Lord Zymix schrieb:Ich suche das Zitat zwar jetzt nicht raus, aber laut dir haben es schon die "Islamisten" geschafft mich zu radikalisieren.
Radikalisierung ist ein fließender und sich selbst verstärkender Prozess. Zumindest in der Theorie sollte deine übertriebene Angst vor dem Islam dich nicht gänzlich von der Fähigkeit befreien den Inhalt von Informationen zu erfassen. Es entbindet dich auch eigentlich nicht von der Pflicht, die Zusammenhänge in der Realität nicht nur nach dem eigenen unschnarrativ zusammenzusetzen.
Lord Zymix schrieb:Mehr Polizei wegen Terrorgefahr - und wegen Taschendiebstählen. Das steht im Artikel drin. Warum das jetzt so ist, sich immer mehr aufbaut und früher nicht so war, kann man sich dazu dichten.
Kann man, sollte man aber nicht wenn man an der Wahrheit interessiert ist.
Lord Zymix schrieb:Und das Zitat ist schon länger her, na und?
13 Jahre. Hast du überhaupt eine Vorstellung davon wie viel Zeit das ist? Das war noch zu Bushs erster Amtszeit. Merkel war Oppositionspolitikerin und Erdogan war gerade erstmals ins Amt des Ministerpräsidenten gewählt worden. In der aktiven Politik ist eine Dekade eine Ewigkeit und ich hoffe inständig, dass auch du in der Lage warst innerhalb der letzten 13 Jahre dazuzulernen und deine Ansichten zu ändern.
Es wäre die eine Sache wenn Frau Merkel diese Position als Kanzlerin im Jahr 2014 gehabt hätte. Dann, ja dann könnten wir immerhin ernsthaft überlegen, ob es sich dabei um "Zweierlei Maß" handelt. Aber bei so einer langen Zeit ändern sich Menschen und auch die Gesellschaft hat sich verändert. Die Situation in der Frau Merkel gesprochen hat ist heute eine komplett andere als 2003.
Lord Zymix schrieb:Und wenn dann nur, um es den Leuten zurückzuzahlen die mir nicht glaubten.
Erstens: Was Herr Dufte geschrieben hat.
Zweitens: Das ist, wenn ich es richtig verstanden habe, wohl die dümmste Aussage die ich zu dem Thema Flüchtlinge bisher gelesen habe. Mit so einer Einstellung bist du gerade das perfekte Beispiel, warum Referenden keine gute Idee sein können.
Breaking News. Auch du kannst dich irren.
HeavyMetalNeverDies schrieb:Ich weiß dass es modern ist mit dem Nazi-Begriff um sich zu werfen, aber selbst wenn man Rassist ist, ist man nicht automatisch Nazi. Nazi ist man, wenn man ein Hakenkreuz trägt, "Heil Hitler" gröhlt und der Ansicht ist, dass Juden vergast werden sollten. Nur die meisten deutschen sind so deppert, dass selbst heutige Generationen noch sowas wie eine "Erbschuld" empfinden, obgleich sie nichts dafür können, noch etwas daran ändern hätten können und so panische Angst davor haben, dass sie in ihrer grenzenloser Paranioa schon einen Hitler vermuten, wenn nur wer ansatzweise irgend was gegen Ausländer sagt. Am besten noch Ausländer übervorteilen, weil man denen ja was "schuldig" ist, für ein Verbrechen das 70 Jahre her ist.
Och Heavy, du redest wieder wirres Zeug. So, erstmal eine kleine Anmerkung: "Übervorteilen" bedeutet so viel wie: "jemanden über den Tisch ziehen". Wenn jemand Ausländer übervorteilen würde, dann würde dies also bedeuten, dass er Geschäfte abschließt, in denen er selbst wesentlich mehr davon hat als der Ausländer.
Zum anderen ist dieses "Erbschuldgequatsche" mittlerweile ziemlich lächerlich. Ich weis, wenn es nach den Rechtspopulisten da draußen geht, dann läuft jeder Deutsche der nicht ihrer Meinung ist mit einem permanenten Gefühl von persönlicher Schuld herum. Das ist Blödsinn und soll den Anhängern der Rechten nur das Gefühl von Überlegenheit geben, indem man die Position der Gegenseite als schwach und irrational darstellt.
Klar gibt es Leute die mit dem Wort Nazi sehr leichtfertig umgehen und auch etwas hypersensibel sein können. Aber das Konzept einer "Erbschuld" spielt heutzutage bei den Menschen keine Rolle. Falls du da anderer Meinung sein solltest, dann tue mir den Gefallen und beweise diese Aussage durch tatsächliche statistische Erhebungen, die diese Aussage belegen.
