist, daran denkt erst recht niemand.
Liebe Kunden und Medien: Wir haben alle absolut keinen Spaß an Störungen, Verspätungen oder Streiks. Wir können froh sein, dass wir ein Streikrecht haben, denn nur das ist die einzige Möglichkeit, etwas gegen unsere immer schlimmer werden Arbeitsbedingungen zu tun. Der Lohn, den wir bekommen, ist im Verhältnis zu den Einbußen im Privaten, dem Raubbau am eigenen Körper und besonders der Verantwortung, die wir tragen, nicht viel. Von den Kosten für entweder Auto oder zentrales Wohnen, um zur Arbeit oder heim zu kommen, ganz abgesehen.
Liebe Bahn und Bahn-Sprecher: Sie selbst haben meist einen Job mit Gleitzeit und geregelter Arbeitszeit. Sie verbringen Ihre Wochenenden bei ihren Liebsten und die Nächte in Ihrem Bett. Es ist unfair, uns Zugpersonale nun in ein derart schlechtes Licht zu rücken. Sie begründen Ihr deutlich höheres Einkommen mit Bildung, hoher Verantwortlichkeit und dem Stress. Wir Lokführer, leisten mindestens das Selbe, arbeiten zudem körperlich an unseren Leistungsgrenzen und das auch rund um die Uhr. Anstelle einen Pofalla für Millionenbeträge zu beschäftigen, Milliarden für einen unsinnigen Prestige-Bahnhof auszugeben und Bahnhöfe für noch größere Beträge in Shopping-Mals umzubauen, kümmern Sie sich doch bitte erstmal um die Mitarbeiter an Ihrem Fundament: Denn ohne Lokführer und Zugbegleiter, fahren keine Züge. Und somit wären auch Sie arbeitslos. Wenn die Personalpolitik so weitergeht und die Kluft zwischen dem einfachen Mitarbeiter und den hochbezahlten Managern immer größer wird, haben wir bald ein "Mainz" bei den Zugpersonalen in ganz Deutschland. Das Fundament bröckelt, anstelle darauf noch mehr rumzuhüpfen, ist es an der Zeit, vorsichtig herabzusteigen und es zu stützen.
Liebe Kunden: Wir alle wissen, dass Streiks besonders für Sie sehr ärgerlich sind und haben auch bei jedem Streik ein mehr als schlechtes Gewissen Ihnen gegenüber. Es ist jedoch unsere einzige Möglichkeit, etwas bewegen zu können. Es geht hier auch nicht um irgendwelches Machtgehabe zwischen den Gewerkschaften - denn die GDL wäre durchaus bereit, eine Tarifpluralität einzugehen. Doch das will unser Arbeitgeber nicht, angeblich, weil es zu aufwendig wäre, die verschiedenen Anforderungen der Tarifverträge umzusetzen. Dies geschieht jedoch schon seit 1994. Denn: Verbeamtete Zugpersonale und Angestellte vor der Bahnreform haben auch einen eigenen, abweichenden Arbeits- und Vergütungsvertrag.
Liebe Besteller und Auftraggeber des Nahverkehrs: Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass Wettbewerb nicht auf Kosten des Zugpersonals geht und fordern Sie bei jeder Ausschreibung Arbeitsbedingungen und Entlohnung der Zugpersonale nach einem bundesweit einheitlichen Rahmenvertrag. Nur so ist ein fairer Wettbewerb möglich, bei dem es auch darum geht, dass der "Wasserkopf" eines Unternehmens möglichst klein, aber effektiv gehalten wird.
Ich hoffe, Sie können unsere Gedanken nachvollziehen. Diese sind durchaus auch ein Grund, weshalb unsere Präsenz als "Das Zugteam" in den letzten Monaten enorm nachgelassen hat. Die Eisenbahn war einmal unser aller Hobby - mittlerweile sind wir über jede Minute ohne diese froh. Wir würden uns freuen, wenn Sie unser Posting teilen und weiterverbreiten würden.
Ich würde nun gern wissen, wie steht ihr zu den Streiks?
Ich möchte ungern hier Diskutieren, warum die Bahn doch ach soooo oft so verspätet ist. Das hat mit dem Thema nichts zu tun und wer dazu Fragen will, dazu gibt es von uns Eisenbahnern hier im Forum auch einen Gruppen Fragenthread wo wir gerne, aber nicht Offiziell für die Bahn sprechend, sondern nach eigenen Ansichten Fragen beantworten.
Auch will ich andere Berufe, wie z.b. den des Krankenpflegers nicht minder Wichtig oder Schlecht machen. Solche berufe sind genauso wichtig und haben genauso Verantwortung. Aber mir geht es gerade um dieses Thema.
Warum?! In den Medien wird Aktuell ziemlich harsch gegen die Lokführer gehetzt, nur selten findet man Worte die für uns sprechen. Und jetzt, will man sogar Gesetzlich solch Schlüsselberufsgruppen wie Lokführern, Ärzten, Piloten usw das Streikrecht durch die gesetzliche Tarifeinheit nehmen, indem die im Betrieb Größte Gewerkschaft nur noch und allein für ALLE den Tarifvertrag aushandelt. Wie seht ihr das? Ist das Legitim? Im Grundgesetz steht fest drin, das jeder das recht auf Streik hat.
Gruß Odinsson