Und deine Definition von Nazi ist ja ganz nett, allerdings gibt es mehr zum Thema Nationalsozialismus als Heil Hitler-Rufe. Ja, nicht jeder Rassist ist automatisch ein Nazi, aber insbesondere wenn er eine Rethorik verwendet die dem dritten Reich entspricht, sollte sich die entsprechende Person einfach mal Gedanken darüber machen wo sie in dem Spektrum eigentlich steht. Nach deiner Definition kann ein Mensch im Grunde jede einzelne Position der NSDAP einfordern, sich für eine völkische Reinheitslehre einsetzen und revanchistische Kriege vorbereiten, er ginge bei dir noch immer nicht als Nazi durch, so lange er nur keine äußeren Symbole trägt und die Juden nicht vergasen will. Letzteres wollten übrigens nicht einmal alle Nazis. Ein offizieller Befehl zur Vergasung ist nicht einmal erfolgt und ursprünglich gab es da so nette Ideen wie den Madagaskar-Plan um das vermeintliche Judenproblem zu lösen.
HMND schrieb:Was ist falsch an einer Anti-Kriegs- oder einer Anti-Kapitalismus-Ideologie?
Nichts und wäre es nur darauf bezogen, dann gäbe es auch keine wirklichen Probleme. Sobald, wie bei deinen geliebten Mahnwachen. Rechtsradikale, Esoteriker, Verschwörungstheoretiker und sonstige Ideologen mit dazukommen wird die Sache dann aber unangenehm. Eine Ideologie die einfach nur "Anti- irgendetwas" ist ist aber ohnehin keine vollständige Ideologie. Da zählt dann auch die Alternative und wenn die aus völkischen Theorien oder bei einer Kapitalismus-Kritik beispielsweise aus stalinistischer Planwirtschaft besteht gibt's Probleme.
HMND schrieb:Das "Lügenpresse"-Image haben sich einige große Medienhäußer selbst zuzuschreiben, etwa dadurch, weil Putin schon für den Abschuss von MH-17 schuld war, da war das Flugzeug noch nicht mal auf den Boden aufgeschlagen.
Bedanke dich dafür bei den von Russland aufgebauten Rebellen in der Ostukraine, die sich erst mit dem Abschuss gerühmt haben und das zurückzogen als klar war, dass ein Passagierflugzeug abgeschossen worden ist. Außerdem, auch wenn es dir vermutlich nicht gefällt. Die Sache ist mittlerweile erwiesen. Vielleicht solltest du dir als Beispiel für die Lügenpresse also nicht etwas raussuchen, bei dem die Presse korrekt berichtet hat und dir nur die Wahrheit nicht gefallen wollte. Keine Sorge, da gibt es genug.
Zitat:Wie verrückt ist eigentlich diese Welt, dass Leute die sich gegen Krieg aussprechen, als "Nazis" oder "Antisemiten" betitelt werden, während Leute wie Obama der acht Kriege geführt hat den Friedensnobellpreis kassieren? Sofern die USA einen Krieg nach dem anderen führt, wäre "Antiamerikanist" eigentlich schon fast ein Ehrentitel. Die Menschen heute sind so verblendet, dass sie Krieg schon alleine deshalb befürworten, um nicht in die Antiamerikanismus, Antisemitismus... Whatever-Ecke geschoben zu werden.
Obama hat seinen Preis bekommen bevor überhaupt klar war wie seine 8 Jahre aussehen würden und ganz nebenbei, ich fand das damals auch nicht gut den Preis quasi im Vorraus zu vergeben. Und die Leute werden nicht als Nazis und Antisemiten bezeichnet weil sie sich gegen Kriege aussprechen, sondern weil sie zusammen und unter der Führung von Nazis und Antisemiten demonstrieren.
Und deine letzte These von den verblendeten Menschen entspricht auch weniger der Realität, als viel mehr deinem eigenen Bedürfnis nach einem Gefühl der Überlegenheit. Ich kann im Moment nicht einmal sagen woher du das hast, abgesehen vielleicht von irgendwelchen rechtsradikalen Propagandaseiten. Hast du ernsthaft nur eine Person gehört, die gesagt hat, sie sei zwar gegen "den Krieg" traue sich aber nicht etwas zu sagen aus Angst als Nazi beschimpft zu werden?